Panorama

Thomas Müller: Abschied vom Rasen, mehr Zeit fürs Grün?

12. Mai. 2025 von Laura Gailus in München, Deutschland

Thomas Müller kriegt vielleicht mehr Zeit für das Golfen. (Foto: Getty)

Thomas Müller kriegt vielleicht mehr Zeit für das Golfen. (Foto: Getty)

Thomas Müller hat beim letzten Heimspiel in München „Servus“ gesagt. 13 Meisterschaften, über 750 Pflichtspiele, 25 Jahre FC Bayern – die Bilanz seiner Karriere. Ob das nun der endgültige Abschied vom Profifußball ist oder nur eine Zwischenstation – dazu hält er sich noch bedeckt. Aber eins ist klar: Zeit für andere Dinge wird es geben, und: ganz ohne Ball wird für Thomas Müller wohl nicht gehen. Nur vielleicht ist es des öfteren nur ein kleinerer weißer.

Thomas Müller: Servus Fußball – und hallo Golf?

Seit über einem Jahrzehnt ist Golf Teil von Müllers Leben. Angefangen hat alles 2012 – ein paar Schläge, ein gutes Gefühl, und schon war er gepackt. „Ein kleiner Virus“, nannte er es einmal. Inzwischen spielt Thomas Müller mit einem Handicap von rund vier – das spricht für viel mehr als nur gelegentliches Putten.

Auf dem Fairway runterkommen

Schon zu Zeiten als Nationalspieler galt: Wenn irgendwo ein Platz in der Nähe war, war Thomas Müller nicht weit. Während andere regenerierten, war er mit Schläger und Bag unterwegs. Legendär der Helikopter-Wunsch nach dem Portugal-Spiel bei der WM 2014 – drei Tore und eine schriftliche Anfrage an Jogi Löw für eine Golfrunde, versehen mit dem Vermerk: „Ich habe ja drei gute Argumente.“ Ob Frühtraining, Reisen oder Turnierpausen – Müller fand immer wieder Lücken für eine Runde.

Golfrunden mit Kollegen statt Kabinengespräche

Ob mit Niklas Süle im Duell um das Mittagessen oder mit Harry Kane – der mit einem Handicap von null sogar noch besser unterwegs ist – bei der ersten gemeinsamen Runde in München: Thomas Müller nutzt den Golfplatz auch als sozialen Raum. In Pro-Am-Formaten und Charity-Turnieren ist er regelmäßig dabei, aber vor allem mit Teamkollegen sucht er die Herausforderung. Dass dabei der Ehrgeiz nicht zu kurz kommt, gehört zum Gesamtpaket Müller.

Der Platz als Bühne?

Ob aus dem Golfhobby mehr wird, bleibt offen. Müller selbst hat nie gesagt, dass er Golf als zweiten Karriereweg sieht – dafür ist er zu bodenständig. Aber wer ihn auf dem Platz erlebt hat, weiß: Er bringt vieles mit, was ihn auch auf dem Fußballfeld ausgezeichnet hat. Konzentration, Wettkampfgeist – und die Fähigkeit, andere mit seiner Art mitzunehmen. Ob das nun bei einer Runde in Blankenhain ist oder bei Formaten wie „Da schau hi“, wo er Maximilian Kieffer zwischen Zuschauerrängen, Putting-Challenge und Planschbecken zum Zielwettkampf in die Allianz Arena bat.


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