Medienecho

„Ein entscheidender Moment für Australien“

15. Apr. 2013 von Annika Krempel in Köln, Deutschland

Adam Scott Masters

Adam Scott wurde nach seinem Masters-Sieg zum Nationalhelden erklärt. (Foto: Getty)

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Adam Scott hatte wirklich kaum einer auf dem Zettel, um das 77. Masters-Turnier zu gewinnen. Vor allem nicht, weil es vor ihm noch keinem Australier gelungen war. Die Golf-Nation auf der Südhalbkugel hatte in Augusta bisher immer gepatzt. In einem spannenden Play-off gegen den Argentinier Ángel Cabrera bewies der 32-Jährige Nerven und versenkte seinen 12-Fuß-Putt im Loch - ausgerechnet mit dem viel diskutierten Besenstiel-Putter, der ihm bei der British Open den Sieg versaut hatte. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) titelte dann auch: "Mit dem Besenstiel-Putter zum Sieg".

Adam Scott bricht den Masters-Fluch

Was aber viel wichtiger war: "Scott banishes Masters hoodoo" ("Scott vertreibt das Masters-Unglück"), titelte The Australian. Die US-Medien sprangen auf den selben Zug auf. USA Today schrieb: "Adam Scott turns Australian Masters drought upside down". Mit seinem "historischen Sieg" (Spiegel) beendete der Australier einen 60 Jahre andauernden Fluch (Herald Sun), der den ersten Masters-Erfolg der stolzen Nation bisher verhindert hatte. Acht Mal hatte ein Australier den Sieg nur knapp verpasst. Allein Greg Norman landete in Augusta drei Mal auf dem zweiten Platz. Kein Wunder also, dass Adam Scott nun gleich nach seinem Sieg zum Nationalhelden (The Australian) erklärt wurde. Für den Sydney Morning Herald war Scotts Sieg ein "entscheidender Moment für Australien", mit dem sich der Golfer "einen Platz in der Geschichte" sicherte.

Kaum ein Euphemismus war zu groß, um Scotts Erfolg zu beschreiben. Der Guardian ließ den Australier in seinem "unglaublichen Triumpf" schwelgen. Für die Washington Post war es ein wahres "Meisterstück und USA Today erhob Scott zum "golf-wizard of Oz".

Hoffnungen auf Sieg für Langer

Für die deutschen Medien war es dagegen ein Wechselbad der Gefühle.Völlig überraschend stahl Berhard Langer seinem Kronprinzen Martin Kaymer in Augusta die Show. Nach enttäuschenden drei Runden des Mettmanners wandten sich viele dem 55-Jährigen zu. "Bernhard Langer erlebt beim Masters seinen zigsten Frühling", schrieb das Hamburger Abendblatt, als der ehemalige Masters-Sieger den dritten Turniertag auf dem neunten Platz beendete. Die Welt online wagte zu hoffen: "Langer spielt beim Masters sogar um Sieg".

Am Sonntag machte sich dann bei den deutschen Medien Ernüchterung breit. "Bernhard Langer verspielt Titelchance", schrieb die Süddeutsche Zeitung. Zwar beendeten Kaymer und Langer das Major-Turnier "abgeschlagen" (Focus online) auf T35 und T25, dennoch stand am Ende ein versöhnliches Ergebnis für die Deutschen. Die Süddeutsche lobte den "glänzenden Schlussakt" Kaymers am Finaltag, wo der 28-Jährige mit Birdies an den letzten fünf Löchern sein Können doch noch gezeigt hatte.

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