Major

Gebührendes 20. Jubiläum für Langer

15. Apr. 2013 von Bernd Stegmaier in Köln, Deutschland

Bernhard Langer hat seine Yips überwunden. (Foto: Getty)

Ein Bild, das allen Golffans, die 1993 schon vor den TV-Schirmen saßen, in Gedächtnis bleibt: Eine schüchterne Faust nach dem letzten Putt. Verhaltener Jubel. Ein bescheidenes Lachen nach dem Überstreifen des legendären Grünen Jackets. Bernhard Langer, wie er leibt und lebt. Kein Showman, kein Mann für die großen Gefühle. Ein stilles Wasser und ein ehrgeiziger Sportler, der genau weiß, woher er kommt und welche immense Arbeit nötig war, den zweiten Masters Sieg seines Lebens zu erringen. Golf-Deutschland zählte bei seinem ersten Sieg 1985 gerade einmal gut 71.000 Verbands-Mitglieder. 1993 waren es etwas mehr als 200.000. Heute ist die Golfgemeinde mit 630.000 DGV-Mitgliedern mehr als dreimal so groß.

Jubel nach Stranges Wasserbällen

Langers ganz persönliche Augusta-Story begann vor 30 Jahren. 1983 durfte er zum ersten Mal auf den „heiligen Boden“ des Augusta National Golf Clubs. Zwei Jahre später, in seinem zehnten Profijahr, sollte er dann zum ersten Mal den Olymp des Profi-Golf erklimmen und das Green Jacket überstreifen. Nicht nur Neider unkten damals, es sei Zufall gewesen, dass der beinahe schmächtige Deutsche die Masters-Krone erringen konnte. Er ging mit einem 4-Schläge-Rückstand auf Curtis Strange in den Finaltag und nur durch zwei Wasserbälle des Amerikaners jubelte am Ende Langer. Strange wurde am Ende geteilter Zweiter zusammen mit Seve Ballesteros und Raymond Floyd.

Zweiter Sieg lässt Kritiker verstummen

Acht Jahre später, 1993, war es für alle Langer-Kritiker dann eine schallende Ohrfeige: Bernhard Langer siegte erneut in Augusta und niemand konnte mehr von einem Zufall sprechen. Langer selber spricht im Abstand vieler Jahre davon, dass er 1985 und vor allem 1993 das beste Golf seines Lebens spielte.

Dritter Triumph bleibt aus

Zum dritten Mal konnte Langer nicht zuschlagen, aber er hat beim Masters gezeigt, was noch immer in ihm steckt: Erstmals nach 2004 hat Langer wieder den Cut geschafft und ist gar als Neuntplatzierter in den Finaltag gegangen. Den begann er mit Birdie-Birdie-Birdie-Start und schob sich kurzzeitig sogar bis auf den sechsten Platz vor - bis es anfing zu regnen.

"Ich hatte Schwierigkeiten, mich an die durch den Regen langsamer gewordenen Grüns zu gewöhnen. Die Länge der Putts hat dann nicht mehr gestimmt. Aber solange es währte, hat das Masters mir sehr viel Freude bereitet", fügte der Anhauser nach seiner Runde im Interview noch an. Als geteilter 25. schließt Langer beim Masters hinter Fred Couples als zweitbester Ü-55-Spieler ab und verweist damit auch Martin Kaymer (T35) auf die Plätze. Es zeigt sich wiedermal sehr eindrucksvoll: Bernhard Langer kann es noch!

 


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