Panorama

PINGs Fort Knox – Die teuerste Puttersammlung

25. Jul. 2015 von Lars Kretzschmar in Köln, Deutschland

Die Sammlung der goldenen PING-Putter im Hauptsitz des Unternehmens in Phoenix.

Die Sammlung der goldenen PING-Putter im Hauptsitz des Unternehmens in Phoenix. (Foto: Twitter/@PingTour)

Bubba Watson, Louis Oosthuizen, Hunter Mahan, Nick Faldo, Greg Norman, Tom Watson, Payne Stewart, Lee Trevino und viele andere Spieler - sie alle haben welche. Tiger Woods hat erstaunlich wenige, Lee Westwood und Seve Ballesteros die Meisten. Worum es geht? Um die teuersten Putter im Golfsport!

Seit 1970 verleiht PING seinen siegreichen Spielern ursprünglich als eine Art Danksagung und natürlich als Erinnerung an den Titel vergoldete Modelle ihrer Putter. Bis heute sind davon gut 2.800 zusammengekommen. Gelagert in einem großen, begehbaren Tresor, verbergen sich viele Besonderheiten und vor allen Dingen interessante Geschichten hinter der dicken Tür im Hauptsitz des Schlägerherstellers PING in Phoenix, Arizona.

Über 2.800 goldene Schläger befinden sich im Tresor bei PING.

Über 2.800 goldene Schläger befinden sich im Tresor bei PING. (Foto: Twitter/@PingTour)

Alphabetisch aufgereiht im großen Tresor

Nachdem Karsten Solheim mit seinem Unternehmen immer erfolgreicher wurde, suchte der Firmengründer nach einem ganz besonderen Weg, sich bei den Spielern für den Einsatz seiner Schläger und insbesondere seiner Putter zu bedanken. Eine originalgetreue, vergoldete Kopie des Equipments mit Gravur des Spieler- und Turniernamens war die Lösung. Stets ließ Solheim zwei Exemplare produzieren - eins überreichte er natürlich dem Golfer, das andere blieb in seiner Sammlung. Nach und nach wurde der Fundus damit immer größer, denn die Erfolge wurden nicht weniger.

Die ersten goldenen Putter waren noch im Büro des PING-Eigentümers untergebracht, schnell wurden in der Folge jedoch auch erste Tresore zu klein. Heute gibt es in Phoenix einen eigenen Raum, in dem die wertvollen Stücke alphabetisch sortiert aufbewahrt werden. Der erste Putter ging übrigens an John Barnum, der für seinen Sieg 1962 bei der Cajun Classic geehrt wurde.

Geschichten der siegreichen PING Putter

Als Karstens Sohn John Solheim 1995 die Leitung des Unternehmens übernahm, führte er gleich ein paar Änderungen im Bezug auf die Vergabe der goldenen Putter ein. So bekommt rückwirkend seit 1988 jeder der vier Majorsieger eines Jahres als Würdigung seiner erbrachten Leistung einen goldenen PING-Putter. Für diese vier besonderen Turniere bleibt wie üblich ein vergoldetes Exemplar im Hauptsitz, der Sieger erhält hingegen eines aus purem Gold. Damit brachte allein der Putterkopf von Bubba Watsons Version zu dessen Masterssieg 2014 stolze 700 Gramm Gold auf die Waage - zum damaligen Zeitpunkt mit einem Wert von gut 30.000 US-Dollar.

Viel interessanter als der Materialwert sind jedoch die Geschichten, die hinter vielen der verliehen Schläger stehen und mit ihnen Einzug in den Tresor finden. Sind die meisten vergoldeten Schläger bei PING Putter, finden sich doch eine Hand voll Wedges oder Eisen im Sortiment. Louis Oosthuizen erhielt beispielsweise 2012 ein goldenes Eisen-4, obwohl er das Masters hinter Bubba Watson "nur" als Zweiter abschloss. Ihm war damals mit diesem Schläger jedoch das erste Albatross an Loch 2 des Augusta National gelungen. Watson erhielt an selber Stelle ebenfalls keinen Putter, sondern in Anlehnung an seinen beeindruckenden Rettungsschlag aus dem Pinienwald ein 52° Wedge.

Aber auch unter den Puttern gibt es besondere Modelle. Antonio Maldonado siegte 2005 bei der Mexico Open mit einem 30-Inch-Putter aus dem PING Junior Set seines Sohnes, nachdem er mit seinem eigenen Putter zunehmend vermeintlich auf Kriegsfuß stand.

Goldenen Putter zur Geburt der Tochter

Mittlerweile gibt es aber auch goldene Putter, mit denen sich der Ausrüster nicht für Siege, sondern andere wegweisende Ereignisse, die sich auf die PING-Spieler auswirken, bedanken will. Hunter Mahans Geschichte ist dabei vermutlich die bemerkenswerteste und für ihn persönlich überraschendste. 2013 lag der US-Amerikaner bei der RBC Canadian Open nach 36 Löchern an der Spitze des Feldes und entschied trotz berechtigter Siegchance das Turnier abzubrechen - die Geburt seiner Tochter Zoe Olivia stand unmittelbar bevor.

Nach eigener Aussage völlig überraschend, stand kurze Zeit später John Solheim vor Mahan und überreichte ihm einen goldenen Putter. "Du erwartest, einen Putter für einen Sieg zu bekommen", sagte der Pro später. "Aber einen für die Geburt unserer Tochter zu erhalten war etwas sehr besonderes." Damit dürfte dies vielleicht für immer der einzige goldene Putter im Fort Knox des Golfs sein, der neben dem Namen Zoe Olivia Mahan lediglich ihr Geburtsdatum sowie Größe und Gewicht wiedergibt.

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