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Trump-Golfkurs verliert PGA Championship 2022

11. Jan. 2021 von Florian Weber in Köln, Deutschland

Die PGA Championship wird nicht in Bedminster, einem Kurs der "Trump Organization", stattfinden. (Foto: Getty)

Die PGA Championship wird nicht in Bedminster, einem Kurs der "Trump Organization", stattfinden. (Foto: Getty)

Die PGA Championship 2022 wird nicht wie lange geplant im Trump National Golf Club stattfinden. Die PGA of America gab via Twitter bekannt, die Vereinbarung auf eine Austragung der PGA Championship in Bedminster, einem der 17 Golfkurse der "Trump Organization", aufzukündigen. Jim Richerson, der Präsident der PGA of America, wird in der Meldung zitiert: "Der Vorstand der PGA of America hat heute Abend dafür gestimmt, das Recht auszuüben, die Vereinbarung, die PGA Championship 2022 in Trump Bedminster zu spielen, zu beenden." Wo die PGA Championship 2022 stattdessen stattfinden wird, ist noch unbekannt.

Grund für die Absage ist der Sturm aufs Capitol durch Trump-Anhänger

Über die Hintergründe der Entscheidung der PGA of America äußerte sich Seth Waugh, der CEO der Organisation, gegenüber der Nachrichtenagentur AP: "Wir befinden uns in einer politischen Situation, die wir nicht gemacht haben. Unserem Gefühl nach konnten wir nach den tragischen Vorkommnissen vom Mittwoch nicht länger an Bedminster festhalten. Die Schäden hätten irreparabel sein können." Auch Jim Richerson (Präsident der PGA of America) erklärte in einer Videobotschaft die Entscheidung ebenfalls: "Es ist klar geworden, dass die Durchführung der PGA Championship in Bedminster der Marke PGA of America schaden würde."

Bereits im Vorfeld der Absage häuften sich Forderungen gegenüber der PGA of America, sie müsse sich von Donald Trump und dessen Organisationen und Firmen distanzieren. Verschiedene Medien, unter anderem die "Golfweek", berichteten nun, dass intern schon seit über zwei Jahren Diskussionen über die Handhabung des Verbands mit Trump geführt würden. Öffentlich scheute man in der Vergangenheit jedoch davor zurück, sich vom 45. Präsident der USA zu distanzieren.

Die Entscheidung für diesen Schritt fiel nun, nachdem am vergangene Mittwoch, dem 6. Januar, Trump-Anhänger das Capitol in Washington während einer Sitzung stürmten. Donald Trump forderte die Menschenmasse kurz zuvor in einer Rede dazu auf, "zum Capitol zu marschieren". Bei den Ausschreitungen starben fünf Menschen. Der Druck auf die PGA of America, sich von Donald Trump zu distanzieren, wurde im Nachgang dieser Ereignisse immer stärker.

"Trump Organization" ist enttäuscht

Die "Trump Organization" antwortete am Sonntag auf die Absage mit den Worten: "Wir haben eine wunderbare Partnerschaft mit der PGA of America gehabt und sind unglaublich enttäuscht über ihre Entscheidung. Dies ist ein Verstoß gegen einen verbindlichen Vertrag, und sie haben kein Recht, die Vereinbarung zu beenden."

Doch dies ist nicht das erste Mal, dass die PGA of America eine geplante Veranstaltung auf einer der Trump-Anlagen absagt. Die "PGA of America" und Donald Trump beschlossen, damals allerdings noch einvernehmlich, dass der Grand Slam of Golf 2015 nicht im Trump National Golf Club in Los Angeles stattfinden sollte, nachdem Trump sich bei einer Präsidentenkundgebung rassistisch über mexikanische Einwanderer geäußert hatte. Die Veranstaltung wurde schließlich abgesagt, nachdem es nicht gelungen war, einen anderen Gastgeber zu finden.

Auch die R&A erteilt Trump eine Absage

Auch die R&A verkündete nun, dass sie in naher Zukunft davon absehen werden, die Open Championship in Turnberry auszutragen. Der Kurs gehört ebenfalls der "Trump Organization". Martin Slumbers, Chef der R&A, verkündete dies in einem Statement: "Wir hatten keine Pläne, eine unserer Turniere in Turnberry auszutragen und werden dies auch in absehbarer Zukunft nicht tun. Wir werden erst zurückkehren, wenn wir davon überzeugt sind, dass der Fokus auf dem Turnier, den Spielern und dem Platz selbst liegt und wir glauben nicht, dass das unter den aktuellen Umständen leistbar ist."


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