European Tour

European Tour: Starker Kaymer landet bei Højgaard-Sieg auf Rang drei

30. Aug. 2020 von Florian Weber in Sutton Coldfiel, England

Nach einem tollen Turnier verpasste Martin Kaymer den Sieg auf der European Tour denkbar knapp. (Foto: Getty)

Nach einem tollen Turnier verpasste Martin Kaymer den Sieg auf der European Tour denkbar knapp. (Foto: Getty)

Die UK Championship der European Tour lieferte ein echtes Herzschlagfinale. Fast ein Duzend Spieler kämpften mit einem Abstand von zwei Schlägen um den Titel auf der European Tour. In den Hauptrollen: Martin Kaymer, Rasmus Højgaard und Justin Walters - auch Bernd Wiesberger warf seinen Hut nochmal in den Ring. Immer wieder wechselte die Führung, Kleinigkeiten machten den Unterschied. Am Ende des Tages kämpften Rasmus Højgaard und Justin Walters im Playoff um den Sieg, weil Martin Kaymer ein unglückliches Bogey auf Bahn 17 unterlief. Der junge Rasmus Højgaard setzte sich in einem hochklassigen Finale durch und feierte seinen zweiten Sieg auf der European Tour.

Martin Kaymer: Alle Turniersie...

Furioser Dreikampf zwischen Kaymer, Walter und Højgaard

Zwei Schläge hinter dem ersten Platz liegend startete Martin Kaymer auf die Runde und notierte auf seiner Front Nine souveräne zwei Birdies. Seinem Flight-Partner, dem bis dahin führenden Justin Walters, unterlief zur selben Zeit ein schwerer Fehler auf Bahn 8 und musste ein Triple-Bogey auf seiner Scorekarte notieren. Später kämpfte sich Walters von diesem Fauxpas wieder zurück, verlor zu diesem Zeitpunkt aber seine Spitzenposition. Damit fand sich Kaymer plötzlich in geteilter Führung wieder. Unbeeindruckt blieb er weiter fehlerfrei und sammelte einen weiteren Schlaggewinn an Loch 13 ein - auf dem Leaderboard schob er sich damit in die alleinige Führung.

Martin Kaymer im Pech

Auf Bahn 15, einem Par 5, wurde es dann spektakulär: Martin Kaymer legte seinen Ball nach einem langen Drive mit seinem zweiten Schlag auf dem Grün ab. Aus etwa zehn Metern las er das Grün beinahe perfekt. Sein Ball lief in einem butterweichen Bogen in Richtung Loch - das Eagle lag in der Luft - doch der Ball rollte eine Runde um das Loch und entschied sich dann dazu, wieder zurück auf das Grün zu kullern. Pech für Kaymer, er notierte "nur" Birdie. Auf der 16 säbelte er seinen Ball dann in den Fairway-Bunker und platzierte die Kugel auf dem Par 4 erst mit deinem dritten Schlag auf dem Grün. Der Schlagverlust drohte, doch aus etwa sieben Metern behielt er die Nerven, lochte seinen Putt und rettete das Par.


Eine Bahn später war es dann allerdings soweit. Auf der vermeintlich leichteren 17 Bahn, einem Par 5, schaffte Martin Kaymer erst mit seinem vierten Schlag aufs Grün, chippte etwas ungenau und verlegt seinen Putt zum Par. Damit verlor der Deutsche seine Führung an seinen Flight-Partner Justin Walters, der sich mit zwei Birdies wieder von seinem Triple-Bogey zurückkämpfte. Auf der 18. Bahn gab sich Martin Kaymer noch die Chance sich ins Playoff zu retten. Doch dieser Putt zum Birdie aus rund fünf Metern wollte nicht fallen. Damit landet Martin Kaymer nach seinem stärksten Turniere seit langer Zeit auf dem geteilten dritten Platz, während Justin Walters ins Playoff musste.

Rasmus Højgaard mit furioser Finalrunde

Denn der erst 19-jährige Rasmus Højgaard machte mächtig Druck von hinten. Mit vier Birdies auf seinen ersten zehn Bahnen spielte er sich schon in Tuchfühlung zur Spitze, verlor an Loch 12 allerdings wieder einen Schlag. Drei Bahnen vor dem Ende drehte er dann aber völlig auf. Ohne Angst, Furcht oder Nervenflattern ließ er auf seinem Birdie an der 16 ein beeindruckendes Eagle auf Bahn 17 folgen. Auf seiner letzten Bahn des Tages hatte er dann sogar die Möglichkeit, sich mit einem Birdie-Putt aus machbarer Position in die alleinige Führung zu spielen - doch er verlegte. Damit brachte er seinen Score von -14 ins Clubhaus - wie einige Zeit später auch Justin Walters - und musste gegen Südafrikaner ins Playoff.

European Tour: Højgaard feierte seinen zweiten Titel

Im Playoff entschied sich das Turnier erst im zweiten Durchlauf. Während Justin Walters den Ball erst in den Fairway-Bunker und den Ball dann weit neben das Grün hinter einen Baum säbelte, kam er nicht über ein Bogey hinaus. Rasmus Højgaard marschierte hingegen souverän aufs Grün und lochte sich mit seinem Par-Putt aus kurzer Distanz zum Titel. "Er war sehr hart heute", sagte er unmittelbar nach seiner Runde. Er habe einfach versucht sich so viele Chancen wie möglich zu geben und sich so wenig Gedanken wie möglich über alles andere zu machen, erklärte er weiter.

Bärenstarke Runde von Bernd Wiesberger

Bernd Wiesberger blickt ebenfalls auf eine sehr gelungene Woche zurück. Nach zwei starken Runden zum Auftakt lag der Österreicher vor dem Wochenende aussichtsreich in den Top 10 platziert. Ambitioniert und angriffslustig versuchte er dann am Moving Day sich ganz vorne festzusetzen, verlor aber mit seiner schlechtesten Runde der gesamten Woche etwas den Anschluss.

Im Finale spielte er dann aber völlig befreit auf und startet mit drei Birdies auf seinen ersten fünf Bahnen bärenstark. Der Anschluss an die Spitze war gleich zu Beginn wieder hergestellt. In Folge dieses starken Starts machte Wiesberger zwar keine Fehler, konnte allerdings auch keine Schlaggewinne mehr verzeichnen und verlor dadurch wieder den unmittelbaren Kontakt zu den Führenden. Auf seinen letzten vier Bahnen des Turniers lief Wiesberger dann aber völlig heiß und notierte auf jeder dieser Bahnen Birdie. Nach der Runde präsentierte sich der Österreicher sichtlich Zufrieden mit seiner Leistung und landete mit einem Score von -12 auf dem geteilten fünften Platz.


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