PGA Tour

Sepp Straka und Scott Verplank: Gemeinsam gegen den Typ-I-Diabetes

22. Okt. 2021 von Marlene Brinkmann

Sepp Straka und Scott Verplank machen gemeinsame Sache: Sie unterstützen College-Studierende mit Typ-I-Diabetes (Fotos: Getty)

Sepp Straka und Scott Verplank machen gemeinsame Sache: Sie unterstützen College-Studierende mit Typ-I-Diabetes (Fotos: Getty)

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Sepp Straka und sein Bruder Sam haben eine Stiftung ausfindig gemacht, die ihre Birdies-Fore-Love-Einnahmen erhält: Die Kim und Scott Verplank Foundation. Sam Straka leidet unter Typ-I-Diabetes, genau wie Scott Verplank. Beide verbindet neben ihrer unheilbaren Erkrankung die Liebe zum Golfsport und der Wille, etwas gegen die Krankheit zu tun. Mit der Scott und Kim Foundation fanden die Brüder die perfekte Stiftung, um mit dem Geld Gutes zu bewirken. Sie finanzieren College-Stipendien für junge Sportler, die unter Typ-I-Diabetes leiden.

150.000 US-Dollar auf der RSM Birdies Fore Love

Als Scott Verplank auf der PGA Tour spielte, träumten die Brüder Sepp und Sam noch vom ganz großen Golfsport. Bereits in frühen Jahren waren sie große Fans von Verplank. Nicht nur von seinen Golfspiel, die Bewunderung galt zudem seiner Krankengeschichte und seinem Durchhaltevermögen trotzdem Golf zu spielen. Nachdem Straka es 2019 ebenfalls auf die PGA Tour geschafft hatte und im vergangen Herbst den zweiten Platz bei der Aktion RSM Birdies Fore Love belegte, durfte er 150.000 US-Dollar an eine Wohltätigkeitsorganisation seiner Wahl spenden. Die Aktion lief über die ersten zehn Turniere der PGA Tour Saison. Neben Wochensiegern erhalten die drei Spieler, die die meisten Birdies in der festgelegten Zeit spielen, 300.000, 150.000 und 50.000 Dollar für eine Wohltätigkeitsorganisation, die Kindern oder Familien unterstützt.

 

So kreuzten sich erstmals die Wege von Sepp Straka und Scott Verplank. Sepp Straka entschied sich dagegen, sein Geld direkt an die Forschung zu spenden und machte die Stiftung von Verplank ausfindig. "Ich denke, dass diese Stiftung wirklich Leben berührt, und ich fand das ziemlich cool." begründete er gegenüber der PGA Tour seine Entscheidung. Verplank hingegen besorgte sich sofort den Kontakt von Straka und bedankte sich persönlich.

Spritzen statt Profigolfkarriere

Im Alter von sieben Jahren wurde bei Sam Straka der Typ-I-Diabetes diagnostiziert. Es folgten regelmäßige Spritzen und eine genauste Überwachung seiner Ernährung. Er wollte, genau wie sein Bruder, einmal Golfprofi werden. Mittlerweile arbeitet er im Immobilienbereich und nimmt ausschließlich an Amateurwettbewerben teil. Sepp Straka ist sich nicht sicher, ob die Krankheit seinen Bruder von der großen Karriere im Golfsport abgehalten hat. Die Kombination aus einer stetigen Blutzuckerregulierung und dem Golf hält er für schwierig: "Wenn man diese Werte nicht perfekt einhält, kommt es zu Stimmungsschwankungen, und all das wirkt sich auf den Golfsport aus." Keine sonderlich gute Kombination.

Eine unheilbare Krankheit mit hohen Kosten

Verplank, der einst auf Platz 11 der Weltrangliste stand, gründete seine Stiftung vor fast einem Jahrzehnt. Er selbst erhielt mit neun Jahren die Diagnose Typ-I-Diabetes. Typ-I-Diabetes ist eine nicht heilbare, chronische Erkrankung, bei der die Bauchspeicheldrüse wenig oder gar kein Insulin produziert, das benötigt wird, damit Zucker in die Zellen gelangen und Energie produzieren kann. Insulin ist ein lebenswichtiges Hormon, ohne dieses kann der Körper die aufgenommene Nahrung nicht verarbeiten. Es fehlt ihm an Energie und Nährstoffen. Die Folge eines zu hohen Blutzuckerspiegels können im schlimmsten Fall Bewusstseinsstörungen bis zur Bewusstlosigkeit (diabetisches Koma) sein. Wie so viele Kinder mit dieser Autoimmunkrankheit musste auch Verplank nach der Diagnose schnell erwachsen werden. Er übte an einer Orange und lernte, sich täglich Insulin zu spritzen. Außerdem musste er seine Blutzuckerwerte überwachen. Eine ziemliche Belastung für einen jungen Menschen. Trotzdem fanden sowohl Verplank als auch Sam Straka ihren Weg. Nun helfen sie, gemeinsam mit Sepp Straka, anderen jungen Menschen dabei, ihren Weg zu bestreiten.

Obwohl Verplank bereits in der Vergangenheit geholfen hatte, Geld für die Forschung zur Heilung von Krankheiten oder zur Verbesserung von Behandlungsmöglichkeiten zu sammeln, hatte er das Bedürfnis, etwas Konkreteres zu tun. Einer von Verplanks Freunden hat zwei Söhne, die Typ-1-Diabetiker sind. Im Gespräch mit ihm wurde Verplank bewusst, welche Kosten selbst die beste Versicherung nicht abdeckt - und so kam er auf die Idee, die finanzielle Belastung durch College-Stipendien zu mindern. Bis heute hat die Stiftung 65 Stipendien an College-Athleten vergeben, die im Durchschnitt knapp 20.000 Dollar pro Student betragen. "Ich möchte Kinder finden, die den Unterschied in der Welt und in der Gesellschaft ausmachen werden", sagt Verplank.

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