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Ryder Cup

Paul McGinley: Mit Akribie auf Mission Pokal-Verteidigung

22. Sep. 2014 von Michael F. Basche in Usedom, Deutschland

Paul McGinley

Paul McGinley: Ein taktischer Tüfftler, "der auf dem Weg zum Sieg jeden noch so kleinen Stein umdrehen wird" (Rory McIlroy). (Foto: Getty)

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Paul McGinley ist ein Ryder-Cup-Held. Einer von denen, die entscheidende Putts verwandelt haben. So wie Martin Kaymer 2012 in Medinah gegen Steve Stricker oder Graeme McDowell 2010 in Wales gegen Hunter Mahan. McGinleys Gegner in The Belfry 2002 hieß Jim Furyk. Während der schlaksige Amerikaner zum neunten Mal den Sprung ins spielende US-Kontingent schaffte, wurde McGinley am 15. Januar 2013 als erster Ire zum Kapitän von Europas Ryder-Cup-Team 2014 ernannt.

Manche hatten sich für Gleneagles als Antwort auf die Lichtgestalt Tom Watson einen intensiver schillernden Teamchef gewünscht als den vierfachen European-Tour-Sieger, dessen bestes Major-Ergebnis ein geteilter sechster Platz bei der PGA Championship 2004 ist. Besonders Colin Montgomerie und Darren Clarke trommelten damals in eigener Sache; der bescheidene McGinley indes schwieg, „weil jedes Wort von mir meine Chancen reduziert hätte“.

Ein netter Kerl ohne Sehnsucht nach Rampenlicht

Er tat gut daran, auch im Wissen von Befürwortern wie Rory McIlroy, Ian Poulter oder Justin Rose. „ Ich denke, wir haben den besten Mann für den Job gewählt“, gab Thomas Björn, der dem Spieler-Komitee der European Tour vorsitzt, bei der Kür des Kapitäns zu Protokoll.

Wie Gegenspieler Watson („Einer meiner Helden“) hat auch McGinley noch nie einen Ryder Cup verloren. Nicht als Spieler 2002, 2004 und 2006, nicht als Assistenzkapitän 2010 und 2012. Aber er ist kein Mann für Popularitätswettbewerbe und ohne Sehnsucht nach Rampenlicht, einfach nur ein netter Kerl, beliebt und respektiert. Das ganze repräsentative Gepränge und Buhei im Vorfeld eines Ryder Cups sind für ihn, bei aller Liebenswürdigkeit im Auftritt, blanke Pflicht.

McGinley („Ich liebe Team-Golf“) verlegt sich lieber aufs akribische und penible Arbeiten, aufs präzise Analysieren, aufs taktische Tüfteln. Das ist sein Ding. Nicht von ungefähr hat er fünf „Vizes“ berufen, seinen „Think Tank“ für die Mission Pokal-Verteidigung. „Paul wird jeden noch so kleinen Stein umdrehen“, sagt Rory McIlroy, der mit McGinley die Leidenschaft für den Fußball teilt, über seinen Kapitän: „Für mich ist er der Beste, unter dem ich bislang gespielt habe!“

„Glücklich, dass ich eine solche Auswahl habe“

Jetzt schlägt McGinleys echte Stunde, in den kommenden Tagen sind seine wahren Stärken gefordert. Beim Set-Up des Platzes, beim Course Management und im Sinne möglichst kreative Zusammenstellungen der Vierer-Paarungen. Dabei kann der Ire aus dem Vollen schöpfen, nicht nur, weil mit McIlroy, Sergio Garcia, Henrik Stenson und Rose allein vier der Welt-Top-Sechs für Europa spielen: „Ich bin ein glücklicher Mann, dass ich eine solche Auswahl habe!“

McGinley weiß freilich genau um das Risiko dieser Ausgangsposition. Im Gegensatz zu früher ist seine Equipe der Favorit, die „Underdogs“ spielen diesmal auf amerikanischer Seite. „Das kann ein Team regelrecht elektrisieren“, warnte er dieser Tage vor überzogenen Erwartungen. Niemand sollte erwarten, dass wir einfach antreten und sie überrollen.“ Das US-Team sei stark motiviert und glänzend geführt, „und ich verspreche, dass wir den Gegner nicht unterschätzen!“.

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