Panorama

Der „Tiger-Effekt“: Tiger Woods‘ Weg zur Milliarden

11. Jun. 2022 von Johanna Lakämper in Köln, Deutschland

Legende im Golfsport: Tiger Woods. (Foto: Getty)

Legende im Golfsport: Tiger Woods. (Foto: Getty)

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Bislang gab es nur zwei Sportler, die zu Milliardären geworden sind: Die amerikanischen Basketballlegenden LeBron James und Michael Jordan. Laut Forbes, dem wohl bekanntesten Wirtschaftsmagazin der Welt, stieg nun ein weiterer Sportler in den Kreis der Milliardäre auf: Tiger Woods knackte die 10-stellige Marke. Die Zusammensetzung des Vermögens des Golfers, der bislang so viele Siege wie kein zweiter feierte, überrascht.

Die Bedeutung der Gewinngelder

Das Nettoeinkommen von Tiger Woods, welches vom Forbes Magazine auf mindestens eine Milliarde Dollar geschätzt wird, stützt sich nur zu einem kleinen Teil auf seine sportlichen Erfolge und Preisgelder. Nach harten Jahren im Golfsport, die von Tour-Siegen, Major-Siegen und Rekorden geprägt sind, kann der 46-Jährige ein Gesamtpreisgeld von 120.895.206 Dollar vorweisen. Eine horrende Summe, die jedoch nur einen kleinen Teil seiner verdienten Milliarden ausmacht.

Tiger Woods' ertragreichsten Einnahmequellen

Woods' Schlüssel zum Geld waren und sind seine Einnahmen durch Werbeveträge. Als weltbekannter Sportler, der auch bei Nicht-Golffans regelmäßig für Begeisterung sorgt, könnte Tiger Woods kaum wertvoller für seine Werbepartner sein. Joe Favorito, ein erfahrener Berater im Sportgeschäft, analysiert: "Er traf den richtigen Zeitpunkt im richtigen Sport, denn er war ein Athlet mit einem vielseitigen Hintergrund, der zugänglich war. Marken lieben es zu wissen, dass sie jemanden bekommen, der nicht nur von den traditionellen, sondern auch von den Gelegenheitsfans akzeptiert wird."

Marken wie Monster Energy, TaylorMade, Rolex und Gatorade profitieren von ihren Verträgen mit der Legende - so wie Tiger Woods selber auch. Schon seit 1996 arbeitet Woods mit Nike zusammen, seinem größten Geldgeber. Auch James und Jordan standen bei dem Sportartikelhersteller unter Vertrag.

Darüber hinaus nutzte Woods seine Einnahmen, um Unternehmen zu kaufen und zu gründen. Ob Golfdesign, Liveevents, ein Restaurant oder Minigolfplätze: Tiger Woods weiß stets, wie er sein Geld am besten investiert. "Er hat sich als äußerst geschickt erwiesen, wenn es darum ging, Teile von Unternehmen zu übernehmen und ein eigenes Unternehmen zu gründen, und zwar auf eine Art und Weise, wie es Sportler vor ihm nicht getan haben", erklärt der Sportagent Leigh Steinberg. Abseits des Golfplatzes verdient Tiger Woods jährlich mehr als 100 Millionen Dollar.

Der "Tiger-Effekt"

Die Digitalisierung, die im Laufe der letzten Jahrzehnte eine enorme Entwicklung durchmachte, machte sich auch im Golfsport bemerkbar. Golfturniere ohne eine TV-Übertragung sind seit vielen Jahren undenkbar. 95 der 100 meistgesehenen Fernsehübertragungen waren im vergangenen Jahr Sportereignisse: TV-Verträge und damit auch Spielergehälter steigen seit dem frühen 21. Jahrhundert in die Höhe. Der Einfluss des Tiger Woods zeigte sich hier deutlich: Die Einschaltquoten der Turniere, an denen Woods nicht teilnahm, waren 30 bis 50 Prozent geringer, als die der Turniere, bei welchen Woods antrat. Dieser "Tiger-Effekt" sorgte dafür, dass sich die Gewinne der PGA Tour zwischen 1996 und 2008 - der erfolgreichsten Zeit von Woods - fast verdreifachten.

Auch Phil Mickelson, ebenfalls Major-Sieger im Golfsport, ist sich über den Einfluss der Golflegende im Klaren: "Tiger war der Anstifter. Er war derjenige, der den Bus wirklich angetrieben hat, weil er für mehr Einschaltquoten, mehr Sponsoren und mehr Interesse gesorgt hat, und wir haben alle davon profitiert."

Woods lehnte mehrere 100 Millionen Dollar von Greg Norman ab

In Anbetracht dieser unglaublich hohen Einnahmen, die Woods nun zum Milliardär machten, ist es kaum verwunderlich, dass Woods ein "wahnsinnig hohes" Angebot von Greg Norman und LIV Golf ablehnte. Berichten zufolge soll die Saudi Golf League Tiger Woods einen hohen neunstelligen Betrag geboten haben, sollte er an der LIV Golf Invitational Series teilnehmen. Für Woods, der auf der PGA Tour zuhause ist, dürfte das Angebot nicht allzu verlockend gewesen sein - das geschätzte Nettovermögen von mindestens einer Milliarde Dollar scheint ihm auszureichen...

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