Bei der Rocket Classic 2025 fand sich Ben Griffin in einer ungewöhnlichen Lage wieder, die zu einer Frage der Golfregeln führte: An der 14, einem Par 5, griff Griffin mit dem zweiten Schlag das Grün an, verzog den Ball jedoch nach rechts. Der Ball kam im Rough auf und sprang in ein Kamerafahrzeug, das neben dem Grün platziert war. Das Fahrzeug transportierte einen sechs Meter langen Kamera-Arm. Eingenistet zwischen einer Wasserflasche und einer Plane kam der Ball schließlich zur Ruhe. Diese kuriose Situation stellte die Regelbeauftragten vor Herausforderungen. Wie sollte verfahren werden? Das sagen die Golfregeln.
"Hole-in-one? Sick!"
@BenGriffinGolf's ball landed in a golf cart, resulting in a unique ruling.📺 Golf Channel pic.twitter.com/arLUjf5F3r
— PGA TOUR (@PGATOUR) June 26, 2025
Golfregeln: Kamerafahrzeug als "sich bewegender äußerer Einfluss"
Die Szene war absurd, hatte aber keine negativen Folgen für Griffin: Das Kart wurde als „sich bewegender äußerer Einfluss“ klassifiziert. Regel 11.1b folgend, musste Griffin zunächst den Bezugspunkt markieren: Dies ist „der geschätzte Punkt direkt unterhalb der Stelle, an der der Ball zuerst auf der Person, dem Tier oder dem sich bewegenden äußeren Einfluss zur Ruhe kam“. Griffin markierte seinen Ball zunächst so nah wie möglich an der originalen Stelle. wofür er ein Stück unter das Fahrzeug kriechen musste. Anschließend durfte er seinen Ball aus dem Kart entfernen. Das Fahrzeug inklusive des riesigen Kamera-Arms wurde zur Seite gefahren.
Unter den wachsamen Augen des Regelbeauftragten durfte Griffin innerhalb einer Schlägerlänge, nicht näher zum Loch, an seinem Markierungs-Tee straflos droppen. Genauso wird verfahren, wenn der Ball auf dem Schoß eines Fans landet, da auch Menschen als „sich bewegende äußere Einflüsse“ verstanden werden. Interessanterweise hätte Griffin den Ball nicht spielen dürfen, wie er liegt, selbst wenn er gewollt oder gekonnt hätte: Die Anspruchnahme der Erleichterung ist in diesem Fall verpflichtend, so die Golfregeln laut R&A: „Kommt der Ball auf einer Person, einem Tier oder einem sich bewegenden äußeren Einfluss zur Ruhe, darf der Spieler den Ball nicht spielen, wie er liegt. Stattdessen muss der Spieler Erleichterung in Anspruch nehmen.“ (Regel 11.1b(1))
Griffin profitierte tatsächlich davon, dass sein Ball in das Kart geflogen war, da der Rasen von dem Kamerafahrzeug platt gedrückt war und seine Lage sowie den Annäherungsschlag erleichterte.