Mentaltraining

Golfcoaching zum richtigen Griff: Lassen Sie locker!

20. Jun. 2017 von Frank Pyko in Köln, Deutschland

Wenn der Kopf nicht so will wie der Körper: Das Coachingkonzept Inner Game hilft. (Foto: gett

Wenn der Kopf nicht so will wie der Körper: Das Coachingkonzept Inner Game hilft. (Foto: getty)

Der Griff ist der erste Schritt zum guten Golf. Dessen Bedeutung ist nicht zu unterschätzen. Denn je nachdem, wie wir die Hände an den Schläger legen und mit welchem Druck wir greifen, wird dadurch der Treffmoment und Speed beeinflusst. Die Fehlerquelle kann dabei sowohl der zu lockere, wie der zu feste Griff sein.

Inner Game Golf: Aufmerksam werden für das Innere

Probieren Sie zum besseren Verständnis gern ein kleines Experiment aus: Holen Sie sich etwas zu trinken und nehmen Sie einen Schluck – achten Sie dabei genau auf die Art und Weise, wie Sie das Glas halten und wie die Bewegung zum Mund erfolgt. Jetzt nehmen Sie einen zweiten, dritten Schluck und greifen das Glas dabei übertrieben fest. Was ändert sich dadurch in der Bewegung? Wie wirkte sich der zu feste Griff bei Ihnen auf die Bewegungspräzision und das Tempo der Bewegung aus? Und jetzt stellen Sie sich die Auswirkungen auf so einen anspruchsvollen Bewegungsablauf wie den Golfschwung vor...

Eine meiner Klientinnen, Bianca, kam in mein Golfcoaching mit der Problematik des deutlich zu festen Griffs. Der Griffdruck ist etwas sehr Individuelles und kann nicht mit objektiven Werten bemessen werden. Doch bei ihr war klar, dass dieser verhinderte, dass sie ihr golferisches Potenzial abrufen konnte.

Der Weg zum optimalen Griff

Inner Game ist ein Coachingkonzept, dass die Selbst- und Bewegungswahrnehmung von Golfern steigert. Damit wird erreicht, dass Sie selbst genauer erkennen, verstehen und spüren, was in Ihrem Golfschlag passiert, um so größere Kontrolle über die Bewegung zu gewinnen.

Denn wer kennt die Situation nicht: Vor dem Schlag ist vom Verstand her völlig klar, was wie zu machen ist. Mit Beginn der Schlagbewegung übernimmt der Körper dann das Kommando und macht einfach etwas anderes. In diesen Fällen ist davon auszugehen, dass die Bewegung nicht gesteuert werden konnte, weil ganz einfach das Bewegungsgespür fehlte und somit erfolgte der Zugang zu den beteiligten Muskelgruppen nicht. So erging es auch Bianca. Die Ablaufschritte in ihrem Golfcoaching waren:

  1. Einsteigen – Worum geht es und was ist das Coachingziel?

    Im Falle Biancas war es so, dass sie berichtete, beim Drive einen viel zu festen Griff zu haben und einen Weg finden zu wollen, dies abstellen zu können.

  1. Verstehen – Was genau passiert wann im Schlag und im Körper?

    Bianca sollte zunächst acht Bälle schlagen. Sie hatte zu beschreiben, wann genau die Hände zu fest werden. Beim Ansprechen schon, oder mit Beginn des Rückschwunges? Wie wirkte sich der feste Griff auf die Schlagtechnik aus? Immer stärker entwickelte sich ihre Eigenwahrnehmung zum Griff …

  1. Lösen – Die beste Lösung für sich finden

    In dieser Phase des Golfcoachings wurden Bianca Aufgaben gestellt, die ihr Bewegungssgespür steigerten: Dazu sollte sie auf einer Skala von eins bis zehn einschätzen, wie fest ihr Griff war. Die Eins symbolisierte einen maximal lockeren Griff und die Zehn den maximal festen Griff. Nun ging es darum, Bälle zuschlagen und im Nachhinein zu sagen, wo auf der Skala hinsichtlich der Griffstärke der Schlag einzuordnen war. So gelang es ihr, ihre Fünf – mit dem optimalen Griffgefühl – zu spielen. Sie hat eine klare innere Vorstellung und ein Gefühl für den Schwung mit dem für sie richtigen Griff gefunden, zudem eine neue Kontrolle und Sicherheit gewonnen.

  2. Anwenden – Wissen, wie das Gelernte trainiert und auf der Runde abgerufen werden kann

    Hier war wichtig zu bestimmen, wie sie das Gelernte in ihre Schwungroutine einbaute und weiter trainieren konnte. Am gleichen Tag spielte sie noch neun Loch und konnte ihren Griff schon oft abrufen. Wir arbeiteten erst mal mit einer simplen Liste, auf der sie notierte „optimalen Griff eingesetzt: Ja – Nein!“

Frank Pyko im Einsatz als Schwung- & Mentalcoach

Die hier vorgestellten Inhalte des Golfcoachings sind keine Blaupause, denn jedes Golfcoaching ist individuell gestaltet. Das hier vorgestellte Golfcoaching können Sie für sich auch zu anderen Themen selbst anwenden. Probieren Sie es einfach aus!

Der Autor

Frank Pyko konzipiert und leitet INNER GAME-Ausbildungen für Trainer und Sportcoaches. Als Lernexperte, Trainer und Managementcoach vertrauen Sportler und namhafte Unternehmen auf seine Erfahrung. Bekannt ist er auch als Verleger des Buches INNER GAME GOLF.



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