Back Nine

Fleetwood und der „Zoom“: Tausend Mal berührt, tausend Mal ist nichts passiert

11. Aug. 2025 von Michael F. Basche in Köln, Deutschland

(Foto: Getty)

(Foto: Getty)

Ok, es waren nicht tausend Mal, sonder bisher bloß 162 Turniere auf der PGA Tour, sechs zweite und sechs dritte Plätze, 29 Top-Fünf- und 43 Top-Ten-Platzierungen, aber die Aussage ist klar: Für Tommy Fleetwood geht das Warten auf den „Zoom“, sprich den ersten Erfolg auf dem US-Circuit weiter. Im TPC Southwind zu Memphis hat der 34-jährige Engländer erneut einen möglichen Sieg verspielt, als er sich mit dem Bogey auf Bahn 17 aus dem Kreis der Play-off-Anwärter um die FedEx St. Jude Championship puttete, das dann Justin Rose gegen JJ Spaun gewann.

 

Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an

 

Ein Beitrag geteilt von Golf Digest (@golfdigest)

 

Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an

 

Ein Beitrag geteilt von GOLF.com // GOLF Magazine (@golf_com)

Anschließend rang Fleetwood förmlich nach Worten und sich schließlich zur Binse von den vielen positiven Erkenntnissen bei aller Enttäuschung durch. Das Gute im Schlechten halt, genauso eine Binse. Fakt bleibt, dass der Profi aus Southport sein Karriere-Preisgeld mit dem geteilten dritten Platz auf fast 35 Millionen Dollar geschraubt hat, es in Sachen Sieg jedoch einfach nicht gebacken kriegt – ein Umstand, den die Netzgemeinde schon vor der Finalrunde des ersten Play-off-Events der zu Ende gehenden PGA-Tour-Saison in Teilen sehr süffisant anmerkte. Schlimm genug.

 

Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an

 

Ein Beitrag geteilt von Golf Digest (@golfdigest)

Gut aufgepasst hat Fleetwood hingegen offenbar beim Social-Media-Training, das die DP World Tour mal ihren spielenden Mitgliedern verpasst hat – mit teilweise wirklich schrägen Ergebnissen. Erinnern Sie sich? Doch Fleetwood scheint die Lehrstunde verinnerlicht zu haben, gibt jetzt den Bryson DeChambeau und hat einen eigenen YouTube-Kanal gestartet. Zum Debüt stellt er sich direkt einer besonderen Herausforderung:

 

Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an

 

Ein Beitrag geteilt von Golf on CBS (@golfoncbs)

Justin Rose: Zweitbester Europäer auf der PGA Tour

Wussten Sie: … dass Justin Rose bei der FedEx St. Jude Championship den zwölften Titel auf der PGA Tour gewonnen hat und damit erfolgreichster Europäer nach Rory McIlroy (29 Siege) und vor Severiano Ballesteros (9) auf dem US-Circuit ist? Gleichzeitig ist der 45-jährige Engländer, US-Open-Champion von 2013 und Olympiasieger von 2016, der älteste europäische Gewinner der Neuzeit auf amerikanischem Boden.

 

Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an

 

Ein Beitrag geteilt von GOLF.com // GOLF Magazine (@golf_com)

Über Bordstein gestolpert: Hull verpasst Heimspiel

Pech-Marie: Die Achterbahnfahrt von Charley Hull geht weiter. Nach dem Kollaps bei der Evian Championship und dem Hoch mit Platz zwei bei der AIG Women’s Open in Royal Portrush musste die Engländerin ausgerechnet beim Heimspiel PIF London Championship wegen einer Knöchelverletzung pausieren. „Ich bin vor einer Übungsrunde im Centurion Club auf dem Parkplatz über einen Bordstein gestolpert, und es knackte vernehmlich in meinem Knöchel“, berichtete die 29-Jährige. „Es stellte sich später als nicht so schlimm heraus wie befürchtet, aber mein Arzt riet mir dringend zur Schonung, um es nicht schlimmer zu machen.“ Und: „Ich bin total enttäuscht, dass ich nicht zu Hause spielen kann, vor allem nicht bei einer Veranstaltung wie dieser. Es bedeutet mir so viel, und es tut mir wirklich leid für die Fans, die hierherkommen.“ Die hatten dafür dann ihr Idol hautnah, denn Hull ließ es sich nicht nehmen, während der gesamten Turniertage vor Ort zu sein.

 

Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an

 

Ein Beitrag geteilt von Charley Hull (@charley.hull)

Bradley zieht seine Lehren aus dem Rost von Rom

Erwartungshaltung: Keegan Bradley hat seine Lehren aus dem Ryder Cup 2023 und aus dem Rost von Rom gezogen. Wenn seine US-Equipe auf dem heimischen Boden von Bethpage Black gegen Luke Donalds europäisches Dutzend antritt, um den kleinen goldenen Henkelmann zurück zu erobern, dann soll keiner der Spieler ohne frische Wettkampfpraxis sein. Genau das hatte den Amerikaner im Marco Simone Golf & Country Club das Genick gebrochen, die bis auf wenige Ausnahmen während der Fall Season der PGA Tour pausiert hatten, sich erst mal wieder warmspielen mussten. Prompt wurden sie am Freitag von den Europäern förmlich überfahren und handelten sich einen Rückstand ein, der trotz traditioneller Stärke in den Einzeln nicht mehr aufzuholen war. Am Rand der FedEx St. Jude Championship sagte Bradley, dass er die Teilnahme seiner Spieler bei der Procore Championship Mitte September zwar nicht vorschreibe, aber davon ausgehe: „Niemand ist verpflichtet, dort zu spielen“, so der US-Skipper gegenüber „Sports Illustrated“. „Aber die Jungs wissen, dass das die beste Vorgehensweise ist, um in Bethpage auf höchstem Niveau spielen zu können.“ Auch der 39-Jährige selbst will das Fall-Series-Event spielen, sofern er sich für die Rolle des Playing Captain entscheiden sollte.

 

Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an

 

Ein Beitrag geteilt von Golf Forever (@golfforever)

Das letzte Loch der Saison …

Kannste knicken! Besser lässt es sich mit der Überschrift und dem TV-Bild nicht zusammenfassen, als durch dieses Netzfundstück: Für Stephan Jäger ist die Saison mit dem geteilten 48. Platz bei der FedEx St. Jude Championship beendet. Der 36-Jährige ist 60. im FedEx-Cup-Ranking, und das reicht bekanntlich nicht für die Teilnahme an der BMW Championship.

Last hole of the season for Stephen Jaeger...didn't need that club anyways!
byu/punitsoldier19 ingolf

Morikawa mit Caddie Nummer fünf in dieser Saison

Rotation: Das Wechselspiel am Bag von Collin Morikawa setzt sich munter fort. Der 28-Jährige hat in dieser Saison bereits vier Caddies „verschlissen“ und trat zur FedEx St. Jude Championship wieder mit einem neuen Looper an. Diesmal assistierte Mark Urbanek, der „Ex“ von Tony Finau. Morikawa ist auf der Suche nach der Performance, die ihm vor Jahren zwei Majorsiege einbrachte – das aber mit eher mäßigem Erfolg. Jüngst verpasste er sowohl bei der Scottish Open als auch bei der Open Championship den Cut, während es beim „St. Jude“ für den geteilten 22. Platz reichte. Mal sehen also, wie lange sich Urbanek in dem Job hält, den Morikawas langjährigem Caddie JJ Jakovac bis April und anschließend Joe Greiner, KK Limbhasut und Billy Foster inne hatten.

 

Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an

 

Ein Beitrag geteilt von Golf Digest (@golfdigest)

Volle Masters-Dröhnung für 219.600 Dollar

Luxus-Paket: Augusta National hebt die Masters-Hospitality auf einen selbst für den Grünjacken-Club völlig neuen Level. Neben den bereits ziemlich exklusiven Angeboten im Berckmans Place direkt am fünften Fairway und mit „Map and Flag“ gegenüber der Washington Road wird künftig ein sogenanntes „Host Home“ angeboten, das für die Masters-Woche zwischen 45.000 und 100.000 Dollar kostet. Für einen Zuschlag von 15.000 Dollar gibt’s den privaten Fahrdienst obendrauf. Das ist aber noch gar nichts gegen das „Full Scale Private Home Program“. Wie das Sports Business Journal einer Broschüre für das „Official Masters Hospitality“-Programm entnommen hat, ist die Endstufe das „Full Scale, Private Home Program“ für acht Personen: eine Aufenthaltswohnung für 60.000 Dollar, eine Schlafwohnung für 38.000 Dollar samt täglicher Reinigung, frischer Bettwäsche und Transport, die mit 29.000 Dollar zu Buche schlagen. Für 6.000 Dollar werden die Kühlschränke gefüllt, darum kümmert sich ein Vollzeitmitarbeiter (13.000 Dollar). Die Einkaufsrechnung geht natürlich separat, sofern man nicht das Verpflegungsangebot des Clubs annimmt (pauschal 23.500 Dollar). Außerdem sind Abschlagzeiten auf den Golfplätzen der Region (13.500 Dollar) und eine Servicegebühr von 20 Prozent (36.600 Dollar) enthalten. Macht summa summarum 219.600 Dollar. Dafür kriegen die acht Nutzer des „Full Scale Private Home Program“ dann auch Masters-Tickets für drei Tage der Major-Woche.

Trump am Telefon

Hello Mr. President: Stell dir vor, du gewinnst als Schotte ein Event der DP World Tour auf einem Platz, der gerade das Debüt als Turnierbühne gefeiert hat – und dann ruft dich der Präsident der Vereinigten Staaten an, dem besagter Platz gehört und der selbst gerade in den USA auf einer Golfrunde ist, um zu gratulieren. So widerfuhr es am Sonntagnachmittag Grant Forrest, der die Premiere der Nexo Championship auf den Trump International Links Aberdeen gewonnen hat. Und Donald Trump hatte dann wenigstens noch eine kleine Bühne zur Selbstdarstellung, wenn die DP World Tour mit der Aufnahme des Wettbewerbs in ihren Saisonkalender schon vor dem „Commander in Cheat“ liebedienert.

 

Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an

 

Ein Beitrag geteilt von DP World Tour (@dpworldtour)

Woosnams Schnapsidee von der festen Open-Bühne

Zum Schluss: … eine Schnapsidee von Ian Woosnam. Der 67-jährige Waliser, Masters-Champion von 1991, hat in einem Gespräch mit dem Portal „Top 100 Golf Courses“ den Vorschlag gemacht, in St. Andrews einen neuen State-of-the-Art-Platz zu bauen und darauf jedes Jahr die Open Championship auszutragen – so wie das Masters alljährlich eine feste Bühne im Augusta National Golf Club hat. Das würde den Old Course davor bewahren, von Longhittern wie Bryson DeChambeau der Lächerlichkeit preisgegeben zu werden, die neun der 18 Grüns mit dem Driver erreichen, so Woosnam: „Den Old Course könnte man ja dann einfach als historisches Souvenir behalten.“ Aber warum deswegen direkt die ganze Rota mit Plätzen wie Royal Portrush oder Carnoustie oder Royal St George’s oder Muirfield abschaffen, Ian? Irgendwie klingt Woosnams Gedanke nicht wirklich durchdacht.

 

Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an

 

Ein Beitrag geteilt von Top100GolfCourses (@officialtop100)


Feedback