Zweites Major in der zehnten Profisaison: Marcel Schneider bei den US Open

Der Knoten ist geplatzt. Nicht erst bei den Porsche European Open, als Marcel Schneider am Finaltag die zweitbeste Runde des Tages hinlegte – schon bei den Dutch Open glänzte er mit einem vierten Platz. „My game is where I want to have it”, sagte er in einem Interview in der PEO-Woche in Hamburg. Nun gilt es, das auch bei den US Open in dieser Woche abzurufen.

am 13. Jun 2022 um 09:12 Uhr von Claudia Salowski

Zweites Major in der zehnten Profisaison: Marcel Schneider bei den US Open

Marcel Schneider bei den Porsche European Open, also „on home soil“, wie man so schön sagt, zu begleiten, fühlte sich für mich ein bisschen so an, als sei ich zurückversetzt in die Zeit, in der ich im Prenzlauer Berg in Berlin gewohnt habe: Jede Menge Schwäbisch zu hören. So wie einige seiner deutschen Spielerkollegen zog auch er zahlreiche Zuschauerinnen und Zuschauer an, insbesondere in den beiden Runden am Wochenende auch aus seiner Heimat. Geboren 1990 in Bietigheim-Bissingen, ist er heute noch aktiv in der DGL für den Golfclub Schloss Monrepos, sofern es die Zeit erlaubt, und er hegt Sympathien für den VfB Stuttgart. Ein Stück Heimat hat er mit seinem Bruder Pascal am Bag auch auf der Runde immer dabei, mit dem ihn ein hohes Maß an Vertrautheit verbindet.

Nach der Teilnahme an der Open Championship im vergangenen Jahr gilt es nun für Marcel, die aktuell starke Form auf dem zweiten Major seiner Karriere wieder abzurufen. Bereits im Januar dieses Jahres verbrachte er einige Zeit dort, allerdings an der Westküste. Im TPI, dem Titleist Performance Institute, arbeitete er intensiv daran, seinen Körper und seinen Schwung noch besser zu verstehen und per datengestützter Analyse kennenzulernen, um sein Training noch besser an den zentralen Punkten auszurichten, die sich hier für ihn herausstellten. Zurück in Deutschland, setzte er diese Arbeit im Februar mit Sportwissenschaftler und Athletiktrainer Flo Münch in St. Leon Rot fort, der ihm vor allem im Bereich der noch schnelleren Rotation des Unterkörpers und der Fußarbeit zur Seite stand.

Vom Set-up her ist also alles angerichtet. In Brookline wird es besonders wichtig für ihn sein, die Fairways zu treffen (im Rough will man dort nicht unbedingt landen, auch wenn sich – siehe mein Blogpost zu den PEO – Marcel ja mit schwierigen Lagen „im Gemüse“ durchaus auskennt) und die Grüns nicht dort zu verfehlen, wo man sich damit größtmögliche Schwierigkeiten einhandelt.

„Meine Vorbereitung für die US Open läuft aber nicht anders als für jedes andere Turnier: Ich verschaffe mir möglichst gute Eindrücke vom Platz und arbeite im Training an den gleichen Schwerpunkten wie sonst auch.“

Dass er sich nicht davon beeindrucken lässt, wenn PGA-Tour-Spieler neben ihm die eine oder andere solide Murmel raushauen, hat er unlängst im GolfPunk-Interview festgestellt. Und auch ansonsten versucht er, sich eher auf sich selbst und seine Ziele zu konzentrieren. Nachdem es in den ersten drei Runden bei den Porsche European Open noch durchaus neben den Höhen auch Tiefen gab und er sich hin und wieder sichtlich ärgerte, unnötige Schlagverluste hinnehmen zu müssen, funktionierte seine Fokussierung in der Finalrunde ganz hervorragend:

„Ich wusste, dass eine tiefe Runde einen sehr weit bringen würde. Das war meine Motivation für die Finalrunde. Ich hatte mich die ganze Woche auf Green Eagle gut gefühlt und wusste, dass eine tiefe Runde drin ist am Sonntag.“

War sie dann auch: Mit einer 67 spielte Marcel die zweitbeste Finalrunde und erreichte damit einen geteilten fünften Platz. Damit belegt er aktuell Rang 59 im DPW Ranking. Bei den US Open werden er und Yannik Paul nach der Absage Martin Kaymers die einzigen deutschen Spieler im Feld sein. Im Ländle sagt man zwar: „Ned gschimpft isch globt gnuag“, dennoch ist davon auszugehen, dass Marcel sich über gedrückte Daumen aus Deutschland ebenso freuen wird wie Kollege Yannik Paul.

Photo Credits: Stefan Heigl

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Golf-Park Winnerod

Hallo, ich bin Claudia Salowski, Beraterin, Trainerin und Coach in der freien Wirtschaft, Autorin diverser Fachbücher sowie Mentaltrainerin im Leistun...

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