Golf-Stars

Satte Einnahmen bei den Top-Verdienern des Golfsports

27. Feb. 2014 von Jacqueline Sauer in Köln, Deutschland

Tiger Woods

Tiger Woods toppt noch immer alle Listen, auch die der 50 Topverdiener im Golfsport. (Foto: Getty)

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Wer verdient wieviel womit? Wie jedes Jahr hat GolfDigest die 50 bestverdienenden Spieler und Spielerinnen im Golfsport gelistet - mit bemerkenswerten Ergebnissen. So führen zum Beispiel nicht diejenigen Sportler die Liste an, die in 2013 die höchsten Preisgelder einsackten. Stattdessen haben sich unter anderem einige Senioren in Spitzen-Einkommenspositionen geschlichen, dagegen ist unter den gesamten 50 Top-Verdienern jedoch nur eine einzige Frau.

90/10-Regel passt auf Tiger Woods

Eine Faustregel, die bereits zu den Zeiten Arnold Palmers aufgestellt wurde, aber bis heute an vielen Beispielen im Golfsport anwendbar ist, ist das Verhältnis 90/10: Sobald ein Golfstar es in seiner Sportart einmal zu entsprechendem Ruhm, ja zum Ikonenstatus, gebracht hat, machen die eingenommenen Preisgelder nur noch etwa zehn Prozent seiner Einkünfte aus. Die restlichen 90 Prozent verdient er mit Deals abseits des Platzes, beispielsweise durch Werbedeals.

Das beste aktuelle Beispiel, dass diese Regel tatsächlich zutreffen kann, ist Tiger Woods. Im Laufe seine Karriere verdiente der Weltranglistenerste stolze 1,3 Milliarden US-Dollar, aber "nur" 155 Millionen davon - also nicht einmal zwölf Prozent - erntete er tatsächlich allein durch seine sportlichen Erfolge. Alles weitere kommt durch Sponsoren- und Werbeverträge mit beispielsweise Nike, Rolex, aber auch durch Antrittsgelder und seine Golfplatzprojekte unter dem Namen "Tiger Woods Design" zustande.

Ernie Els: nebenbei Golfplatzarchitekt und Weingutbesitzer

Auch andere Golfprofis sind geschäftig: Ernie Els beispielsweise ist neben seiner Tätigkeit als Profisportler auch Golfplatzarchitekt. Außerdem betreibt Els ein Weingut in Südafrika, verkauft unter seinem Namen rote und weiße Weine, die in vielen Ländern, darunter auch Deutschland, verkauft und vermarktet werden. Preis pro Ernie-Els-Wein: zwischen 34 und 300 Euro.

Fotostrecke: Die 50 Top-Verdiener im Golfsport 2013

Der gute Ruf ist lukrativ

Noch bemerkenswerter ist die Bilanz von Golflegende Arnold Palmer, auf den die 90/10-Regel im Jahre 1960 erstmals bezogen wurde. Der Senior, der sich schon vor langer Zeit aus dem aktiven Turniersport zurückzog und dessen letzter PGA-Tour-Sieg bereits 40 Jahre her ist, hat 2013 immerhin beinahe halb soviel verdient wie Tiger Woods und belegt damit in der Rangliste den dritten Platz - noch vor vielen erfolgreichen, aktiven Spielern mit großen Sponsoren wie zum Beispiel Rory McIlroy. Als 84-Jähriger verdient Palmer mit der Lizensierung seines Namens für verschiedene Produkte rund um Golf inzwischen soviel wie noch nie in seiner Karriere.

Generell verdienen einige der älteren Jahrgänge noch großes Geld, obwohl sie nur noch selten den Schläger schwingen. Auch Jack Nicklaus, Gary Player und Greg Norman befinden sich unter den zehn Bestverdienern, obwohl das Preisgeld bei keinem von ihnen die 10.000 US-Dollar überschreitet. Bei Bernhard Langer, der im internationalen Gehaltsranking auf Platz 36 liegt, verhält es sich dank seiner beträchtlichen Anzahl von Champions-Tour-Siegen immerhin fast ausgeglichen. Dass es aber auch andersherum funktioniert, zeigt Kollege Henrik Stenson: Von seinen 2013 verdienten 21 Millionen US-Dollar erntete er ganze 18 Millionen im Turniergeschehen, vor allem durch seine Siege beim FedEx-Cup und dem Race to Dubai.

Die Antrittsgelder nehmen ab, die Preisgelder zu

Die Preisgelder sind im Vergleich zu Palmers Zeiten im wahrsten Sinne des Wortes explodiert. Palmer, der im Laufe seiner Karriere 62 PGA-Tour-Events (inklusive sieben Majors) gewann, erhielt dafür insgesamt 1,861 Millionen Dollar - eine geradezu lächerlich anmutende Summe im Vergleich zu den Geldern, die heute bei den großen Turnieren fließen. Allerdings haben sich in den letzten Jahren stetig die Antrittsgelder für Weltklasse-Spieler verringert, denn die Sponsoren leiden unter der Flaute der europäischen Wirtschaft. Aktuell wird weniger auf Individuen gesetzt, vielmehr suchen Sponsoren nach Investitionen im breiten Rahmen in Form von ganzen Organisationen oder Events.

Majorsiege bleiben wertvoll

Wer also verdienen will, vor allem aber abseits des eigentlichen Turniergeschehens, der muss gewinnen - am besten ein Major. Denn ein Majortitel sorgt nicht nur dafür, dass der betreffende Spieler wochenlang in aller Munde ist (und Medienpräsenz lässt sich bekanntlich auch gut verkaufen), sondern er bleibt auch über das Turnier hinaus bekannt. "Major Champion" ist ein Titel, mit dem nur Wenige sich schmücken können und hat genau deshalb eine enorme Marketing-Wirkung, die vor allem Sponsoren zu nutzen wissen. Da werden Boni ausgeschüttet und Deals verdoppelt; ein Majorsieg kann sich lange auszahlen.

Am wertvollsten ist ein Sieg beim Masters. Nach einer langen Major-Durststrecke ist es das erste wirklich riesige Event des Jahres und deshalb extrem medienwirksam. Einen Spieler gibt es aber, bei dem es egal ist, welches der vier Majors er gewinnt: Tiger Woods. Wenn Woods, die Ikone des modernen Golfsports, sich seinen 15. Majortitel sichert, dann wird das ein Ereignis sein, das Wellen schlägt. Damit wäre er noch drei Majorsiege entfernt von Golflegende Jack Nicklaus, der mit 18 Siegen den Rekord hält.

Die traurige Wahrheit ist allerdings, dass es nur Männer-Majors sind, die einen solchen Erfolg versprechen. Die einzige Frau, die es überhaupt in das Gehalts-Ranking geschafft hat, ist LPGA-Tour-Größe Paula Creamer. Und aufgrund der vergleichsweise viel niedrigeren Preisgelder auf den Damentouren verdankt sie ihren 48. Platz dort fast einzig und allein ihren Deals abseits des Platzes.

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