Back Nine

Paul Casey im EurAsia-Team: Der erste Schritt zum Ryder Cup

27. Nov. 2017 von Michael F. Basche in Usedom, Deutschland

Paul Casey ist eine der großen Hoffnungen im Team Europa für den Eurasia Cup. (Foto: Getty)

Paul Casey ist eine der großen Hoffnungen im Team Europa für den Eurasia Cup. (Foto: Getty)

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Er ist Europas begehrtester Mann für den Ryder Cup: Es scheint fast, als hinge das blau-goldene Wohl und Wehe im Kontinentalwettstreit mit den USA nahezu ausschließlich davon ab, ob Paul Casey nächstes Jahr mit von der Partie ist. Der 40-jährige Engländer selbst hat erklärt, er werde sich in der neuen Saison vermehrt auf der European Tour sehen lassen, nachdem er in den vergangenen Jahren wegen seiner Konzentration auf die PGA Tour von den Kapitänen nicht berücksichtigt werden konnte. Bereits nach der Niederlage in Hazeltine 2016 hatte vor allen anderen Rory McIlroy erklärt, auf einen Spieler wie Casey könne kein Team verzichten. Jetzt hat die Nummer 14 der Welt den ersten Schritt in Richtung Paris und zur vierten Ryder-Cup-Teilnahme nach 2004, 2006 und 2008 gemacht: Casey erhielt von Kapitän Thomas Björn („Eine Selbstverständlichkeit“) die Wildcard für das Aufgebot zum EurAsia Cup, der vom 12. bis 14. Januar in Kuala Lumpur/Malaysia ausgetragen wird. Die zweite Wildcard bekam Alexander Levy. Automatische Qualifikanten sind Bernd Wiesberger, Henrik Stenson, Tommy Fleetwood, Thomas Pieters, Tyrrell Hatton, Ross Fisher,Matthew Fitzpatrick, Paul Dunne, Rafael Cabrera-Bello und Alex Noren.

Geoff Ogilvy zum Thema Bälle: „Fast ein Verbrechen“

Debattenbeitrag: Die nächste Aussage zum Thema moderne Golfbälle liegt auf dem Tisch. Auch Geoff Ogilvy ist wie z. B. Martin Kaymer der Ansicht, dass die aktuellen Kugeln viel zu weit fliegen. Die Entwicklung sei „kompletter Unsinn“, sagte der australische US-Open-Sieger von 2006: „Es verändert komplett die Art und Weise, wie wir großartige Golfplätze spielen. Und das ist fast ein Verbrechen.“ Tiger Woods hatte neulich das Thema „Zurückdrehen des Golfballs“ neu entfacht, USGA-Chef Mike Davis danach die Debatte mit der Bemerkung befeuert, die Auswirkungen auf die Plätze seien fürchterlich, Acushnet-CEO Wally Uihlein anschließend mit einer heftigen Breitseite gegen die Golfplatz-Architekten sowie den Mitbewerber und Woods-Ballausstatter Bridgestone die Gegenposition bezogen. Schon lange vor Uihleins Tirade hatte Bridgestone-Boss Angel Ilagan standardisierte Bälle für Tour-Professionals gefordert, „weil sie die Kugeln viel zu weit schlagen“.

Mit den Golfeisen gegen die „Rattlesnake“

Schlangenbeschwörer: Die nordamerikanische Klapperschlange gehört zum Giftigsten, was auf dieser Erde kreucht und fleucht. Für Jeremy Roenick freilich stellt die in seiner Garage bedrohlich rasselnde Viper allenfalls eine sportive Herausforderung dar. Roenick ist als einstiger Stürmerstar in der US-Eishockey-Liga NHL eine Legende im Ruhestand, spielte während eines NHL-Lock-Outs mal ein paar Wochen im Trikot der Kölner Haie, lebt jetzt in Arizona und weiß seine Golfschläger auch bei der Schädlingsbekämpfung sinnvoll einzusetzen. Samt Golfhandschuh als Schutz beim beherzten Griff hinter den Kopf der „Rattlesnake“. Während die Stimme hinter der Kamera nicht ganz unzutreffend davon spricht, dass Roenick „ein Psycho“ sei, fällt uns der Reim des „außerfriesischen“ Blödlers Otto Waalkes ein: „Er würgte eine Klappperschlang‘, bis ihre Klapper schlapper klang“…

Comeback nach 27 Operationen

Sieben Jahre Leidensweg: 2010 hatte Golfprofi Marc Cayeux aus Simbabwe einen fürchterlichen Autounfall. Auf einer Landstraße in seiner Heimat kollidierte der Golfer mit einem Polizeiauto, das einer Kuh ausgewichen war. Cayeux erlitt schwerste Verletzungen, unter anderem wurde ihm der linke Fuß zertrümmert und fast abgetrennt. Es folgten 27 Operationen, deren erste in Simbabwes Hauptstadt Harare unter Lachgas-Betäubung stattfand, weil dem Krankenhaus das Morphium ausgegangen war. In Südafrika dann wurden die weiteren Eingriffe vorgenommen, die Cayeux‘ linkes Bein um 2,5 Zentimeter verkürzten, worauf er die Ärzte um Anpassung des rechten Beins bat, „weil ich auf dem Golfplatz nicht im Kreis laufen wollte“. Zwischendurch erlitt seine Frau auch noch ein Fehlgeburt. Am Wochenende gab der mittlerweile 39-jährige Cayeux auf der südafrikanischen Sunshine Tour sein Comeback: Was für eine Story von Ben Hogan‘schem Ausmaß!

Fowler weiht Football-Arena ein

Wettstreit unter Sportstars: Das American-Football-Team der Atlanta Falcons, als Verlierer des Superbowl LI gegen die New England Patriots so was wie der amtierende NFL-Vizemeister, hat mit dem Mercedes-Benz-Stadium eine schicke neue Arena bekommen. Grund genug, ein paar Sportler im Zeichen des Sterns zum Kräftemessen in unterschiedlichen Disziplinen einzuladen. Also trafen sich Golf-„Posterboy“ Rickie Fowler und Falcons-Quarterback Matt Ryan zum Duell um Geschwindigkeit und Präzision:

Neuer Weltrekord mit Mega-Driver

Wer hat „den längsten“: Manchmal ist es wahrhaft absurd, was sich der „Homo Ludens“ in seiner menschlichen Spielfreude so alles ausdenkt. Während anderswo über zu weit fliegende Bälle debattiert wird, handelt es sich bei Michael Furrh um eine besondere Form von Längenwahn: Sein Driver hat einen 9,1 Meter langen Schaft, und Furrh schafft es nicht nur, den Schlägerkopf am Ende des monströsen Hebels in Bewegung zu setzen, sondern er trifft auch den Ball und markiert damit erneut einen Weltrekord:

Fabel-Score von Trump ist verschwunden

Korrektur: Die phänomenale 68er Runde, die US-Präsident Donald Trump Anfang November gespielt haben will, ist aus dem amerikanischen Handicap-Verzeichnis GHIN (Golf Handicap and Information Network) verschwunden. Der Aufsehen erregende, viel diskutierte und mit jeder Menge Skepsis begleitete Score wurde aus Trumps Konto gelöscht. Derweil traf sich „The Donald“ im Rahmen seines Thanksgiving-Day-Kurzurlaubs nach der Runde mit Tiger Woods, Dustin Johnson und Brad Faxon auch mit Jack Nicklaus und dessen Sohn Gary zum Golf, diesmal im Trump International Golf Club in West Palm Beach/Florida. Der „goldene Bär“ Nicklaus gilt ausgewiesener Anhänger und Unterstützer von Trump.

Olympiaplatz in Rio: Von Verfall keine Spur

Die „Wüste“ lebt: Was hat man dem olympischen Golfplatz von Rio de Janeiro nicht alles für eine düstere Zukunft nach den Spielen von 2016 prophezeit. Verlassene Fairways, verfallende Grüns, vertriebene Flora und Fauna: Allerhand wurde geunkt, bloß von einem geregelten Spielbetrieb war nie die Rede, auch weil Brasilien nicht genug Aktive habe und der Kurs ohnehin nur ein Spielball von Immobilienspekulanten sei. Doch noch präsentiert sich die Triumphstätte von Justin Rose am Naturschutzgebiet Riserva do Marapendi in erstklassigem Zustand, und Golfer, Eulen sowie Wasserschweine teilen sich in friedlicher Ko-Existenz das Gil-Hanse-Design. Der guten Ordnung halber sei angemerkt, dass der hier kolportierte Zustandsbericht vom US-Golfpublizisten und Design-Experten Geoff Shackelford zusammen getragen wurde, der am Rio-Projekt beteiligt war und daher alles naturgemäß in sehr positivem Licht sieht…

Mit der Eishockey-Kelle gegen den Golfball

Zum Schluss: Während zuvor ein einstiger Kufencrack mit seinen Golfschlägern einer Klapperschlange zu Leibe rückt, geht dieser Held in Australien mit einer Eishockey-Kelle auf den Abschlag, mit dem eher unhandlichen Schlagwerkzeug des Tormanns zumal. Das Ergebnis ist sehenswert:

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