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McIlroy “überrascht” und “überwältigt” von seinen Emotionen nach dem Ryder Cup

14. Okt. 2021 von Marlene Brinkmann in Köln, Deutschland - Dies ist ein Golf Post Community Artikel

Rory McIlroy denkt noch immer an die Zeit beim Ryder Cup zurück (Foto: Getty

Rory McIlroy denkt noch immer an die Zeit beim Ryder Cup zurück (Foto: Getty)

Der Ryder Cup ist bereits Geschichte. Der Sieg des Team USA ist für die Europäer verdrängt und die Golfwelt widmet sich wieder dem täglichen Turnier-Alltag. Nur Rory McIlroy scheint gedanklich noch immer in den September abzuschweifen. Der CJ Cup in The Summit Club in Las Vegas steht bevor. Ein Zusammentreffen vieler Ryder-Cup-Stars diesen Jahres. Ein Grund, um noch einmal in Erinnerung zu schwelgen und die Zeit Revue passieren zu lassen. McIlroy spricht noch einmal über seine Emotionen während des Ryder Cup und darüber, wie viel er über sich selbst gelernt hat in den vergangen Monaten.

"Es war alles ein wenig überwältigend"

"Ich bin nicht unbedingt so emotional, wenn es um Golf geht, also denke ich, dass es mich in dieser Hinsicht überrascht hat", sagte McIlroy am Mittwoch nach seiner Pro-Am-Runde für den CJ Cup in The Summit. Ein Wiedersehen der fast vollständigen Besetzung der Ryder Cup Teams. Dass da der ein oder andere Gedanke noch einmal in die Vergangenheit abschweift ist selbstverständlich. McIlroy gab nach seinem Sieg in den Singles über Xander Schauffele ein emotionales Interview vor der Kamera, es scheint ihm nachhaltig im Kopf geblieben zu sein: "Es gab so viele verschiedene Gedanken und Gefühle. Da war die Erleichterung darüber, dass ich einen Punkt gewonnen habe, da war die Enttäuschung darüber, dass ich nicht mehr aus mir herausgeholt habe und die Enttäuschung darüber, dass ich nicht mehr für das Team getan habe, es gab also so viele verschiedene Emotionen, die mich durchströmten, und es war alles ein wenig überwältigend." Worte, die man einem so erfahrenen Golfspieler und Teilnehmer mehrerer Ryder Cups nicht direkt zutraut.

"Aber ich denke, es war eine gute Sache für mich. Ich glaube, ich habe ein paar Dinge über mich selbst erkannt, die ich nicht wusste, oder die ich vielleicht schon wusste, aber ich habe versucht, sie zu verbergen und nicht herauszulassen. Ich war überrascht, wie emotional ich wurde, aber nachdem ich in den letzten Wochen ein wenig darüber nachgedacht habe, wurde mir klar, warum ich so geworden bin."

"Golf definiert mich nicht"

"Ich glaube, ich mache es mir manchmal zu leicht und versuche, es damit abzutun, dass Golf mich nicht definiert und ich ein ausgeglichenes Leben habe und auch abseits des Golfplatzes glücklich bin", sagte McIlroy über sein emotionales Interview während des Ryder Cup. Er hat einiges über sich selbst gelernt, nämlich sich immer treu zu bleiben. Oft hatte er davon gesprochen, dass das Spiel ihn nicht definiere, dass es nicht seine oberste Priorität sei, dass man manchmal gewinnt und manchmal verliert und dann weitermacht. Dieser Ansatz mildert den Schlag der Niederlage, kann aber auch eine Krücke sein. "Und das ist natürlich sehr wahr, aber wenn ich ehrlich bin, benutze ich das manchmal, um den Schlag zu mildern, wenn ich kein gutes Golf spiele."

Rückblickend auf die vergangenen Monate fehlt es McIlroy an Konstanz. Im März diesen Jahres fiel er erstmalig seit drei Jahren aus den Top-10 der Weltrangliste. Aktuell steht er auf Platz 14 und ist hungrig, sich wieder in die oberen Ränge zu spielen. Er wartet auf seinen 5. Major-Sieg und fiebert auf seinen 20. Titel der PGA Tour hin. Große Ziele, die sich McIlroy gesteckt hat!

Platz 14 der Welt ist Rory McIlroy nicht genug

"Ich denke, wenn ich mein bestes Spiel mache, bin ich der beste Spieler der Welt", sagte er. "Ich habe zwar schon eine Weile nicht mehr so gespielt, aber ich habe nicht das Gefühl, dass ich so weit zurückgehen muss, bis zu dem Zeitpunkt, an dem die Pandemie zuschlug, als ich die Nummer 1 der Welt war." Die letzten 18 Monate verliefen schleppend für den Engländer und sind nicht so verlaufen, wie er es sich gewünscht hätte. "Aber wenn man die Dinge im Auge behält, bin ich gar nicht so weit davon entfernt. Es ist nicht die Position, in der ich sein möchte, aber gleichzeitig gibt es so viele andere Jungs, die das Gleiche versuchen wie ich, und mir ist klar, dass die Konkurrenz jedes Jahr härter wird, und man muss einfach versuchen, nicht nur mit ihr Schritt zu halten, sondern besser zu werden."


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