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Netzwerken auf dem Golfplatz: Wenn Beruf und Leidenschaft miteinander verwachsen

20. Sep. 2018 in Köln, Deutschland

Netzwerken auf dem Golfplatz. (Foto: Getty)

Netzwerken auf dem Golfplatz. (Foto: Getty)

Golfen - Ist das nicht die beliebteste Sportart wenn es darum geht, einen wichtigen Deal für die eigene Firma abzuschließen? Dieses Bild hält sich hartnäckig in den Köpfen vieler. Die Vorstellung vom geschäftlichen Treffen auf dem Golfplatz, bei dem ganz nebenbei zwischen den Aufschlägen Konditionen des nächsten Vertrages besprochen werden, hat sich in erster Linie durch zahlreiche Hollywood-Filme etabliert.

Auch im echten Leben lässt sich Golfen und Netzwerken herrlich miteinander verbinden, wobei die wichtigen Deals nicht während des Spiels abgeschlossen werden. Eine Golfpartie dauert über mehrere Stunden. Daher ist gemeinsames Golfen wunderbar dafür geeignet, um den neuen Geschäftspartner besser kennenzulernen. Da überrascht es nicht, dass viele Firmen eine gemeinsame Partie Golf für als Einführung einer neuen Geschäftsbeziehung nutzen. Laut dem Wirtschaftsmagazin Captial sind in deutschen Unternehmen sogar sieben von zehn Führungspositionen mit begeisterten Golfern besetzt.

Weshalb ist Netzwerken auf dem Golfplatz derart erfolgversprechend?

Der Golfplatz scheint Menschen in Führungspositionen magisch anzuziehen. Wer die nötige Etiquette beherrscht, ist somit imstande, schnell mit anderen Golfern in Kontakt zu kommen, die sich beruflich ebenfalls in einer gehobenen Position befinden.

Wer sich in einer Chefposition befindet, der kennt um das Verstellen und sich Verkaufen. Wer sich auf eine Stelle bewirbt oder einen Deal abschließen möchte, der wird niemals die Schattenseiten offenbaren. Wer hingegen mehrere Stunden mit dem potentiellen Geschäftspartner auf dem Golfplatz verbringt, der lernt die Persönlichkeit und die Charakterzüge des anderen sehr genau kennen. Hier lassen sich die wahren Werte eines Menschen erkennen. Werden die gängigen Kleidungsvorgaben eingehalten? Wie gestaltet sich der Umgang des potentiellen Geschäftspartners mit anderen Mitspielern? Ist er imstande, sich für den Erfolg anderer zu erfreuen? So, wie sich der Mensch auf dem Golfplatz verhält, wird er auch höchstwahrscheinlich in der Geschäftswelt agieren.

Da sich auf dem Golfplatz meist geduzt wird, werden die Gespräche von ganz alleine lockerer und offener, wobei Manieren und Anstand dennoch nicht außer Acht gelassen werden. Die Distanz zwischen Chef und Angestellten oder zwei Geschäftspartnern schwindet.

Dennoch gilt: Auf dem Golfplatz geht es vor allem um eines: Das Golfen. Nicht gerne gesehen ist es, wenn der Golfplatz mit einem Café verwechselt wird und auf einmal nur noch Smalltalk gehalten wird, um den anderen zu unterhalten. Vor allem während des Abschlages gilt es, ruhig zu sein, um dem Spieler den nötigen Respekt zu zollen und dem anderen zu ermöglichen, sich voll und ganz zu konzentrieren.

Übrigens: Die wirklich wichtigen, geschäftlichen Themen werden nicht während des Spiels selbst angesprochen, sondern erst nach der Partie im Clubhaus. Schon während der 18 Löcher auf den Vertrag sprechen zu kommen oder gewisse Bedingungen neu aushandeln zu wollen ist ein absolutes Tabu, das nicht gebrochen werden sollte.

Wer auf dem Golfplatz netzwerken will, der sollte in erster Linie die allgemeine Etiquette beachten, die auf dem Golfplatz herrscht. Denn mit dem richtigen bzw. falschen Verhalten steht oder fällt das anschließende geschäftliche Gespräch im Clubhaus.

Über den Autor:
Der 29-jährige Kölner Horst Wenzel veranstaltet mit seinem Team für schüchterne Männer Flirtseminare, damit sie leichter Frauen kennenlernen. Flirtcoach Wenzel bloggt mit seinem Team täglich über die Liebe und ist bekannt aus zahlreichen TV-Formaten.


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