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So viel kostet ein Start bei einem Major-Turnier wirklich

18. Jun. 2025 von Victoria Sallmann in Hamburg, Deutschland - Dies ist ein Golf Post Premium Artikel

Wie viel bleibt vom großen Preisgeld übrig? (Foto: Getty)

Wie viel bleibt vom großen Preisgeld übrig? (Foto: Getty)

Die Teilnahme an einem Majorturnier wie der US Open gilt als sportlicher Ritterschlag. Doch hinter den Kulissen kämpfen viele Profis mit einem weniger sichtbaren Gegner: den Kosten. Für viele Spieler, insbesondere außerhalb der Top 50, ist ein Majorstart nicht automatisch ein finanzieller Selbstläufer – im Gegenteil.

Um überhaupt im Feld der US Open zu stehen, müssen sich zahlreiche Spieler über zwei Qualifikationsstufen ihren Startplatz erkämpfen. Der amerikanische Pro James Nicholas hat diese Kosten 2025 auf Instagram dokumentiert. Seine Gesamtausgaben für Qualifikation, Flüge, Unterkunft, Verpflegung und Caddie-Gagen beliefen sich auf 7.220 Dollar. Zwar erreichte Nicholas den Cut und verdiente als T61 knapp 43.500 Dollar, doch erst nach Abzug aller Ausgaben blieb ein Netto-Gewinn übrig – ein gutes Ergebnis, aber keinesfalls selbstverständlich.

James Nicholas: Einnahmen und Ausgaben bei der US Open 2025

Kategorie Betrag (USD)
Preisgeld (T61) 43.455
Local Qualifying Entry Fee 200
Reise & Fahrtkosten Local Qualifier 450
Final Qualifying Entry Fee 100
Flug zu Final Qualifier 580
Hotel Final Qualifier 350
Flug zur US Open 505
Lebensmittel vor Ort 325
Lockerroom-Tipp (Trinkgeld) 150
Merchandise-Ausgaben 250
Caddie-Basisvergütung 2.500
Caddie-Bonus 3.500
Gesamtausgaben 7.220
Netto-Gewinn 34.894

Besonders ins Gewicht fallen oft die Caddie-Kosten. Viele Spieler vereinbaren pauschale Tageshonorare sowie einen erfolgsabhängigen Bonus, häufig ungefähr zehn Prozent bei einem Turniersieg. Dazu kommen Lebenshaltungskosten vor Ort, wie Mietwagen, Hotels oder Eigenverpflegung, sofern keine Sponsoren oder das Turnier diese übernehmen. Wer den Cut verpasst, steht schnell mit mehreren Tausend Dollar Verlust da. James Nicholas machte trotz der hohen Ausgaben bei seinem ersten geschafften Cut bei einem Major einen soliden Netto-Gewinn von rund 35.000 US-Dollar.

 

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J.J. Spaun gewinnt die US Open – und zahlt Millionen Steuern

Mit seinem Sieg bei der US Open 2025 erfüllte sich J.J. Spaun einen Karriere-Traum und sicherte sich ein Preisgeld von rund 4,3 Millionen US-Dollar. Ein sportlich wie finanziell herausragendes Ergebnis, das dennoch einen weniger sichtbaren Nebeneffekt hat: eine massive Steuerbelastung. Wie das Portal „GolfWRX“ berichtet, dürfte Spaun nach geltenden Steuerregelungen rund 1,7 Millionen Dollar an Bundes- und Landessteuern abführen. Hinzu kommt die gängige Beteiligung seines Caddies Mark Carens, die bei etwa zehn Prozent des Preisgelds liegen dürfte – also rund 430.000 Dollar. Damit verbleibt Spaun unter dem Strich ein Gewinn von etwa 2,58 Millionen Dollar. Immer noch eine beachtliche Summe, aber weit entfernt von der oft zitierten Bruttosumme.


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