Golf-Equipment

Jahresrückblick: Die Equipment-Geschichten, über die 2025 gesprochen wurde

23. Dez. 2025 von Laura Gailus in München, Deutschland

Der Golf Jahresrückblick 2025 zeigt, welche Ausrüstung für Gesprächsstoff sorgte. (Fotos: Getty/Wilson)

Der Golf Jahresrückblick 2025 zeigt, welche Ausrüstung für Gesprächsstoff sorgte. (Fotos: Getty/Wilson)

Das Jahr 2025 hatte auf dem Platz viele große Momente zu bieten. Doch auch abseits der sportlichen Ergebnisse sorgten die Werkzeuge der Profis immer wieder für Schlagzeilen. Im Golf-Jahresrückblick geht es um kontroverse Regeltests, technische Neuentwicklungen und mutige Individualisten – hier gibt es die Geschichten, die besonders viel Aufmerksamkeit erhielten.

McIlroy und der Driver, der nicht durchkam

Ein Regeltest, ein Schlägerwechsel und viele offene Fragen – so startete Rory McIlroy in die PGA Championship 2025. McIlroys Driver wurde geprüft – und fiel durch. Die USGA stellte fest: Die Schlagfläche war zu flexibel, der Schläger nicht mehr im erlaubten Bereich. Nicht, weil er getrickst hätte, sondern weil sich Material mit der Zeit verändert. Profis schlagen tausende Bälle, irgendwann verändert sich auch der beste Schlägerkopf. McIlroy musste spontan wechseln, und das nur kurz vor einem Major.

Qi4D-Driver: TaylorMade bringt neue Modelle ins Spiel

Ein paar Monate später sorgte TaylorMade erneut für Aufmerksamkeit – diesmal mit neuen Driver-Modellen. Bei den Playoffs in Abu Dhabi wurden sie mit neuen TaylorMade-Drivern der Qi4D-Serie gesichtet, noch bevor die Modelle offiziell vorgestellt wurden. Drei Modelle, darunter der Core mit vier Gewichten und der LS für wenig Spin. Ob die beiden die Schläger im Turnier wirklich nutzten, ist fast zweitrangig. Spannend war vor allem, wie früh Tour-Profis in die tatsächliche Entwicklung eingebunden sind und wie schnell neue Modelle im Wettkampf auftauchen können.

Ein Putter, kürzer als ein Pitching Wedge

Was macht ein 1,93 Meter großer Mann mit einem Putter, der kürzer ist als ein Regenschirm? Philippe Gariepy hat’s vorgemacht. Sein 58 Zentimeter kurzes Modell sorgte für viele verwunderte Blicke – und landet im Golf-Jahresrückblick ganz oben auf der Liste der kuriosesten Ausrüstungsstories. Die Idee kam bei einer Spaßrunde mit einem Kinderschläger. Weil’s überraschend gut funktionierte, sägte er seinen eigenen Scotty Cameron einfach um. Die tiefe Standposition half ihm, Breaks besser zu lesen, und der extrem kurze Schaft brachte mehr Kontrolle. Eine ungewöhnliche Lösung, aber manchmal ist weniger eben doch mehr.

Ein Putt, der alles verändert: Spaun bringt L.A.B. Golf auf neuen Kurs

Bei der U.S. Open sorgte J.J. Spaun nicht nur sportlich für Aufmerksamkeit. Sein Birdie-Putt auf der 18. Bahn war spektakulär und katapultierte den Putter-Hersteller ins Rampenlicht. Spauns Putter im Bag: Zero-Torque, Lie-Angle-Balance-Design aus dem Haus von L.A.B. Golf. Entwickelt wurde der Direct Force 3 (DF3), der die Schlagflächen-Ausrichtung im rechten Winkel zum Lie-Winkel hält und Verdrehungen reduziert. Das hohe MOI dieses Konzepts stabilisiert Fehltreffer auch außerhalb der Mitte.

Nach Spauns Sieg explodierte das Interesse. Wenig später wurde L.A.B. Golf für mehr als 200 Millionen Dollar verkauft. Viele Fans sahen den Einstieg eines Private-Equity-Unternehmens kritisch, doch das Management blieb an Bord und versprach: An der Philosophie soll sich nichts ändern.

Wilson Golf: Innovation aus dem „Irrenhaus“

Auch Wilson sorgte 2025 für Aufmerksamkeit – nicht mit einem einzelnen Schläger, sondern mit einem neuen Entwicklungsansatz. Teams aus verschiedenen Sportarten wie Tennis und Basketball arbeiten nun gemeinsam an neuen Golfprodukten. „Wie im Irrenhaus“, so beschreibt es Wilson selbst. Heraus kamen unter anderem die DYNAPWR-Schlägerserie und ein modernisiertes Markenbild, mit dem Ziel, eine jüngere Zielgruppe anzusprechen und gleichzeitig technisch mitzuhalten.

Zum Abschluss noch ein Blick auf die digitale Seite des Golfsports. Mit Fit AI brachte Wilson 2025 ein Tool auf den Markt, das mithilfe künstlicher Intelligenz präzise Fitting-Daten liefert. Das System erkennt Schwungmuster, Treffbilder und Empfehlungen für optimale Schlägerparameter. Für Spieler heißt das: weniger Rätselraten, mehr Effizienz. Datenbasierte Systeme bekommen immer mehr einen festen Platz im Golfalltag – ohne dabei den persönlichen Touch im Fitting zu ersetzen.


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