Die erste Runde des British Masters der DP World Tour ist gespielt – und gleich zwei deutschsprachige Spieler haben sich mit glänzenden Spiel an die Spitze gespielt. Marcel Siem und der Österreicher Matthias Schwab notierten eine 66er Runde (-6) und gehen als Leader gemeinsam mit der Chinese Haotong Li sowie der Südafrikaner Thomas Aiken in den zweiten Tag.
DP World Tour: Marcel Siem mit glänzendem Comeback
Für Marcel Siem hätte der Auftakt kaum besser laufen können. Nach fünf Wochen Turnierpause auf der DP World Tour präsentierte sich der Deutsche in bestechender Form. Zwar musste er früh ein Bogey auf der 3 notieren, doch dieses sollte sein einziger Schlagverlust des Tages bleiben. Birdies auf den Löchern 2 und 4 glichen den Fehlstart sofort aus, ehe er sich mit sicheren Pars auf den Front Nine stabilisierte.
Auf den zweiten neun Löchern spielte Siem dann wie entfesselt. Eine Birdie-Serie auf den Bahnen 10, 11 und 12 brachte ihn nach vorn, weitere Schlaggewinne auf der 14 und 17 vollendeten eine nahezu fehlerfreie Runde. Mit sieben Birdies insgesamt ging er mit einer 66 (-6) ins Clubhaus.
Siem selbst zeigte sich über seinen gelungenen Einstand hochzufrieden: „Ich war ein bisschen eingerostet, dachte ich. Aber ich kam von einer fünfwöchigen Pause und bin wirklich, wirklich zufrieden. Die Back Nine waren fantastisch. Da habe ich ein wenig Selbstvertrauen getankt. Vorne habe ich solide gespielt – also bin ich sehr froh und glücklich.“
Matthias Schwab spielt zwei Eagle
Gleichauf an der Spitze liegt auch Matthias Schwab. Der Österreicher brillierte vor allem auf den Par-5-Bahnen von The Belfry und zauberte gleich zwei Eagles auf die Scorekarte. Schon auf Loch 1 startete er mit einem Birdie, ehe ihm auf dem Par 5 der 4 der erste große Schlaggewinn gelang. Zwar folgte auf der 6 ein Bogey, doch ein weiterer Birdie auf der 5 hielt den Schwung aufrecht.
Auf den Back Nine wiederholte Schwab dieses Muster: Birdie auf der 13, Bogey auf der 14 – ehe er auf der 15 mit seinem zweiten Eagle des Tages glänzte. Den Schlusspunkt setzte er mit einem Birdie auf der 17, das ihm die geteilte Führung bescherte.
Schwab analysierte seine Runde gewohnt nüchtern, aber zufrieden: „Ich habe die Par-5-Löcher gut genutzt mit zwei Eagles und einem Birdie, das ist schön. Dann habe ich solides Golf gespielt, viele Putts gelocht und die meisten Fehler vermieden. Alles geht in die richtige Richtung – ich muss nur noch ein paar Knoten im Kopf lösen. Heute war ein großartiger Tag, und ich hoffe, es geht so weiter.“
Li, der in dieser Saison bereits die Commercial Bank Qatar Masters gewinnen konnte und bei der Open Championship in die Top Fünf spielte, erwischte einen starken Nachmittag. Nach einem Bogey zum Auftakt blieb er fehlerfrei und legte sieben Birdies nach, darunter ein furioser Endspurt mit vier Birdies in Serie auf den Löchern 14 bis 17. „Ich bin sehr zufrieden, vor allem, weil ich nach der Pause am Anfang etwas eingerostet war“, erklärte Li. „Mein Driver ist noch nicht ganz stabil, aber ich habe viele Mini-Driver vom Fairway gespielt und mich so in Position gebracht. Meine Annäherungen waren scharf wie gewohnt, dadurch hatte ich viele Birdie-Chancen.“ Thomas Aiken seinerseits glänzte mit sieben Birdies bei nur einem Bogey und lobte die Bedingungen: „Alles in allem bin ich sehr zufrieden mit meiner Runde. Für diese Jahreszeit waren die Bedingungen in England heute ziemlich angenehm.“ Knapp hinter den Führenden lauern unter anderem Matt Fitzpatrick und Keita Nakajima, die ihre Auftaktrunden mit -5 beendeten.
Erste Runde der British Open der deutschsprachigen Spieler
Marcel Schneider zeigte nach zwei Bogeys auf den Front Nine eine starke Reaktion: Mit drei Birdies in Serie direkt nach dem Turn und weiteren Schlaggewinnen auf der 15 und 17 spielte er sich zu einer 69 (-3) und belegt Rang zwölf.
Maximilian Kieffer blieb lange unauffällig, notierte jedoch auf den Back Nine zwei Birdies (10 und 15) und unterschrieb eine 71 (-1), ebenso wie der Österreicher Bernd Wiesberger. Beide rangieren auf dem geteilten 22. Platz.
Nicolai von Dellingshausen erwischte eine durchwachsene Front Nine mit einem Doppelbogey auf der 7 und einem weiteren Bogey auf der 8, fing sich aber und kämpfte sich mit Birdies auf der 11, 14 und 15 zurück. Am Ende stand eine Par-Runde (72) und Platz T47.
Der Schweizer Joel Girrbach hatte zunächst große Probleme und kassierte vier Bogeys auf den Front Nine. Auf den zweiten neun stabilisierte er sich, lochte Birdies auf der 11 und 16 und kam mit +1 (73) ins Clubhaus – Platz 67.
Jannik de Bruyn spielte eine unruhige Runde, die von frühen Bogeys und einem Doppelbogey geprägt war. Zwar gelangen ihm auf den Back Nine noch zwei Birdies, doch am Ende blieb eine 76 (+4), die nur für Platz 124 reichte.
Für Freddy Schott spielte eine 79er Runde (+7), er liegt auf Rang 149. Yannik Paul und Alexander Knappe kamen beide mit 80er Runden (+8) ins Clubhaus – Platz 153.