Profisport Herren

TGL startet in Saison zwei – und wie gut ist Tiger Woods als Conférencier?

28. Dez. 2025 von Michael F. Basche in Köln, Deutschland

(Foto: Instagram@nygolfclub/ tglgolf)

„Letztlich spielen wir ein Hightech-Videospiel“: Die Skyline von Manhattan ist eines der Features für die neue TGL-Saison. (Foto: Instagram@nygolfclub/ tglgolf)

It’s Game Day: Heute startet die Tomorrow’s Golf League, allgemein bekannt als Simulatorsause TGL, in die zweite Saison. Die Spielzeit im SoFi Center in Palm Beach Gardens/Florida läuft bis zum 3. März und wird mit einer Neuauflage des ersten Finales eröffnet, als sich Atlanta Drive gegen New York am letzten Loch zum ersten Titelträger des Indoor-Spektakels machte.

 

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Der GOAT kriegt ein Mikro

Die sechs Teams sind unverändert, allerdings werden Superstar und TGL-Mitinhaber Tiger Woods sowie Atlanta-Frontrunner Justin Thomas vorerst nicht antreten, da sie noch in der jeweiligen Rücken-OP-Reha sind. Woods hat indes versprochen, bei jedem Match von Jupiter Links GC anwesend und mit einem Mikrofon ausgestattet zu sein, wenn es ab dem 13. Januar für sein Team losgeht. Es ist zu erwarten, dass der 15-fache Majorsieger sich zumindest verbal ins Geschehen einmischt; mal sehen, welchen Unterhaltungswert seine Ansagen für Teamkollegen und Konkurrenten haben, wie gut der GOAT als Conférencier ist.

 

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Präsenz fürs  Quoten- und Click-Geschäft unverzichtbar

Sowieso ist die Präsenz der Lichtgestalt unverzichtbar fürs Quoten- und Click-Geschäft – denn immerhin ist die TGL hauptsächlich als Entertainmentformat mit Ausrichtung auf hohen Niederschlag im TV und vor allem in den sozialen Medien konzipiert. Und die Zahlen der Premierensaison haben gezeigt, dass das Interesse vor allem mit den Auftritten von Woods steht und fällt. Demzufolge dürfte er auch heute beim Saisonauftakt vor Ort sein.

Fast 500 Quadratmeter Puttfläche

In technischer Hinsicht hingegen gibt es einige Veränderungen. Zuvorderst ist natürlich die um 150 Quadratmeter oder 38 Prozent vergrößerte Green Zone zu nennen, die nun fast 500 Quadratmeter hat und zwölf Fahnenpositionen ermöglicht, gegenüber sieben in der ersten Saison. Dafür musste der kleinste der drei Bunker weichen, während die beiden anderen etwas vergrößert wurden. Laut TGL werden inzwischen 608 Steuerelemente verwendet, um Slopes und Breaks der Puttfläche zu erzeugen. „Das Grün ist jetzt etwas einfacher zu lesen“, sagt Wyndham Clark von The Bay. „Das ist für alle gut, bevorteilt aber die wirklich guten Putter unter uns.“

 

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Chippen mit dem Grain

Außerdem wurde der Kunstrasen so verändert, dass die Fasern zur Mitte hin ausgerichtet wurden und damit nicht mehr gegen den Ball stehen. „Jetzt ist jeder Chip in Richtung Grain“, so Clark, „was meiner Meinung nach für mehr Spannung bei den Zuschauern sorgt, weil wir mit dem Golfball alles machen können, was wir wollen.“

 

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Signature Holes für die Teams

Von den neuen Golfbahnen für die zweite TGL-Auflage – Stinger beispielsweise – war schon die Rede, kreiert von den bereits im ersten Jahr vertretenen Beau Welling Design, Pizá Golf und Nicklaus Design sowie dem neu hinzugekommenen Star-Architekten Gil Hanse, der unter anderem Castle Stuart in den schottischen Highlands, den Olympia-Kurs von Rio de Janeiro oder Streamsong Black in Florida erschaffen hat. Sechs der neuen Löcher wurden als Signature Holes für die Teams gestaltet. Bay Breaker für den The Bay Golf Club beispielsweise zeichnet sich durch hoch aufragende Redwood-Bäume und Nebel aus. In der Ferne sind Alcatraz und die Skyline von San Francisco zu sehen.

Silhouetten, Skylines und Lady Liberty

Und New Yorks Signature Hole heißt selbstredend Big Apple, gespielt wird vor der Kulisse von Manhattan samt Freiheitsstatue. Ebenso wie bei Atlantas Fore-O-Fore, das eine Silhouette des Stadtbilds der Metropole in Georgia zeigt.

 

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Kirche, Friedhof und die Lebensdauer unpräziser Bälle

„Jedes Team hat sein eigenes Loch, und natürlich werden bei jedem Spiel zwischen zwei Teams diese beiden Löcher gespielt“, erklärte Andrew Macaulay, der Technik-Chef beim TGL-Mutterunternehmen TMRW Sports. „Das ist ein Vorteil für das Team, weil es bei jedem Spiel sein Loch spielen kann, während der Gegner während der regulären Saison nur dann darauf spielen kann, wenn er beispielsweise gegen The Bay antritt.“

Gil Hanses erstes Werk für die TGL ist ein Par 5 namens Stone & Steeple, dem Cross-Bunker im Sahara-Stil und links eine Steinmauer auf der linken Seite verpasst wurden, die das Fairway von einem Friedhof neben einer Kirche im New-England-Stil trennt. „Die Spieler müssen bei ihren Annäherungsschlägen präzise sein“, heißt es in der TGL Beschreibung: „Die Kirche und der Friedhof erinnern auf grausame Weise daran, dass Schläge, die zu weit nach links gehen, keine lange Lebensdauer haben.“

Horschel heute mit Atlanta im Einsatz

Oder wie Billy Horschel es beschreibt, der heute mit Atlanta im Einsatz ist: „Wir haben Löcher wie draußen auf dem Golfplatz, aber wir haben auch Bahnen, die man in einem Videospiel sehen würde. Denn wir spielen letztlich ein Hightech-Videospiel.“

 

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Optimierte Virtual-Eye-Technologie

Dazu passen die technischen Weiterentwicklungen. Vor allem die Virtual-Eye-Technologie wurde optimiert, um den Zuschauern bessere Schlagvergleiche zu ermöglichen und generell eine bessere Beobachtung des Ballflugs und des Roll auf dem Grün zu ermöglichen. Darüber hinaus verfügt das SoFi Center nun über 79 Kameras, um das Geschehen aus jedem Blickwinkel einzufangen. Besonders stolz ist man auf die „Rückkehr der preisgekrönten SmartPin Cam, die Live-360-Grad-Ansichten aus der Perspektive der Pin-Flagge bietet“, heißt es bei der TGL. Na dann, mögen die Spiele beginnen.


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