Golf in Deutschland

Golf Lounge in Hamburg war „Top Golf“-Vorreiter, im Frühjahr 2022 zieht sie um

21. Okt. 2021 von Michael F. Basche in Hamburg, Deutschland - Dies ist ein Golf Post Community Artikel

Eine Institution zieht um: Die Golf Lounge Hamburg war Vorreiter dessen, dessen, was Top Golf heutzutage weltweit als Spektakulum inszeniert. (Foto: Jörn Kipping für Golf Lounge)

Eine sportliche Institution der Elbmetropole Hamburg zieht um. Am 31. März 2022 sind die Tage der Golf Lounge im Stadtteil Rothenburgsort gezählt – nach 17 Jahren, in denen Millionen von Bällen geflogen sind, Tausende von Neugolfern „gemacht“ und unzählige Feste gefeiert wurden. „Wir bringen Golf in die Stadt und zu den Menschen, denn in der Golf Lounge inszenieren wir das Spiel als Erlebnis und passen uns dem modernen Freizeitverhalten an“, hat Betreiber Peter Merck 2005 anlässlich des zehnjährigen Bestehens konstatiert.

Förderer des Hamburger Sports

Damals schon beschäftigte ein möglicher Standortwechsel den Unternehmer, der ohnehin getrost als Visionär bezeichnet werden darf und zudem ein gr0ßer Förderer des Hamburger Sports ist. Die Olympiapläne der Hansestadt mit der Sanierung und Umwandlung des Stadtgebiets, in dem Gewerbe und Industrie das Bild prägen, betraf gleichermaßen das 18.000-Quadratmeter-Areal der Golf Lounge. Doch mit dem Bürger-Veto per Referendum vor sechs Jahren gegen eine Bewerbung um die Spiele 2024 gab’s eine Art Gnadenfrist für die Golf Lounge. Aber aufgeschoben ist bekanntlich nicht aufgehoben.

Nun ist es soweit. Der Pachtvertrag in Rothenburgsort läuft aus „und mit der dynamischen Projektierung des Geländes können wir keine gesicherte Zukunftsplanung unseres Unternehmens am Standort Billwerder Neuer Deich gewährleisten“, sagt Merck. Freilich, im Gegensatz zu 2015 ist die Standort-Alternative bereits da, im benachbarten Moorfleet, gerade mal rund sieben Kilometer entfernt. Dort hat Merck 2019 die bestehende, etwas in die Jahre gekommenen 9-Loch-Anlage von „Red Golf“ übernommen, sechs Monate an der Philosophie für die 35 Hektar mit ihrem ansehnlich verteilten Baumbestand gefeilt und – ebenso mit Augenmerk auf Ökologie und Nachhaltigkeit – ein innovatives Modell für stadtnahes Golf entwickelt.

Das Golf Lounge Resort Moorfleet kurz hinter den Hamburger Elbbrücken: Ein innovatives Modell für stadtnahes Golf. (Foto: Golf Lounge Resort Moorfleet)

Das Golf Lounge Resort Moorfleet kurz hinter den Hamburger Elbbrücken: Ein innovatives Modell für stadtnahes Golf. (Foto: Golf Lounge Resort)

Mehr als eine reine Golfplattform

Das treibt ihn um. Golf cool zu machen, das Spiel zu den Menschen zu bringen, mehr als eine reine Golfplattform zu sein. Mit der Golf Lounge war Merck bereits Vorreiter dessen, was Top Golf heutzutage weltweit als Spektakulum aufzieht – Training mit Gaming-Charakter und hohem Unterhaltungswert. Moorfleet mit seiner Skipisten-Farbkategorisierung für den Neun-Loch-Platz und die Sechs-Loch-Anfängeranlage ist quasi die logische Fortsetzung: Merck macht aus Üben und Spielen ein Freizeiterlebnis, ermöglicht Events und schafft so einen hohen Incentive-Wert. Wie schon in der Golf Lounge, wo zahllose Menschen als Gäste von Betriebsfeiern, Kundenveranstaltungen und Kindergeburtstagen kamen, zu Afterwork-Parties, einem kühlen Drink im Beachclub oder zum Hüttenzauber in der „Elbalm“, und später als Golfer wieder gingen.

Brückenschlag zur Kultur

„Unser Ziel ist es, die Flächen für Freizeitaktivitäten aller Art zu öffnen und damit Golf und die Stadt zu verbinden“, sagt Merck über Moorfleet, das er als Resort versteht. Als Symbiose von Golfanlage und Freizeit-Location rund um das rural-gemütliche Clubhaus namens „Elb-Lodge“ und das nebenan installierte, 300 Quadratmeter große Nomadenzelt für Outdoor-Events, in dem Merck seine Idee vom Brückenschlag zur Kultur bereits mit Gastspielen eines Jazz-Pop-Sängers und des Internationalen Opernstudios der Staatsoper Hamburg umgesetzt hat.

Und, fügt er an: „Wir sind die Outdoor-Location für Team-Events!“ Hamburgs Handballer und die Basketball-„Towers“ richteten bereits Sponsorenveranstaltungen aus; ab 15. November verwandeln sich „Elb-Lodge“, „Sternenzelt“ und das Umfeld überdies in ein Winterwunderland für Weihnachtsfeiern.

Weitere Überdachung des Range-Gebäudes

Mit dem nicht nur notwendigen, sondern fast folgerichtigen Umzug der Golf Lounge schließt sich der Kreis von Mercks vorwärtsgedachter „Location-Vielfalt“. Die Voraussetzungen werden in den ersten drei Monaten des kommenden Jahres mit der Aufrüstung der Driving Range geschaffen. Der erste Stock des Range-Gebäudes wird überdacht, um eine vollwertige zweite Abschlagsetage zu haben; die gesamte Anlage wird überdies per Trackman „ausgeleuchtet“.

Schon die Golf Lounge war nach der Premiere von Trackman beim Masters 2017 weltweit die erste innerstädtische Golfanlage, die das radargestützte Analysesystem uneingeschränkt angeboten hat. Auch in Moorfleet steht die Trackman-Range-App mit allen Trainingsparametern künftig via Smartphone, iPad oder Touchscreens an den rund 40 (beheizten) Boxen zur Verfügung, dazu die Gaming- und Simulator-Funktion, mit dem sich Old Course und Co. spielen lassen – und das kurz hinter den Elbbrücken.

Die Eröffnung ist für den 1. April 2022 angesetzt. „Das Golf Lounge Resort Moorfleet“, so Merck, „kann seinen Mitgliedern und Gästen ab Frühjahr 2022 beides bieten – die besten Trainingsbedingungen und die bestmögliche Unterhaltung.“


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