Back Nine

Bradley und Bethpage: Kapitän oder Kombattant – am Mittwoch ist’s entschieden

25. Aug. 2025 von Michael F. Basche in Köln, Deutschland

(Foto: Getty)

„Der einfachste Weg, all dem zu entgehen, ist ein Sieg und die Rückeroberung des Ryder Cup“: US-Kapitän Keegan Bradley. (Foto: Getty)

Am Mittwoch löst sich das Rätsel auf, dann hat Keegan Bradley die „schwierigste Entscheidung meines Lebens“ getroffen. Der US-Skipper gibt seine sechs Captain’s Picks für den Ryder Cup bekannt, und dann beantwortet sich auch eine Frage, um die seit Monaten zahllose Spekulationen und viel Pro und Contra kreisen: Welche Rolle hat sich Bradley für Bethpage verordnet – Kapitän oder Kombattant? Also, spielt er oder dirigiert er von der Seitenlinie? Im Rahmen der Tour Championship, wo der 39-Jährige erneut stark aufspielte, am Samstag mit einer 63 seine beste Runde des Jahres spielte und am Ende geteilter Siebter wurde, erklärte Bradley, er habe „ziemlich klare Vorstellungen“ vom zweiten halben Dutzend hinter Scottie Scheffler, JJ Spaun, Xander Schauffele, Russell Henley, Harris English und Bryson DeChambeau. Wildcards werden definitiv auch für die Nummern sieben und acht des mit der BMW Championship beendeten Rankings erwartet, nachdem Bradley in Atlanta ein Dinner fürs Team gegeben und dazu auch Justin Thomas sowie Collin Morikawa eingeladen hat.

 

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Was ihn selbst als ersten Playing Captain seit Arnold Palmer 1963 betrifft, so wiederholte der PGA Champion von 2011 das Mantra, die beste Entscheidung im Sinne des Teams zu treffen: „Aber wie sie auch ausfallen wird, es sowieso kontrovers diskutiert. Sei’s drum, ich bin darauf vorbereitet.“ Und: „Um ehrlich zu sein, fühle ich mich immer noch als einer der besten Spieler der Welt. Die Wahrscheinlichkeit war daher sehr gering, komplett aus dem Rennen zu sein. Es wäre einfacher, wenn ich unter den ersten Sechs wäre oder weit davon entfernt.“ Indes, er rangiert auf Platz 11, und damit innerhalb des logischen Kreises der Wildcard-Empfänger, zu denen noch Ben Griffin, Maverick McNealy und Brian Harmann gehören. „Egal, welche Entscheidung ich treffe, ich werde daran gemessen“, sagt Bradley. „Der einfachste Weg, all dem zu entgehen, ist ein Sieg und die Rückeroberung des Ryder Cup.“

 

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Der Chronistenpflicht sei die Mitteilung geschuldet, dass auch der „First Golfer“ seine Meinung kundgetan hat – was Wunder. US-Präsident Donald Trump hat ein klares Votum: Er sieht Bradley als spielenden Kapitän.

 

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New York ist bereit fürs Kontinentalduell

Apropos Ryder Cup: New York ist bereit für das Kontinentalduell, das vom 26. bis 28. September im Bethpage State Park auf Long Island stattfindet.

 

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Und der seit dem 18. August für den öffentlichen Spielbetrieb gesperrte Black Course ist es auch, jetzt dürfen US-Skipper Keegan Bradley und seine Berater das Set-up des Platzes zum eigenen Vorteil trimmen.

 

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Das Set-up der Spieler, sprich deren Outfit vom traditionellen Bekleidungspartner Ralph Lauren, steht mittlerweile auch fest. Captain Keegs hat es unlängst höchstselbst präsentiert:

 

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Tommy Fleetwood: Gratulation vom Tiger

Anerkennung: Wenn einer mit rund 32 Millionen Dollar der bestbezahlte Golfer ohne Sieg auf der PGA Tour ist und diesen Zustand nach 164 Anläufen endlich beendet hat, dann verdient er ohne Zweifel auch Lob aus sehr berufenem Mund. Und deswegen gehörte Tiger Woods gestern zu den ersten Gratulanten von Tommy Fleetwood, wenngleich in Form einer Textnachricht:

 

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Zuvor war das Netz eher voll von sanfter Ironie und diversen Anflügen von Spott, als der 34-jährige Engländer gestern Morgen zum vierten Mal in seiner PGA-Tour-Karriere als Spitzenreiter in einen Finalsonntag ging. Würde er es diesmal gebacken kriegen? Basketball-Heroin Caitlin Clark jedenfalls war felsenfest davon überzeugt:

 

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Übrigens: Den Spitzenplatz auf der Liste der bestverdienenden Golfprofessionals ohne Tour-Sieg hat Tommy Fleetwood mit dem Triumph ausgerechnet bei der Tour Championship an Denny McCarthy übergeben:

 

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Rory McIlroy und die 1.100 Masters-Lochfahnen

Ausverkauf: Rory McIlroy hat den Augusta National Golf Club im April mit einem Green Jacket, einer Goldmedaille, diverser Silberware und einem Scheck über 4,2 Millionen Dollar verlassen – und mit 1.100 Lochfahnen. Der Nordire hat nach dem Gewinn des Masters und der so ersehnten Vollendung des Karriere-Grand-Slam den gesamten noch übrigen Flaggenbestand im Merchandise-Gebäude des ANGC aufgekauft, wie er bei seiner Pressekonferenz vor der Tour Championship verriet. „Ja, alle 1.100“, bekräftigte er. „Das ist eine Menge. Aber ich werde es nie leid sein, sie zu signieren – ich habe 17 Jahre darauf gewartet, dass ich die Fahne in der Mitte unterschreiben darf.“ Nur der Masters-Champion darf sich innerhalb der stilisierten Umrisse der USA verewigen.

 

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Interessanterweise ist McIlroy im Umgang mit dem Green Jacket weniger exzessiv. Er trägt es kaum, und er trägt es ungern, wie er bekannte. „Das Sakko hängt so in meinem Kleiderschrank, dass ich es jeden Tag sehen kann. Ich habe immer gedacht, ich würde das Green Jacket nie wieder ausziehen, wenn ich eines Tages das Masters gewonnen hätte. Aber so ist es nicht.“ Stattdessen freut er sich darauf, bei künftigen Besuchen und den für Champions gestatteten Golfrunden im Augusta National Golf Club „in den Champions Locker zu gehen, mein Green Jacket anzuziehen und mich zugehörig zu fühlen“.

Nachtrag: Nach der Tour Championship, die er auf einem eher unbefriedigenden geteilten 23. Platz beendete, flog McIlroy schnurstracks mit Caddie Harry Diamond nach New York, wo an diesem Wochenende die US Open im Tennis begonnen hat.

 

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So lala, diese Tour Championship

Bilanz: So, das war sie jetzt, die „neue“ Tour Championship im gewohnt bräsigen 72-Loch-Zählspiel-Format. Reißt irgendwie auch keinen vom Hocker, oder? Ganz abgesehen davon, dass nicht der beste Golfer der Saison gekürt wurde, sondern bloß der Gewinner eines Super-Signature-Events, der für den Erfolg gegen die anderen 29 besten Golfer der beiden vorhergehenden Play-off-Turniere zehn Millionen Dollar kriegt. Na ja, immerhin hat Scottie Scheffler für die in dieser Spielzeit erneut dominante Performance mit zwei Majortiteln und drei anderen Siegen schon nach dem Ende der regulären Saison 18 Millionen eingesackt. Und der Titel des Player of the Year dürfte ihm auch sicher sein. Ok, bleibt noch das Finalturnier. Wenn’s eh nur noch 30 Spieler sind, wie wär’s dann zur Kür des Champions mit einem richtigen Shoot-out?

 

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Oder man reist mit dem verbliebenen Star-Ensemble der PGA Tour zum Abschluss und Höhepunkt jedes Jahr ein bisschen durch die Welt. So, wie es die LIV-Liga macht, die Top-Golf auf diese Weise in neue, bislang von der PGA Tour schmählich vernachlässigte Märkte bringt.  Schlägt jedenfalls Adam Schupak in Golfweek vor. Also, eine World Tour von Jahr zu Jahr sozusagen. Ach, stimmt, die kommt ja ohnehin – deswegen gibt’s ja das neue Komitee mit Tiger Woods und Co. sowie den Strategic-Sports-Group-Geldgebern bei PGA Tour Enterprises …

Ach übrigens, so hätte das Ergebnis ausgesehen, wenn weiterhin mit den Vorgabeschlägen, den Starting Strokes, gespielt worden wäre. Aber das soll den Respekt vor Tommy Fleetwoods erstem Turniersieg auf der PGA Tour nicht trüben:

 

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Teambuilding bei der Procore: DeChambeau außen vor

Die PGA Tour bleibt hart: Es gibt offenbar keine Ausnahmegenehmigung für den auf Lebenszeit gesperrten LIV’ler Bryson DeChambeau, doch an der Procore Championship in der Fall Season Series teilnehmen zu dürfen, um sein Spiel unter Wettkampfbedingungen im Schliff für den Ryder Cup Ende September zu halten. Da kann US-Kapitän Keegan Bradley noch so sehr auf die integrative Wirkung des Turniers pochen, bei dem nach Stand der Dinge alle elf sonstigen Teammitglieder an den Start gehen werden.

 

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Allerdings macht sich Bradley wenig Sorgen um die Mentalität und die Bereitschaft von DeChambeau, der sich alternativ im Übrigen auf der Asian Tour fit halten könnte. „Er wird für jeden Europäer ein unerbittlicher Gegner sein, gegen den er spielt“, weiß Bradley um die Mentalität von BDC, der für seine dritte Ryder-Cup-Teilnahme bereits einen „Taifun an Energie“ versprochen hat.

Billy Horschel: Fit für Titelverteidigung

Comeback: Billy Horschel fühlt sich fit und greift wieder ins Turniergeschehen ein. Die Bühne für die Rückkehr des 38-Jährigen nach der OP an der rechten Hüfte im April ist ausgerechnet die BMW PGA Championship im englischen Wentworth Club, das Flaggschiff-Turnier der DP World Tour vom 11. bis 14. September, das Horschel bereits zwei Mal gewonnen hat und bei dem er Titelverteidiger ist. „Es ist offiziell... Nächsten Monat kehre ich zu dem Spiel zurück, das ich liebe: BMW PGA! Ich freue mich darauf, wieder gegen die besten Spieler der Welt anzutreten und vor den Fans zu spielen. Bis bald!“, schrieb Horschel in den sozialen Medien. Außerdem ließ er wissen, dass er wegen mangelnder Turnierteilnahme die Mitgliedschaft auf der DP World Tour verloren habe, will sich diese aber im kommenden Jahr durch entsprechende Starts zurückerobern.

„Junior-Poults“ im Team für Walker Cup gegen USA

Aufstieg: Der Papa hat gerade den Abstieg aus der LIV Golf League auf den letzten Drücker noch abwenden können, der Junior steht demnächst erneut vor internationalen Weihen. Ian Poulters Sohn Luke wurde ins zehnköpfige britisch-irische Team für den Walker Cup im September gegen die USA berufen. Das Kontinentalduell der Amateure findet am 6. und 7. September auf dem ikonischen Kurs von Cypress Point in Kalifornien statt. Der 21-Jährige hatte bereits bei der St. Andrews Trophy im Juli 3,5 Punkte aus vier Einsätzen zum Sieg von GB&I gegen Kontinentaleuropa beigesteuert. Damit ist Luke Poulter auf Kurs in die Fußstapfen seines Vaters, der den siegreichen europäischen Ryder-Cup-Teams 2004, 2008, 2010, 2012, 2014 und 2018 gehörte.

 

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Putt-Training in der Range-Abschlagbox

Zum Schluss: So kann man die Trainingssession auf der Driving Range auch gestalten und das Ballkontingent „verschwenden“. Aber jeder soll halt nach eigener Façon selig werden, das gilt auch für den Homo ludens in der Variante Golf:

 

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