Wie war das noch vergangenes Jahr vor der EURO 2024? „Die Deutschen wissen halt, wo es sich in ihrem Land gut wohnen lässt“, schwärmte das britische Blatt „The Guardian“ vom Team Base Camp der englischen Fußballnationalmannschaft, als die Three Lions ihr Quartier im Spa & GolfResort Weimarer Land bezogen, um fünf Wochen später im Finale gegen Spanien Vize-Europameister zu werden.
Zuvor weilten auch die schwarz-rot-goldenen Auswahlkicker für ein paar Tage in dem splendiden Refugium am Rand der Kulturstadt Weimar, um sich auf das Heimturnier einzustimmen. „Tolle Bedingungen, sehr freundliche Leute, und manchmal regnet es sogar. Klingt perfekt, oder?“, schrieb seinerzeit Thomas Müller seinem Münchner Vereinskollegen Harry Kane anlässlich des Bettenwechsels. Und „The Guardian“ legte nach: „Das schicke Resort hier auf dem gepflegten Gelände ist die Endstufe.“
Thüringen als Partner-Region des DFB
Besagte „Die Deutschen“ kommen jetzt öfter. Sie wissen halt, wo es sich in ihrem Land gut wohnen lässt. Nachdem sich im Juni auch die U21-Nationalmannschaft im Spa & GolfResort Weimarer Land auf die EM in der Slowakei eingeschossen hatte, reisten nun Hermann Winkler, der Vizepräsident des Deutschen Fußball-Bunds (DFB) und DFB-Sportgeschäftsführer Andreas Rettig nach Blankenhain, um der Verbindung mit dem Freistaat Thüringen Brief und Siegel zu verleihen. Will heißen: Die Gäste aus Frankfurt unterzeichneten mit Ministerpräsident Mario Voigt und Andreas Krey, dem Geschäftsführer der thüringischen Landesentwicklungsgesellschaft (LEG), eine sogenannte Regional-Partnerschaft, Thüringen wird Partner-Region des DFB. Oder wie es der Ministerpräsident nannte: „Das Herz des deutschen Fußballs trainiert künftig im grünen Herzen von Deutschland.“
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Termin auf der Fußball-Trainingsanlage
Passenderweise fand der Termin auf der Fußball-Trainingsanlage statt, die inmitten des Goethe Course liegt, einem der beiden 18-Loch-Plätze des Resorts. Und es regnete, wie von Thomas Müller schon erwähnt. „Irgendjemand hat sich über das schlechte Wetter beschwert“, scherzte Hausherr und Gastgeber Matthias Grafe bei der Begrüßung: „Das kriegen wir hier in Thüringen auch hin, doch dafür muss erst unterschrieben werden.“
Vorbereitung auf Länderspiele und Turniere auch in Thüringen
Gesagt, getan: Der Kooperationsvertrag zwischen dem Freistaat und dem DFB läuft zunächst bis zum 31. Dezember 2031 und umfasst die A-Nationalmannschaften der Frauen und Männer, die U20- und U23-Nationalteams der Frauen, die U21-Auswahl der Männer sowie weitere Teams des DFB, die sich damit künftig auch in Thüringen auf Länderspiele und Turniere vorbereiten. „Ich kann jetzt noch nicht mit Bestimmtheit sagen, wie oft wir mit einer DFB-Mannschaft kommen, weil das von vielen Faktoren abhängig ist“, erklärte Sportgeschäftsführer Rettig. „Aber ich kann versprechen, dass wir das Resort als erste Anlaufstelle hier in Thüringen ansehen.“
Weimarer Land gilt als neuer „Home Ground“ für Elite-Kicker
Es war eine elegante Umschreibung für das, was die Spatzen von „Bild“ bereits Mitte Juli von den Dächern gepfiffen haben: Mit dem Ausrüsterwechsel von Adidas zu Nike zum 1. Januar 2027 ist der Campus des Dreistreifen-Konzerns im mittelfränkischen Herzogenaurach passé und das Spa & GolfResort Weimarer Land soll zum neuen „Home Ground“ werden. Bestätigen wollte das aus Rücksicht auf den bestehenden Vertrag mit Adidas selbst beim zeremoniellen Partnerschaftsprozedere niemand. Aber: „Jeder, der mal hier war, weiß die Bedingungen zu schätzen und wird wiederkommen“, sagte Rettig. „Und so geht es uns auch.“
Meilenstein im Masterplan für die Entwicklung von Resort und Region
Für Matthias Grafe wiederum ist die gestern vollzogene Verbundenheit ein weiterer Meilenstein in seinem Masterplan für die Entwicklung des Resorts, die untrennbar mit der Entwicklung der Region verbunden ist, und die zeigt, welche Strahlkraft eine Golfanlage haben kann, wenn man sich nicht in der Nische einnistet, die das Klischee dem Spiel gern zuschreibt. „Es ist ein Zeichen für die Menschen hier, das man etwas Tolles schaffen kann. Früher haben die Blankenhainer immer gesagt: Da draußen ist das Resort. Aber spätestens durch unser Fußball-Engagement und mit der EM hat sich das geändert. Heute sagen die Blankenhainer: ,Das ist unser Resort.“ Bleibt bloß noch anzumerken, dass am Nachmittag der Regen endete, die Wolken aufrissen und die Sonne über dem Weimarer Land schien – was zu beweisen war.