Panorama

Rory McIlroy: Nach Traumjahr Favorit auf BBC Sports Personality Award

11. Dez. 2025 von Laura Gailus in München, Deutschland

Rory McIlroy ist für den BBC Sports Personality of the Year nominiert und führt die Liste der Favoriten an. (Foto: Getty)

Rory McIlroy ist für den BBC Sports Personality of the Year nominiert und führt die Liste der Favoriten an. (Foto: Getty)

2025 war das Jahr, in dem Rory McIlroy endlich die letzten offenen Kapitel seiner Karriere schloss. Nach unzähligen Anläufen gelang ihm der Sieg beim Masters und damit der Karriere-Grand-Slam. Seitdem gehört er zu einer nur sehr kleinen Gruppe von Spielern, die alle vier Majors gewonnen haben. Jetzt steht er auch bei der BBC Sports Personality of the Year-Auszeichnung ganz oben auf der Liste. Für den Nordiren ist es nicht die erste Nominierung, aber diesmal könnte es endlich klappen. Auf der Shortlist stehen insgesamt sechs Namen, darunter ein neu gekrönter Weltmeister, Titelheldinnen und ein Teenager, der die Dartswelt aufgemischt hat. Doch keiner von ihnen hat 2025 so geprägt wie Rory McIlroy den Golfsport.

Rory McIlroys Saison und das Ende einer langen Suche

Ein Jahrzehnt lang war es der eine fehlende Puzzlestein: das Masters. In diesem Jahr hat sich Rory McIlroy genau diesen Wunsch erfüllt. Im Playoff gegen Justin Rose setzte er sich in Augusta durch und vollendete damit den Karriere-Grand-Slam. Nur sechs Spieler in der Geschichte des Golfsports haben das je geschafft. Doch es blieb nicht bei diesem einen Highlight. Beim Ryder Cup in New York war McIlroy erneut ein zentraler Faktor im Team Europa. Drei Punkte und ein halber in einer hitzigen Atmosphäre auf US-Boden – es war sein vielleicht stärkster Auftritt im Teamformat. Und es war Europas erster Auswärtssieg seit 2012.


Auch abseits der großen Schlagzeilen blieb Rory McIlroy 2025 konstant erfolgreich. Turniersiege bei der Players Championship, der Pebble Beach Pro-Am und der Irish Open standen ebenso auf seiner Liste wie der Gesamtsieg im Race to Dubai. Mit seiner siebten Harry Vardon Trophy stellte er eine neue Bestmarke auf und ließ selbst Seve Ballesteros hinter sich.

SPOTY und das schwierige Verhältnis zum Golfsport

Dass Rory McIlroy bislang noch keinen SPOTY-Titel in der Vitrine stehen hat, gehört zu den ungelösten Rätseln des britischen Sports. 2014 war er nahe dran, verlor aber gegen Lewis Hamilton. 2023 stand er auf der Liste, erschien aber gar nicht zur Sendung – äußerte sogar deutliche Kritik an der Show. In einem Interview gab er offen zu, den Preis kaum noch ernst zu nehmen. Dieses Jahr klingt das anders. „Ich habe mehr Chancen, wenn ich da bin“, sagte er kürzlich gegenüber The Telegraph und lachte. Er will also zur Gala kommen, erstmals seit über zehn Jahren. Warum? Vielleicht, weil er weiß, wie besonders dieses Jahr war. Vielleicht auch, weil der Golfsport bei SPOTY selten Beachtung findet. Nur zweimal – zuletzt 1989 – ging der Preis an einen Golfer.

Zwischen Sportgeschichte und öffentlicher Abstimmung

Rory McIlroy tritt gegen Athletinnen und Athleten an, die in ihren Sportarten prägende Momente geschaffen haben, und McIlroy bewegt sich in einem Umfeld, das starke Leistungen aus verschiedenen Bereichen zeigt. Chloe Kelly und Hannah Hampton standen im Mittelpunkt des EM-Erfolgs der englischen Mannschaft. Ellie Kildunne führte England durch eine Rugby-Weltmeisterschaft. Luke Littler setzte im Darts neue Maßstäbe, und Lando Norris gewann seine erste Formel-1-Weltmeisterschaft.


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