Das waren sie, die 34. BMW International Open im GC München Eichenried, und Sie haben alle Erwartungen erfüllt, nein, sogar übertroffen. Ich muss zugeben, dass ich schon den einen oder anderen Topspieler mehr der DP World Tour gerne in München gesehen hätte, aber die Protagonisten des Turniers haben dies recht schnell vergessen gemacht.
Joost Luiten aus den Niederlanden, der bis zur Zielgeraden noch auf Titelkurs war.
Bei herrlichem Wetter über das ganze Turnierwochenende konnte man sehen, warum Unsereins das Golfen als Hobby betriebt, und die Jungs Ihren Lebensunterhalt mit dem Golfsport verdienen. Ja, und dazu gehört auch, dass bei 30°C im Schatten die lange Hose angezogen werden muss :-) ....
Der Platz war, trotz der langen Trockenheit, in einem relativ gutem Zustand. Aus meiner Sicht spielte er sich dennoch eigentlich einfacher als in manchen Jahren zuvor. Ich selbst habe z.B. 2019 den Platz im Turniersetup gespielt, was eine wirklich beeindruckende Erfahrung war, denn das Rough war 2019 im Vergleich zu 2023 durch die Feuchtigkeit im Vorfeld auch wirkliches Rough, aus dem man als Amateur nur schwer entkommen konnte. Auch die Schnelligkeit der Grüns waren 2019 mit 14,7 auf dem Stimpmeter im Vergleich zu 12,4 in 2023 nochmals ein gutes Stück schneller... Die 12,4 sind im Vergleich zu den meisten Heimatplätzen dennoch fast wie eine Glasplatte auf der man puttet.
"Inside the Ropes" - mal mit den Profis ein paar Löcher mitlaufen.
Aber zurück zum Turnier. Nach einem, und auch noch nach zwei Tagen des Turniers konnte man im vorderen Drittel des Leaderboards noch viele deutsche Flaggen erkennen. Man träumte vom ersten Sieg eines Deutschen nach 2008. Am Moving Day relativierte sich dies etwas und die Ausgangssituationen für den Finaltag waren eigentlich recht klar verteilt. Joost Luiten ging mit 4 Schlägen Vorsprung auf seine Verfolger an den Start und mussste rein theoretisch seinen Vorsprung nur noch verwalten. Maximilian Kiefer hatte als bester Deutscher an seinem Geburtstag nur noch sehr geringe Außenseiterchancen.
Aber wie heißt es so schön: Erstens kommt es anders , und zweitens als man denkt.
Max Kieffer kam zwischenzeitlich nach seinem Eagle auf der Elf bis auf einen Schlag an den bis dahin Führenden Luiten heran. Leider reichte es am Ende nicht ganz, aber ein geteilter dritter Platz ist doch hervorragend.
Zurück zum Führenden Luiten... anscheinend spielten ihm seine Nerven einen Streich, denn er gab an der 17 seine Führung ab, und sein Birdieputt an der 18 ging wenige Zentimeter am Loch vorbei. Damit stand eine nicht zufriedentellende 74 für den Tag und er musste kurz vor Ende noch seinen Konkurrenten Thriston Lawrence an sich vorbeiziehen lassen, der sich mit einer abschließenden 69 und 13 unter Par den Sieg sicherte.
...
Blick aus dem Schatten auf die 18
Wie angesprochen, hätte ich mir ein paar mehr Stars gewünscht. Der Eine oder Andere war aber mit von der Partie, wie z.B. "unser" Ryder Cup Captain.
Luke Donald, Ryder Cup Captain 2023
Ach ja - hier noch ein Bild des GolfPost-Standes, auf dem immer interessierte Besucher zu finden waren.
GolfPost-Stand auf der BMWIO
So - auf ein Neues in 2024, wenn es wieder "Herzlich Willkommen bei den BMW International Open" heißt.
