Golf-Stars

Hobby-Jäger Louis Oosthuizen: Auf der Pirsch an die Weltspitze

07. Feb. 2013 von Michael F. Basche in Usedom, Deutschland

Angriff auf die Weltspitze: Louis Oosthuizen (Foto: Getty)

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Das Jahr hat gut angefangen für Louis Oosthuizen. So wie seit 2011 die Jahre gut anfangen, wenn der Südafrikaner daheim seine Saison eröffnet: Mit Siegen. Der Erfolg vor einem Monat bei der Volvo Golf Champions in Durban beförderte den 30-Jährigen kurzzeitig auf Platz vier der Weltrangliste, bevor ihn Justin Rose als Zweiter von Abu Dhabi wieder überholte. Aber Oosthuizen hat‘s nicht eilig. „Klar, ich wäre gern Weltranglisten-Erster,“ sagte er neulich. „Aber ich setze mir keine Ziele, die unrealistisch oder außerhalb meiner aktuellen Reichweite sind.“

Open-Triumph krönt Durchbruch 2010

Der Hobby-Jäger ist geduldig, kann warten, pirscht sich „langsam ran“, will „erst mal sehen, wie sich mein Spiel entwickelt“. 2003 wurde er Professional. Mit einem Plus-6er Handicap übrigens. Zwei Mal noch musste er auf die Q-School, bevor 2010 endlich der – fulminante –Durchbruch kam. Mit der Open de Andalucia gewann Oosthuizen sein erstes Turnier auf der European Tour. Dann düpierte er auf dem Old Course von St. Andrews die versammelte Weltelite, als sein Name als 139. Sieger der Open Championship in den Sockel des Claret Jug graviert wurde. Dass dieser Triumph mit sieben Schlägen Vorsprung keine Eintagsfliege war, bewies der mittlerweile sechsfache Tour-Sieger spätestens beim Masters 2012: Erst im Stechen musste sich Oosthuizen Bubba Watson und dessen Zauberschlag aus dem Unterholz beugen. Am Ende des Jahres war er Dritter im Race to Dubai.

Aber dieser Lodewicus Theodorus „Louis“ Oosthuizen ist scheint‘s einer, der stets etwas unterhalb des Radars fliegt: Für Spektakel sorgen andere. Dabei hat der zweifache Vater auch da einiges zu bieten. 2002 beispielsweise spielte er im Mossel Bay Golf Club an Südafrikas Südküste eine Runde in 57 Schlägen, 15 unter Par auf dem knapp 6.000 Meter langen Platz unweit seiner Geburtsstätte. Zehn Jahre später wurde sein Albatros beim Masters in Augusta auf der Par-5-Zwei von der European Tour zum Schlag des Jahres gekürt.

Bodenständiger Typ, solide wie sein Eisenspiel

Oosthuizen macht um so was kaum Aufhebens. Er ist so solide wie sein Eisenspiel und kümmert sich lieber um seine Golf-Akademie in Südafrika. Immerhin hat er seine Karriere auch so einer Stiftung zu verdanken: Oosthuizen ist ebenso wie z. B. Branden Grace ein Zögling der Ernie Els Foundation. Und er gräbt gern auf seiner Farm in Mossel Bay rum. Für den Sieg beim ProAm des Volvo Golf Champions ließ er sich vom Sponsor einen Bagger „einpacken“; vom Open-Preisgeld 2010 hat er zuerst einen Traktor gekauft. Was zu beweisen war: Louis Oosthuizen ist halt ein bodenständiger Typ.

Die Südafrikaner auf dem Golfplatz

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