Back Nine

Wenn der Vater mit dem Sohne: Charlie Axel Woods hat den Tiger-Schwung

13. Jan. 2020 von Michael F. Basche in Köln, Deutschland

Tiger Woods mit seinem Sohn Charlie beim gemeinsamen Kappen richten. (Foto: Twitter /newszetu)

Tiger Woods mit seinem Sohn Charlie beim gemeinsamen Kappen richten. (Foto: Twitter /newszetu)

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Golf-Szene, zieh dich warm an – der nächste Tiger kommt. Am Samstag wurde Tiger Woods gesichtet, als er bei einem Nachwuchsturnier in den Club Med Academies. in Jupiter/Florida für seinen Sohn Charlie Axel den Caddie gab.


Noch eindrucksvoller freilich war der Schwung, den der beinahe Elfjährige auf der Driving Range an den Tag legte. Da fällt der Apfel wahrlich nicht weit vom Stamm: Axel Woods bewegt den Schläger ziemlich beeindruckend, fast elegant, zieht beim Impact noch mal richtig durch, Beobachter sprechen von einem „pure golf swing“. Auf Twitter meinte ein Kommentator: „Damit könnte er schon auf der Challenge Tour antreten.“ Beim Turnier kam Woods Junior mit Dad am Bag dann auf 41 Schläge für neun Loch und belegte unter 16 Teilnehmern den geteilten neunten Platz, vier Schläge hinter dem Sieger.

Winged Foot bringt „Blut, Schweiß und Tränen“

Furchterregend: Es soll, so hat es sich der amerikanische Golfverband USGA auf die Fahne geschrieben, der härteste Test im Golf sein. In den vergangenen Jahren hat die US Open mit diesem Anspruch indes zumeist negative Schlagzeilen gemacht, weil die USGA in ihrer Über-Par-Hybris mit dem gewählten Set-up die Plätze eher in Richtung Absurditäten getrieben hat. Und auch Pebble Beach 2019 war nicht der gewünschte Härtetest: Gary Woodland gewann mit 13 unter Par, dem drittniedrigsten Score der US-Open-Geschichte. Dieses Jahr, bei der sechsten Open in Winged Foot, soll alles wieder ziemlich fies werden – so wie 2006, als der Australier Geoff Ogilvy mit +5 Champion wurde. Die USGA verspricht jedenfalls „Blut, Schweiß und Tränen“ und ließ ebendieses von Hollywood-Akteur Don Cheadle („Avengers“, „Iron Man“, „Oceans 11, 12, 13“ etc.) in einem sehr markigen ersten Werbespot ankündigen:

Reed mit Anwalt gegen TV-Experte Chamblee

Schriftverkehr: Patrick Reeds Auffälligkeiten im Umgang mit den Golfregeln haben sozusagen ein juristisches Nachspiel. Durch seinen Anwalt Matt Ginsberg ließ der Masters-Champion von 2018 dem Experten des „Golf Channel“, Brandel Chamblee, eine Unterlassungserklärung übermitteln, gemäß der Chamblee den Profi wegen dessen „Sandkastenspielen“ bei der Hero World Challenge auf den Bahamas nicht mehr als Betrüger bezeichnen soll. Reed war wegen Verbesserung der Balllage durch zwei auffällig flache Probeschwünge mit zwei Strafschlägen belegt worden, hatte aber für sich reklamiert, es unabsichtlich getan zu haben. Chamblee hingegen hatte im TV erklärt: „Reed zu verteidigen hieße, Betrug zu verteidigen.“ Ihm gehe es um die Werte des Spiels, erklärte Chamblee später: Die Tradition der Eigenverantwortung werde allmählich durch eine Lass-dich-nicht-erwischen-Attitüde ersetzt.

Ormsby bleibt trotz Siegs in Asien

Titelverteidigung: Wade Ormsby hat seinen Erfolg bei der Hongkong Open wiederholt. Nach dem Gewinn 2018 gewann der Australier mit einem Start-Ziel-Sieg auch die aktuelle Auflage, die von der European Tour wegen der Unruhen in Hongkong von Dezember auf Januar verschoben worden war. Vor drei Wochen noch war dem 39-Jährigen die Australian PGA Championship aus der Hand gerutscht, jetzt hielt er in der Finalrunde auf dem Fanling-Kurs Shane Lowry, den amtierenden Champion Golfer of the Year, auf Distanz. Wegen der Co-Sanktionierung hätte Ormsby eine zweijährige Mitgliedschaft auf der European Tour sicher, aber er bleibt lieber auf der Asian Tour, wo‘s als Führender der Geldrangliste gerade so komfortabel ist.

Die Top 10 des besonderen Einlochens

Best of: Die Trickgolfer, Amateure wie Profis, sind Legion; und meist ist sehenswert, was da am Schläger und mit dem Ball geboten wird. Keine Ausnahme ist der junge Sportkamerad, der unter dem Label „Scratch_Trickshots“ seine Kunstfertigkeit demonstriert. Hier seine Top 10 in Sachen einlochen, bevor es in der neuen Dekade mindestens genauso spektakulär weitergeht:

Mein Korb, dein Korb …

Ball-yhoo: In Florida ist ein Mann verhaftet worden, weil er einen Golfer um dessen Bälle erleichtern wollte, dabei handgreiflich wurde und sein Opfer erheblich verletzte. Der 22-jährige Tyler Dearden hatte sich im Ocala Golf Club am Korb eines älteren Spielers bedient, worüber jener sich im Club beschwerte. Laut eidesstattlicher Aussage des Opfers habe Dearden sich ihm bei der Rückkehr vom Sekretariat unter dem Vorwand einer Entschuldigung genähert und ihn dann niedergeschlagen. Der Golfer erlitt einen Rippenbruch und mehrere Platzwunden am Kopf, die genäht werden musste. Dearden, der Notwehr anführte, weil der Mann einen Schläger auf ihn gerichtet habe, sitzt seither im Knast.

Autonome „Helferlein“ auf der Driving Range

I Robot: Nach dem Fairway-Mäher wird nun auch der Ballsammler autonom. Auf der Driving Range des GC Rheinstetten ist seit einiger Zeit ein Ballsammel-Roboter der Firma Echorobotics unterwegs. Während „Echo RP-1200“ pro Sammelzyklus 250 Kugeln schluckt, mäht sein ebenfalls eigenständig agierender Kollege „Echo TM-2000“ derweil die Wiese. Die beiden allenfalls summenden Helferlein werden per Smartphone oder PC kontrolliert und gesteuert. Bei dem vollautomatischen Range-System, installiert von der Hamburger Firma Golfkontor, entleert „RP-1200“ sich in eine spezielle Grube, wo die Bälle gereinigt und per Vakuumpumpe in die Ballautomaten befördert.

Ex-Direktor verklagt Besitzer von Wentworth

Rechtsstreit: Der Wentworth Club kommt nicht zur Ruhe. Ex-Club-Direktor Stephen Gibson (49) hat den Eigner, die chinesische Firma Reignwood, auf 750.000 Pfund Schadenersatz verklagt, weil er sich zu Unrecht gekündigt fühlt. Gibson, der seit 2007 in Wentworth gearbeitet hatte, musste 2019 gehen, weil Reignwood-Besitzer Dr Chanchai Ruayrungruang seine Tochter Woraphanit (29) auf dem Posten setzte. Gibsons Klage und Anwaltskosten werden übrigens von einem vermögenden Clubmitglied finanziert. Unter Wentworths Oberfläche brodelt es ganz offenkundig nach wie vor mächtig gegen die Ruayrungruangs, die Wentworth 2014 für 130 Millionen Pfund gekauft hatten, und anschließend etablierte Mitglieder durch eine saftige Erhöhung der Beiträge aus dem Club ekeln wollten, um Platz für ihre eigene Klientel zu schaffen. Nachdem das an massiven Protesten gescheitert waren, führte Ruayrungruang, der sein Vermögen mit dem Vertrieb von Red Bull in China gemacht hatte, 2017 als nächste Nickligkeit eine Hausordnung ein, der zufolge Kritik am Besitzer mit dem Club-Ausschluss geahndet werden kann. Aktuell kostet die Mitgliedschaft in Wentworth übrigens 150.000 Pfund Aufnahmegebühr und 10.000 Pfund Jahresbeitrag.

300-Meter-Drive mit dem Putter

Zum Schluss: Winterzeit ist Zeit für die Arbeit am kurzen Spiel? Fürs Training mit dem kurzen Stecken? Von wegen. Dass der Putter nicht am Drive hindern muss, zeigt Kyle Berkshire – und zimmert die Kugel auf über 300 Meter. Was für ein Hieb!

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