Tiger Woods

US Open 2019: 10 Jahre, 40 Major Championships – Tiger Woods rechnet sich Chancen auf Nicklaus-Rekord aus

12. Jun. 2019 von Alexandra Caspers in Pebble Beach, Kalifornien (USA)

Tiger Woods vor der US Open 2019. (Foto: Getty)

Tiger Woods vor der US Open 2019. (Foto: Getty)

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Tiger Woods hat eine besondere Verbindung zur US Open in Pebble Beach. Im Gespräch mit Journalisten vor dem Start der US Open 2019 lässt er seine Geschichte mit Pebble Beach von Kindestagen an Revue passieren und verrät ein wenig über seine Strategie beim anstehenden Majorturnier.

Tiger Woods' Sieg bei der US Open 2000

"Es ist 19 Jahre her und ich kann mich noch an fast alle Schläge aus dieser Woche erinnern. Es war eine dieser Woche, ich weiß nicht, wie ich das geschafft habe, aber ich habe auf Einjährigem Rispengras keinen Putt innerhalb von drei Metern verpasst, die ganze Woche lang", erinnert sich Tiger an den historischen Sieg 2000 mit 15 Schlägen Vorsprung vor seinen Verfolgern. "Es war eine ganz besondere Woche. Ich habe alles getroffen und ich wusste es. Wenn ich einen Fehler gemacht habe, dann an den richtigen Stellen, sodass die Winkel trotzdem perfekt waren. Auf so steilen und unebenen Grüns zu putten und keinen Putt innerhalb von drei Metern zu verpassen, das hatte etwas zu bedeuten."

"Es gibt nicht, was mit einem US-Open Setup hier in Pebble Beach vergleichbar wäre. Der Golfplatz ist nicht übermäßig lang oder groß, aber er ist knifflig." Deshalb würde Tiger den Platz auch gerne so kurz vor Turnierstart wie möglich begutachten, weil er weiß, dass die USGA noch verheimlicht, wie der Platz am Donnerstag aussehen wird.

Tiger Woods und Pebble Beach

Woods erinnert sich noch an das erste Mal, dass er Pebble Beach gespielt hat. "Ich habe Pebble Beach das erste Mal mit einem Vater gespielt. Es ist schwer zu glauben, dass es nicht einmal 100 Mäuse gekostet hat. Mein Vater hatte geschworen, dass er nie eine Runde Golf spielen würde, für die er 100 Dollar oder mehr zahlen müsste. Ich hatte Glück, dass es damals noch weniger waren." Heutzutage muss man zwischen 430 und 460 Euro zahlen, um eine Runde auf dem Golfplatz spielen zu dürfen. "Ich war neun oder zehn Jahre alt, ich habe also nicht besonders weit geschlagen. Für mich war es ein langer, weicher, nasser Golfplatz, aber ich fand es cool zu sehen, wo die Profis spielen."

Doch er ist nicht mehr der selbe, wie noch 2000. "Ich habe nicht den selben Körper wie 2000. Aus athletischer Sicht ist das eine der Herausforderungen. Es ist schwer gegen Kids zu spielen, die, aus meiner Sicht, in den 2000ern geboren wurden, nachdem ich dieses Turnier gewonnen habe. Aber das macht diesen Sport so einzigartig, dass er Generationen vereint. Es nehmen Golfer in ihren 50ern ebenso hier teil, wie Teenager. Das ist das schöne an diesem Spiel."

Strategisch hat sich für ihn aber nicht viel verändert. "Die Bälle fliegen weiter als noch 2000 und ich bin langsamer als in 2000, ich spiele also ungefähr genau so weit. Für mich hat sich der Golfplatz also nicht besonders verändert."

US Open2019 Liveticker

Im Rahmen der Pressekonferenz erinnert sich Tiger Woods an eine Vorhersage, die sein Vater 1995 machte, als Tiger gerade seinen zweiten US-Amateur-Sieg in folge geholt hatte. "Ich mache eine Voraussage", sagte Earl Woods. "Bevor er fertig ist, wird mein Sohn 14 Major Championships gewinnen", zitierte Golf Digest. Lange Jahre sah es so aus, als würde Earl Woods tatsächlich Recht behalten - bis zum April diesen Jahres. "Es ist ironisch, dass er ausgerechnet 14 vorhergesagt hat", sagt Tiger. "Aber ich bin froh, ihn eines besseren belehrt zu haben."

Hoffnungen auf Jack Nicklaus' Rekord

Mit seinem 15. Majorsieg beim Masters in Augusta rückte Jack Nicklaus' Rekord von 18 Majortiteln wieder in Reichweite. Tiger macht deutlich, dass das nicht das wichtigste für ihn an seiner Genesung ist. "Was mir wichtig ist, ist dass ich wieder spiele. Mir wurde das Spiel für einige Jahre genommen und ich habe es vermisst, mitzukämpfen, habe es vermisst zu spielen. Jetzt kann ich das wieder." Außerdem freue er sich, diese Freude mit seinen Kindern teilen zu können."

Über den Rekord und seine Chancen diesen zu brechen hat er sich nichtsdestotrotz Gedanken gemacht. "Wenn ich mich gesundheitlich so weiter entwickle, wie ich in den letzten Jahren körperlich besser und besser geworden bin, muss ich mir nur die Chancen geben. Wenn ich, hypothetisch, noch zehn Jahre habe, sind das 40 Major Championships. Das sind viele Majors. Die Frage ist, kann ich gesund, stark und schnell genug bleiben, angesichts dessen was mein Körper durchmacht? Dafür brauche ich die Hilfe meiner Trainer und Physiotrainer um Pläne auszuarbeiten, wie wir das erreichen können."

Aber auch über die US Open 2019 hinaus hat Tiger Woods große sportliche Ziele. "Die Olympische Golfmedaille wäre eine großartige Errungenschaft. Aber erst muss ich mich qualifizieren. Es wäre eine große Ehre, die USA bei den Olympischen Spielen repräsentieren zu dürfen. Ich weiß nicht, wie oft ich noch die Chance dazu haben werde. Nächstes Mal wäre ich 48."

Zuerst einmal steht aber das nächste Major an.

Tiger Woods' Pressekonferenz vor der US Open 2019

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