Golf-Equipment

Arccos Distance Report: Mehr Länge? Nicht bei Amateuren

08. Mai. 2025 von Laura Gailus in München, Deutschland

Der Arccos Distance Report 2025 mit globaler Auswertung und millionfacher Messung. (Quelle: Arccos)

Der Arccos Distance Report 2025 mit globaler Auswertung und millionfacher Messung. (Quelle: Arccos)

Golf wird länger – zumindest wenn man auf die Tour schaut. 275-Meter-Drives, neue Ballregeln, Diskussionen über Platzumbauten. Doch abseits von TV-Kameras und Majors sieht es anders aus. Laut dem aktuellen Arccos Distance Report 2025 hat sich die Länge im Amateurgolf kaum verändert. Männer schlagen im Schnitt 205,5 Meter, Frauen 161,1 Meter – fast auf dem Niveau von 2018. Die Daten stammen aus mehr als 6,5 Millionen Driver-Schlägen. Arccos hat die Zahlen, die zeigen: Der große Längenzuwachs findet im Hobbygolf schlicht nicht statt.

Entwicklung der Durchschnittsweiten bei Männern und Frauen seit 2018. (Quelle: Arccos)

Entwicklung der Durchschnittsweiten bei Männern und Frauen seit 2018. (Quelle: Arccos)

Arccos sagt: Jung schlägt weit – alt trifft besser

Was sich dagegen deutlich abzeichnet: das Alter macht einen Unterschied. Wer zwischen 15 und 19 Jahre alt ist, kann bei den Männern mit rund 220 Meter rechnen.

Drive-Längen junger Golfer nach Handicap von 2018–2024. (Quelle: Arccos)

Drive-Längen junger Golfer nach Handicap von 2018–2024. (Quelle: Arccos)

Wer über 70 ist, landet im Schnitt bei 173 Meter. Ähnlich bei den Frauen: In den 20ern liegen sie bei über 182 Meter, in den 60ern bei knapp 146 Meter.

Drive-Distanzen älterer Golfer 2018–2024 nach Handicap. (Quelle: Arccos)

Drive-Distanzen älterer Golfer 2018–2024 nach Handicap. (Quelle: Arccos)

Dafür steigt mit jedem Jahrzehnt die Treffquote. Männer in ihren 70ern landen 60 % ihrer Drives auf dem Fairway – bei den 20-Jährigen sind es gerade mal 42 %. Weniger Power, dafür mehr Kontrolle.

Arccos zeigt: Weniger Länge, mehr Genauigkeit mit steigendem Alter. (Quelle: Arccos)

Arccos zeigt: Weniger Länge, mehr Genauigkeit mit steigendem Alter. (Quelle: Arccos)

Besser spielen heißt: weiter und präziser

Wer weiter schlägt, spielt besser? Ja – zumindest laut Arccos. Golfer mit Handicap unter 5 bringen es auf durchschnittlich 228 Meter, bei Handicaps über 30 sind es rund 169 Meter. Aber: Die besseren Spieler treffen auch mehr Fairways. Fast neun Prozentpunkte liegt ihre Genauigkeit über der der High-Handicapper. Länge und Kontrolle schließen sich also nicht aus – im Gegenteil.

Und die Profis? Ganz eigene Liga

Während Arccos nüchtern Zahlen liefert, diskutieren R&A und USGA über neue Ballregeln für die Elite– Stichwort „Rollback“. Circa 13 Meter kürzer soll es werden – aber nur für die Besten der Welt. Für alle anderen sagen die Arccos-Daten: Kein Grund zur Panik. Die durchschnittliche Golferin, der normale Golfer – sie schlagen heute nicht weiter als vor sieben Jahren. Dafür aber oft ein kleines bisschen genauer.

 


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