Masters

Jordan Spieth: „Darf mich nicht nur auf Putter verlassen“

12. Apr. 2015 von Michael F. Basche in Usedom, Deutschland

Jordan Spieth haderte nach dem Moving Day mit seinem Spiel, obwohl er mit vier Schlägen Vorsprung ins Finale geht.

Jordan Spieth haderte nach dem Moving Day mit seinem Spiel, obwohl er mit vier Schlägen Vorsprung ins Finale geht. (Foto: Getty)

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Zwischen Jordan Spieth und dem begehrten „Green Jacket“ liegen noch 18 Loch. Mindestens. Im Alter von 21 Jahren und acht Monaten könnte sich der Texaner heute Abend als zweitjüngster Masters-Sieger nach Tiger Woods 1997 feiern lassen – wenn er seine Nerven im Griff behält. Spieth weiß um seine Wackler am "Moving Day" und ärgert sich besonders über das Doppelbogey auf der 17: „Der Driver hätte niemals aus dem Bag kommen dürfen. Ich hätte ein Holz drei schlagen müssen, dann ein Eisen acht und zwei Putts zum Par.“

Für die Finalrunde hat er sich was vorgenommen: „Ich darf mich nicht so sehr auf meinen Putter als letzte Rettung verlassen. Nicht mit zwei Major-Champions [Justin Rose, Phil Mickelson, Anm. der Redaktion] hinter mir. Ich muss ein paar Tap-ins zum Par herausspielen und darf mir nicht so viele Putts erlauben.“ Vier Schläge Vorsprung sind es auf Rose, fünf auf Mickelson. Zur Erinnerung: 1996 verspielte Greg Norman sechs Schläge, Rory McIlroy 2011 deren vier. Spieth ist gewarnt.

Der kürzeste Schläger als Retter

Spieth in der Statistik: Der Masters-Spitzenreiter lieferte trotz seiner Schlagverluste auch am dritten Tag in Augusta eine starke Vorstellung ab. Bei den getroffenen Fairways (71 zu 67 Prozent) und den „Greens in Regulation“ (78 zu 63 Prozent) lag Jordan Spieth weiterhin deutlich vor dem Feld. Beim Anspielen der Fahne indes war er unpräziser als an den Vortagen und ließ sich folglich längere Putts übrig: „Vielleicht war ich heute manchmal etwas ängstlich. Aber ich habe es mit dem Putter zusammengehalten.“ Genau deswegen standen am Ende des Tages 1,67 Putts im Schnitt zu Buche (nach zwei Mal 1,39).

Phil Mickelson im „Kampfanzug“

Kleiderordnung: Phil Mickelson hat angekündigt, heute komplett in Schwarz zur Finalrunde anzutreten. „Das hilft mir, aggressiver zu sein“, sagte „Lefty“ und führt als Erklärung Studien der Cornell-Universität an, nach denen Football-Teams, die schwarze Trikots tragen, öfter Strafen bekommen, weil sie engagierter zur Sache gehen. Mickelson trug bei all seinen fünf Majorsiegen mindestens ein schwarzes Hemd und gewann das Masters 2010 sowie die British Open 2013 komplett in Schwarz.

Justin Rose erstmals in einem Major-Schlussflight

Traumhaft: Justin Rose spielt heute zum ersten Mal in seiner Karriere einen Major-Sonntag in der finalen Gruppe. Zu verdanken hat das der US-Open-Champion von 2013 vor allem seinen sieben Schlaggewinnen auf den letzten zwölf Löchern, davon vier in Serie am Vortag. „Das hatte was von einem Traum“, sagte der Engländer, der mit zwei Bogeys auf den ersten fünf Löchern in den Samstag gestartet war. „Besonders das Birdie auf der 18 gibt mir viel ,Momentum‘ fürs Finale. Jordan [Spieth] spielt phänomenales Golf und hat einen großen Vorsprung. Aber Augusta National ist auch bekannt für seine Dramen auf der Back Nine.“

Rory McIlroy beklagt „dumme Fehler“

Hoffnungsfunke: Rory McIlroys Jagd auf den Karriere-Grand-Slam hat wohl spätestens mit den Bogeys auf der 16 und der 18 für dieses Jahr ihr Ende gefunden. Der Weltranglistenerste haderte nach der Runde mit „dummen Fehlern“: „Ich habe das Gefühl, dass ich den Kurs von Jahr zu Jahr besser spiele, aber immer wieder machen mir bestimmte Abschnitte des Platzes zu schaffen. Auch dieses Mal wieder.“ Dennoch hat „Rors“, der gestern mit einem 312,7-Meter-Hieb auf Loch zwei wieder den „Longest Drive“ abräumte, noch nicht ganz aufgegeben: „Es sieht so aus, als bräuchte ich 61, 62 Schläge, um überhaupt noch eine Chance zu haben. Ich bin nicht sicher, ob das zu schaffen ist, aber wir werden sehen.“

Schlusspaarung ist keine Sieggarantie

Finalrunden-Statistik: Bei 20 der vergangenen 24 Masters kam der Sieger aus der letzten Gruppe. Aber allein seit 2011 holten sich drei Mal Spieler das grüne Jacket, die nicht im Schlussflight waren: Charl Schwartzel 2011, Bubba Watson 2012 und Adam Scott 2013.

Zehn Millionen Dollar Preisgeld, 1,8 Millionen für den Sieger

Geldsegen: Der Topf am Ende des Masters-Regenbogens ist üppig gefüllt. Die Granden vom Augusta National Golf Club gaben gestern ein Gesamtpreisgeld von zehn Millionen Dollar (9,44 Millionen Euro) bekannt. Der Sieger erhält 1,8 Millionen Dollar (1,7 Millionen Euro), Platz zwei ist mit 1,08 Millionen Dollar (1,02 Millionen Euro) dotiert, für Platz drei gibt‘s 680.000 Dollar (642.372 Euro).

Viel Spaß mit dem „Mini Masters“

Zum Schluss noch eine humorige Einstimmung auf das Finale des 79. Masters: Das „Mini Masters“ mit lustigen Video-Montagen und einem lesenswerten Leaderboard. Mal sehen, wie lange Augusta National den Jokus mit seinem sorgsam gehüteten Filmmaterial duldet:

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