Inzwischen ist rund die Hälfte der Golfsaison 2025 absolviert. Ob Chiara Tamburlini auf dem Weg zu neuen Meilensteinen, Albane Valenzuela im Rennen um die LPGA-Punkte oder Joel Girrbach im harten Alltag der DP World Tour – wie schlagen sich die Schweizer Golferinnen und Golfer zur Halbzeit auf den internationalen Touren? Eine Übersicht zur Saisonhalbzeit.
Chiara Tamburlini etabliert sich im Spitzenfeld
Chiara Tamburlini hat sich ihren Platz im Feld der europäischen Spitzenspielerinnen hart erarbeitet, und weiß ihn zu behaupten. Nach ihrem Doppel-Triumph 2024 – Gesamtsieg und Rookie-Titel auf der Ladies European Tour – hat sie 2025 gleich wieder angegriffen. In sechs Turnieren spielte sie sich auf Platz 4 der Order of Merit – Tuchfühlung zur Spitze. Bei der Aramco Korea Championship verpasste sie den Sieg nur knapp, landete auf Platz zwei. Auch bei der Jabra Ladies Open spielte sie vorne mit (T5). Sogar bei der U.S. Women’s Open, einem der größten Events weltweit, schlug sie sich mit Rang 14 ordentlich.
LPGA-Präsenz: Valenzuela und Metraux auf Tour
Während Tamburlini in Europa brilliert, schlagen sich zwei weitere Schweizerinnen auf der LPGA Tour. Albane Valenzuela hat 2025 bereits elf Turniere absolviert und rangiert auf Platz 72 im Race to CME Globe. Das klingt eigentlich solide – doch ein Platz unter den Top 60 ist nötig, um sich für das lukrative Saisonfinale zu qualifizieren. Ihr bestes Saisonresultat ist ein geteilter 13. Platz beim Founders Cup; zudem holte sie mit Rang 20 bei der Honda LPGA Thailand weitere wertvolle Punkte. Morgane Metraux konnte in acht Starts bislang dreimal den Cut schaffen und liegt auf Rang 118. Das bedeutet: Die Tourkarte für 2026 gerät langsam in Gefahr.
Joel Girrbach: Voller Fokus auf die DP World Tour
Bei den Herren trägt Joel Girrbach die Schweizer Farben auf der DP World Tour. Der 31-Jährige spielt seine erste volle Saison mit voller Tourkarte, die er sich durch Platz 109 im Race to Dubai 2024 erkämpfte. Aktuell liegt er auf Platz 112 der Jahreswertung – eine Position, die aber nicht für den sicheren Verbleib auf der Tour reicht (Top 110). Daher braucht es bald ein Top-Resultat, um die Kartenlage zu verbessern und die Grundlage für 2026 zu sichern.
Heimspiel für Rusch und Freiburghaus auf der Challenge Tour
Ein ganz besonderes Highlight im heimischen Kalender ist die Swiss Challenge, die vom 5. bis 8. Juni 2025 auf den Woodside Course von Golf Sempach zurückkehrt. Nach vier Jahren in der Nordwestschweiz ist das größte Golfresort des Landes wieder Austragungsort des HotelPlanner Tour-Events – mit 300.000 Euro Preisgeld, 156 Teilnehmern und einem Kurs, der als echter Härtetest gilt. „Nur echte Tests bringen ambitionierte Spieler weiter“, so Turnierdirektor Daniel Weber.
Gleich neun Schweizer Profis schlagen im eigenen Wohnzimmer ab – darunter Benjamin Rusch, aktuell bester Schweizer der Challenge-Tour-Jahreswertung. Das hat der Schweizer sich unter anderem mit einem T5 beim Challenge de España und einem 14. Platz in Cádiz erspielt und platziert ihn auf Rang 58 der Saisonwertung. Das bringt ihn dem Ziel, unter die Top 20 zu kommen und sich für die DP World Tour zu qualifizieren, ein gutes Stück näher – ein Top-Ergebnis in Sempach würde ihn deutlich voranbringen.
Jeremy Freiburghaus, 2022 Sieger auf der Challenge Tour, zeigt mit Rang 17 bei der Danish Golf Challenge erste Formsignale, auch wenn er auf Platz 91 noch etwas Boden gutmachen muss. Mit Ronan Kleu und Cédric Gugler stehen zwei weitere Profis sowie drei ambitionierte Amateure mit Wildcards im Feld.