Der Freitag bei der RBC Canadian Open der PGA Tour bot ein abwechslungsreiches Bild. Während Cameron Champ mit zwei Schlägen Vorsprung die alleinige Führung übernahm und Andrew Putnam sich mit einer brillanten 62er-Runde eindrucksvoll zurückmeldete, sorgte ein anderer Name für Schlagzeilen der ganz anderen Art: Rory McIlroy spielte eine katastrophale Runde und verpasste nicht nur den Cut, sondern stellte auch die schlechteste 36-Loch-Platzierung seiner gesamten Profi-Karriere auf.
Aus deutscher Sicht lief es gemischt: Jeremy Paul bestätigte mit einer weiteren 67 seine stabile Form und hält Anschluss an das vordere Mittelfeld. Matti Schmid und Thomas Rosenmüller zeigten sich im Vergleich zum Vortag verbessert, doch es reichte knapp nicht für den Sprung ins Wochenende.
PGA Tour: Rory McIlroy erlebt katastrophales Debakel
Es war ein sportlicher Tiefpunkt, wie ihn Rory McIlroy in seiner langen Karriere kaum je erlebt hat. Mit Runden von 71 und 78 scheitert der vierfache Major-Sieger nicht nur klar am Cut sonder liefert zugleich die schlechteste 36-Loch-Platzierung seiner gesamten Profilaufbahn ab. Was sich auf dem Leaderboard als +7 liest, war auf dem Platz ein Desaster.
Schon früh nahm das Unheil seinen Lauf: Auf Loch 5, einem Par 4, schlug McIlroy seinen zweiten Schlag über das Grün ins Aus – der folgende Strafschlag war erst der Anfang eines Fiaskos. Auch der nächste Ball flog zu weit, der Pitch misslang, der Chip war schwach – und der Zweiputt bedeutete eine bittere Acht: Vierfach-Bogey. Der Rückstand war da, das Spiel kippte. Auf Loch 8 folgte ein weiteres Bogey, auf der 10 erneut ein Schlagverlust. Das Par-3-Loch 11 geriet zur nächsten Katastrophe: Abschlag ins Wasser, Doppelbogey. McIlroy verlor an diesem Tag insgesamt über zehn Schläge auf das Feld. Auch zwei späte Birdies auf den Löchern 15 und 18 konnte die Runde nicht mehr retten.
„Natürlich macht mir das Sorgen. Man will keine so hohen Scores erzielen wie ich heute. Trotzdem hatte ich das Gefühl, dass ich mit einem neuen Driver hierher gekommen bin, weil ich dachte, dass das gut sein würde und einige der Probleme vom Tee lösen würde, aber das war nicht der Fall“, sagte McIlroy. „Wenn man nächste Woche nach Oakmont kommt, muss man vor allem die Fairways treffen. Ich bin immer noch auf der Suche nach dem fehlenden Teil am Abschlag. Wenn ich diesen Teil des Spiels richtig hinbekomme, dann läuft bei mir alles wie am Schnürchen. Im Moment ist das nicht der Fall. Ja, das ist eine Sorge für die nächste Woche.“
Mit insgesamt +7 verpasste McIlroy nicht nur erstmals seit Juli 2023 wieder einen Cut – er verlor über zehn Schläge auf das Feld und stellte damit seine zweitschlechteste PGA-Tour-Bilanz überhaupt auf.
Bereits bei der PGA Championship vor wenigen Wochen musste McIlroy seinen langjährigen Driver kurzfristig austauschen. Das Modell war beim offiziellen Schlägertest durchgefallen und nicht regelkonform. Seitdem spielt der Nordire mit einem neuen Schlägerkopf, doch die Umstellung zeigt weiterhin Wirkung. Er traf weniger als 50 Prozent der Fairways und verlor im Vergleich zum Feld deutlich an Länge und Präzision. Die Unsicherheit vom Abschlag zog sich spürbar durch sein Spiel.
Jeremy Paul bleibt stabil im Mittelfeld
Jeremy Paul spielte auch am zweiten Tag eine konstante 67er Runde (-3) und hält sich damit im Mittelfeld des Leaderboards. Früh in der Runde sammelte er Selbstvertrauen: Zwei Birdies zu Beginn, weitere auf den Löchern 4 und 5 – Paul erwischte einen starken Start. Auf Loch 7 folgte ein Dämpfer: Ein Ausball nach links führte zu einem Doppelbogey. Doch der 31-jährige antwortete prompt mit einem Birdie auf der 8. Auf den Back Nine verlief es wechselhafter. Nach einem Bogey auf der 10 gelang ein weiteres Birdie auf der 11, ehe auf Loch 12 wieder ein Schlagverlust notiert wurde. Mit einem Birdie auf dem Schlussloch beendete Paul die Runde versöhnlich. Er liegt nach zwei Tagen bei -6 auf Rang T30.
Matti Schmid und Thomas Rosenmüller scheitern trotz Steigerung am Cut
Matti Schmid steigerte sich deutlich im Vergleich zum Vortag und spielte eine 68 (-2), doch der Cut blieb knapp außer Reichweite. Er startete auf den Back Nine und blieb dort fehlerfrei – mit Birdies auf der 12 und der 18. Auch auf den ersten Neun begann er stark: Birdie auf der 1. Doch ein Doppelbogey auf der 2 brachte ihn aus dem Rhythmus. Ein zu langer zweiter Schlag, eine verfehlte Annäherung und ein schwacher Chip sorgten für insgesamt sechs Schläge auf dem Par-4-Loch. Danach gelang ihm noch ein Birdie, doch es reichte nicht: Schmid beendet das Turnier bei -2 und verpasst das Wochenende.
Auch Thomas Rosenmüller lieferte mit einer 68 (-2) eine ordentliche zweite Runde ab, konnte damit das Ruder jedoch nicht mehr herumreißen. Trotz sauberem Score und nur zwei Bogeys reichte das Gesamtergebnis nicht aus, um den Cut zu überstehen.