Golfreisen

TPC Tampa Bay – Golfen wie die Profis

05. Dez. 2022 von Matthias Gräf in Lutz, Florida

Der TPC Tampa Bay lädt ganzjährig zum Golfen. (Foto: TPC Tampa Bay)

Der TPC Tampa Bay lädt ganzjährig zum Golfen. (Foto: TPC Tampa Bay)

In Florida präsentieren sich zahlreiche Top-Adressen des Golfsports. Die PGA Tour, Champions Tour und auch die LPGA Tour sind Stammgäste auf den ganzjährig traumhaften Plätzen des südlichen Bundesstaates der USA. Wir haben den TPC Tampa Bay besucht und sind dort gleich am Eingang auf Bernhard Langer gestoßen.

TPC Tampa Bay - auf den Spuren Langers

Leider jedoch nur in Form einer Ehrentafel und nicht in Person, denn der Anhäuser gewann im Jahr 2010 ein Turnier der PGA Tour Champions, welches von 1988 bis 2012 auf dem Platz ausgetragen wurde. Die Runden von 67 und 66 Schlägen von den hintersten Abschlägen reichten damals zum Sieg. Für uns waren diese Leistungen nicht in Reichweite; eine Menge Spaß hatten wir auf dem TPC Tampa Bay trotzdem.

In der Eingangshalle des Clubhauses wartet grinst Bernhard Langer mit seiner Trophäe. (Foto: Golf Post)

In der Eingangshalle des Clubhauses wartet grinst Bernhard Langer mit seiner Trophäe. (Foto: Golf Post)

TPC Tampa Bay - starke Allianz im Rücken

Zunächst stellt sich die Frage: Was ist ein TPC? Mit dem Tournament Players Club Kürzel dürfen sich in den USA rund 30 Golfplätze schmücken. Sie alle gehören der PGA Tour, werden von dieser betrieben sowie lizenziert. Sämtliche TPC Plätze zeichnet aus, dass diese Gastgeber für Profiturniere waren oder zumindest danach ausgelegt wurden. Zudem verschreibt sich diese Vereinigung dem Thema Wohltätigkeit, indem ein Teil der Einnahmen an helfende Organisationen gespendet werden.

Der Platz bietet zahlreiche Abwechslungen, ist fair und belohnt gute Schläge. Mit einem soliden Abschlag ist man immer in Position, das Grün in Regulation zu erreichen. Trotzdem ist Gefahr geboten, denn allzu weit von der Spielbahn sollte der Ball nicht platziert werden, denn groß angelegte Teiche lauern auf Bälle. Nicht nur die Teiche, sondern auch die Bewohner. Vom Starter wurden wir gewarnt, dass immer auf Alligatoren geachtet werden sollte, die sich gerne in Ufernähe aufhalten. Diese "Gefahr" ist auf den Golfplätzen Floridas immer gegeben.


Diese Wasserhindernisse schlängeln sich häufig vom Abschlag bis zum Grün am Fairway entlang, sodass je nachdem, welche Tee-Box ausgesucht wurde, die Spielrichtung vorgegeben wird. Insbesondere von den hinteren Abschlägen werden gezielte Draws oder Fades benötigt, um sich möglichst einfach auf der Bahn zu platzieren und riskante Kurven über das Wasser zu umgehen.

Landschaftlich präsentiert sich der TPC Tampa Bay wie ein klassischer Ressort-Kurs. An vielen Bahnen grenzen direkt neben den Teichen Häuser, Villen und Eigentumswohnungen. In solch einer beliebten ruhigen Wohngegend wollen viele ein Anwesen besitzen. Alte, hohe und teilweise tropische Bäume begrenzen die Spielbahnen, zwingen zum Vorlegen oder fangen auch Bälle auf, die sonst komplett aus der Richtung geflogen wären.

Das Schlussloch bietet das typische Bild aus gewaltigem Wasserhindernis, Baumreihe und schwierigen Winkeln für die hinteren Tee-Boxen. (Foto: Golf Post)

Das Schlussloch bietet das typische Bild aus gewaltigem Wasserhindernis, Baumreihe und schwierigen Winkeln für die hinteren Tee-Boxen. (Foto: Golf Post)

Für amerikanische Plätze typisch, verhält sich das Thema "Risk and Reward", demnach "Risiko und Belohnung". An vielen Bahnen lässt sich über Baumgruppen, Penalty Areas oder Bunkerlandschaften abkürzen. Dann wird das Loch viel einfacher. Unpräzises Spiel wird jedoch knallhart bestraft, sodass dieser Weg viel Mut und Können benötigt. Übrigens gibt es gleich fünf verschiedene Abschlagsboxen, die je nach Können ausgesucht werden sollten. Von den vorderen Tees sind oftmals auch die Winkel ins Fairway einfacher, sodass der TPC Tampa Bay Spielern aller Handicap-Klassen Spaß bietet.

Ein typisches Beispiel für das Thema Risk and Reward. Wer seinen Abschlag weiter rechts platziert hat, kann über ein Wäldchen das Grün in zwei Schlägen angreifen. (Foto: Arccos Golf @Johannes Gärtner)

Ein typisches Beispiel für das Thema Risk and Reward. Wer seinen Abschlag weiter rechts platziert hat, kann an Bahn 7 über ein Wäldchen das Grün in zwei Schlägen angreifen. Das Vorhaben ist immer ein Spiel mit dem Feuer. (Foto: Arccos Golf @Johannes Gärtner)

Um die Grüns herum ist es für uns Deutsche ein ungewohntes Bild. Anstelle, dass am Rande der Putting-Fläche ein kleines Vorgrün kommt, gibt es große Auslaufzonen. Diese sind kurz gemäht und fallen teilweise zwei bis drei Meter vom Grün herab. Im Anschluss an diese ondulierten Zonen folgt dann dichtes Semi-Rough, sodass die Ballagen nicht sonderlich angenehm sind. Wird demnach ein Grün verfehlt, wird man vor eine knifflige Aufgabe gestellt. Ein Chip könnte in der steilen Wand hängen bleiben, ein Flop-Shot ist gewagt und die Welle hochputten über solch lange Distanz ist ebenfalls ungewohnt. Hier ereilten uns die größten Schwierigkeiten, da dies für uns weitestgehend unbekannt war. Es ist nun leichter zu verstehen, wieso teilweise die Weltbesten bei kurzen Schlägen ums Grün solche Schwierigkeiten haben.

Wie fast sämtliche Plätze in Florida ist der TPC Tampa Bay ganzjährig zu bespielen. Wir waren Ende Januar vor Ort, was als Nebensaison gilt. Die Abschläge, Fairways und Grüns waren deswegen etwas im Winterschlaf, aber trotzdem bestens präpariert. Im Frühling, Sommer und Herbst zeigt sich die Anlage, nach Aussagen der lokalen Spieler, von ihrer besten Seite. Im Hochsommer herrscht durch die Hitze und heftige Regenfälle hohe Luftfeuchtigkeit.

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