Panorama

Wimbledon 2025: Wenn der Tennis-Hype den Golfplatz erreicht

03. Jul. 2025 von Laura Gailus in München, Deutschland

Zwischen Aufschlag und Abschlag: Raducanu über mentale Stärke im Tennis – Gedanken, die auch im Golf vertraut klingen. (Fotos: Getty)

Zwischen Aufschlag und Abschlag: Raducanu über mentale Stärke im Tennis – Gedanken, die auch im Golf vertraut klingen. (Fotos: Getty)

Normalerweise geht es auf dem Weg zur ersten Abschlagmarke um den Wind, den Driver oder um das Grün der Sieben. Doch in dieser Woche hört man auf dem Golfplatz auch andere Namen: Alcaraz. Swiatek. Murray. Wimbledon hat begonnen – und die Manie reicht bis auf die Fairways.

Zwei Welten, ein Rhythmus

Wimbledon 2025 ist vieles: Bühne, Prüfstein, Mythos. Aber eben auch ein Ort, an dem andere Sportarten mitreden. Wo Golfprofis zuhören, vergleichen, mitfiebern. Und wo deutlich wird: Der Kampf mit sich selbst, mit Technik, mit Erwartungen – das kennen sie alle. Ganz gleich, ob auf Rasen oder unter den Bäumen von Valderrama. Emma Raducanu hat in Wimbledon keine langen Umschweife gemacht. In ihrer Pressekonferenz bringt sie das auf den Punkt, was viele in Einzelsportarten kennen, aber selten so klar benennen: Man verliert. Ständig. "Man verliert im Grunde jede Woche. Von wie vielen Turnieren auch immer – 26 Wochen im Jahr – verliert man also im Prinzip 26 Wochen im Jahr. Das ist ein wirklich schwieriges Konzept, das man erst einmal im Kopf begreifen muss. Gleichzeitig gibt es aber jede Woche wieder eine neue Chance." Trotzdem: Nicht das Ergebnis sei entscheidend, sagt sie, sondern ob man den Tag übersteht, ob man das eigene Niveau hält oder ein kleines Stück besser wird."Es ist ein mental extrem herausfordernder Sport."

Diese Haltung wirkt wie aus dem Golflehrbuch. Auch auf dem Platz zählt nicht die absolute Kontrolle, sondern das kontrollierte Scheitern. Jeder Schlag ist ein Kompromiss mit dem Unvorhersehbaren. Für viele im Golf klingt das bekannt. Byeong Hun An schreibt auf Twitter: „Viele Golfer werden dir zustimmen.“ Kein Wunder. Auch im Golf ist Erfolg flüchtig. Vier gute Runden bringen vielleicht ein Topergebnis – aber meist geht es darum, ruhig zu bleiben, das eigene Spiel nicht zu verlieren. Was Raducanu in Wimbledon beschreibt, ist Alltag auf der Tour.

Wenn das Wimbledon-Fieber das Fairway erreicht

2025 ist das Wimbledon-Fieber unüberhörbar – selbst in Golferkreisen. Bei der HotelPlanner Tour tippen Spieler auf mögliche Sieger, sprechen über Sinner, Alcaraz, Djokovic. Der Hype um das Turnier schwappt über. Spätestens seit dem epischen French-Open-Finale zwischen Sinner und Alcaraz hoffen viele auf ein ähnlich dramatisches Ende in Wimbledon – fünf Sätze, Tiebreak, pure Spannung.

Kein Wunder auch, dass man Tommy Fleetwood die Woche in Wimbledon antreffen konnte.

Zwischen Fairway und Filzball

Und manchmal vermischen sich die Welten sogar direkt. Bob MacIntyre und Andy Murray, beide Schotten, treffen sich in Wimbledon und sprechen über Schlagtechnik – genauer: warum MacIntyre manchmal bewusst nicht den Sweet Spot trifft.

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