YouTube Golf Creator sind derzeit in aller Munde. Einer davon: Grant Horvat. Dieser erhielt die Gelegenheit im Rahmen seiner „Five Under Challenge“-Serie eine Runde gegen Scottie Scheffler, Nummer 1 der Welt zu spielen. In dieser Reihe tritt Grant mit fünf Schlägen Vorsprung gegen die Profis an, mit gemischtem Erfolg: Vier Mal verlor er bisher, vier Mal gewann er aber auch, zwei Mal gegen Phil Mickelson, gegen Tony Finau und gegen Sergio Garcia.
Scottie Scheffer vs. Grant Horvat
Grant spielt gegen Scottie Scheffler auf dessen Heimatplatz „Royal Oaks“ und versucht, sich mit solidem Spiel gegen den Weltranglistenersten zu behaupten. Keine leichte Aufgabe, denn dieser hat auf dem Platz bereits eine 58er Runde gespielt und erzählt, wie er mit einem Eagle auf der 18 sogar eine 57 hätte schaffen können. "Ich habe mit einer Gruppe gespielt und wir hatten viel Spaß. Aber auf der Back Nine wurden sie sehr ruhig. Die 18 ist ein erreichbares Par-5, aber ich habe den Ball in den Bunker geshankt." Aber ein Birdie reichte ihm zur 58er Runde. Im Wettbewerb mit Horvat war Scheffler nicht ganz so gut in Form, auch weil er frisch aus dem Urlaub kam, aber es reichte, um mit 5 unter Par (66) zu gewinnen. Grant spielt zwei unter (69) mit einigen Fehlern, darunter zwei Wasserbälle auf dem letzten Loch. In lockerer Atmosphäre dreht sich die Unterhaltung von Schefflers Kindheit zu seiner Verhaftung bei der PGA Championship im vergangenen Jahr und weiter zu Strategietipps vom Profi.
Einer dieser Tipps ist die Bedeutung von Spin für die Profis. „Wir Tourspieler müssen Distanz kontrollieren – das ist wichtiger als Länge. Spin ist Kontrolle. Deshalb spielen viele Profis weiche Eisen und spinnigere Bälle.“ Scheffler bevorzugt Golfplätze, die strategisch anspruchsvoll sind, zum Beispiel durch Bäume. "Augusta ist wirklich gut. Man muss den Ball trotzdem weit schlagen, aber die Bereiche, in die man den Ball schlagen muss, sind so klein. Und die großen Auslaufzonen auf dem Fairway um das Grün herum sind meiner Meinung nach besser, was die Schlagausführung und die Kreativität angeht." Das gefiele ihm deutlich besser, als dickes Rough direkt am Grün, wodurch der Wettbewerb dadurch bestimmt wird, wer am besten liegt. "Harbour Town und Sawgrass – das ist Genie. Jede Bahn verlangt eine andere Flugkurve."
Youtube-Golfer auf der PGA Tour? - "Du hast genug für den Golfsport getan, um dir diesen Platz zu verdienen"
Doch so gut sich Scheffler auf der Tour und den Golfplätzen der Welt zurecht findet, ist YouTube Golf doch etwas anderes. „Ich bin nicht daran gewöhnt, dass die Kamera so nah an meinem Gesicht ist.“ Und auch, wenn er selbst nicht viel Golf auf Youtube schaut, erkennt er an, was das Medium für den Sport leistet. Horvat vertraut ihm an, dass er eine Einladung für die Barracuda Championship bekommen habe, aber unsicher sei, ob er dahin gehört. "Es ist eine Sponsoren-Einladung. Du hast genug für den Golfsport und rund um den Golfsport getan, um dir diesen Platz zu verdienen. Nur weil du noch nicht die Scores bei Tour-Events gespielt hast heißt es nicht, dass du das Turnier nicht spielen solltest. Es bringt dem Turnier Reichweite. Es ist ein Parallel-Event, das brauch die Reichweite, deshalb bieten sie dir den Platz an."
Wenn es, neben den Ratschlägen, eines gibt, das man Scottie Scheffler Fragen muss, dann ist es natürlich nach seiner Zeit im Gefängnis und seiner Verhaftung vor der zweiten Runde der PGA Championship 2024. Diese Gelegenheit lässt sich auch Horvat nicht entgehen und Scheffler äußert sich so ausführlich wie selten zu dem Vorfall. "Das verrückteste warm dass Bennett acht Tage alt war und dann musste er direkt fliegen – wir wussten ja nicht, ob ich den Staat verlassen darf.“ Die Verhaftung ereignete sich, als er auf dem Weg zum Golfplatz war und aufgrund eines Verkehrsunfalls Chaos auf der Zufahrt zum Golfplatz herrschte. Scheffler folgte den Anweisungen eines Polizisten als ein anderer ihn aufhalten wollte, es zu einem Missverständnis kam und Scheffler daraufhin verhaftet wurde. „Ich dachte, wenn ich ruhig bleibe und tue, was man mir sagt, kann nichts passieren. Aber der Officer war gestresst – ich verstehe das.“ "Im Nachhinein ich hätte ihm einfach sagen sollen, dass ich die Nummer 1 der Welt bin, vielleicht wäre ich dann nicht verhaftet worden."
