Golf-Stars

Wer spielt wo: Die Clubs der Golfstars

03. Dez. 2013 von Michael F. Basche in Usedom, Deutschland

Der Heimatclub von Tiger Woods ist der Isleworth Golf and Country Club. (Foto: Getty)

Im Isleworth Country Club zu Windermere bei Orlando war neulich vermutlich gegenseitiges Schulterklopfen angesagt: Wegen eines berühmten Longhitters unter ihren Mitgliedern haben sie dort vor ein paar Jahren sogar die Championabschläge nach hinten verschoben; dafür verlegt Tiger Woods ab Dezember 2014 seine World Challenge vom kalifornischen Sherwood CC in die einstige sportliche Heimat und bringt jede Menge anderer Stars mit. Isleworths Investition in die Tee-Boxen hat sich also gelohnt.

„Honorary Members“ in Augusta

Nicht, dass ein Dasein als Golf-Professional im High-Society-Bereich nur Vorteile hätte. Aber an Mitgliedschaften, und um die soll‘s hier gehen, mangelt es der Fairway-Prominenz nicht. Phil Mickelson beispielsweise hat seine golferischen Wurzeln im Navajo Canyon nahe San Diego, der heute Mission Trails Golf Course heißt.

„Lefty“ ist aber auch Ehrenmitglied im Liberty National Golf Club, der Anlage mit dem ständigen Blick auf die Freiheitsstatue. Und seit seinem ersten Masters-Sieg 2004 darf sich Mickelson natürlich – wie alle anderen Gewinner – „Honorary Member“ im Augusta National Golf Club nennen. Was aber mehr eine Ehrensache ist und nicht heißt, dass er oder der amtierende Champion Adam Scott nach eigenem Gutdünken über den „heiligen Rasen“ in Georgia stromern dürfen.

Der Weltranglisten-Zweite Scott vertritt ansonsten gern die Flagge von Sanctuary Cove, einer schicken Adresse an der Gold Coast, dem australischen Pendant zu Florida. Beim alljährlichen Profi-Mitglieder-Teamwettbewerb des Investment-Unternehmens Tavistock, dem sechs Anlagen in den USA, auf den Bahamas und in England gehören, spielte Scott 2013 indes für den Queenwood Golf Club nahe London. Da ist er nämlich auch Mitglied.

Reges „Club-Leben“ in Florida

Während Graeme McDowell und Henrik Stenson die Farben von Lake Nona verteidigten, traten ihre Nachbarn in diesem Orlando-„Kiez“, Ian Poulter und Justin Rose, beim Tavistock Cup für das Albany Resort auf den Bahamas an. Gleichfalls Tiger Woods. Der aber bildete heuer auch beim traditionellen „Member-Guest“-Turnier im noblen Medalist Golf Club von Hobe Sound/Florida mit Michael „Air“ Jordan das Mitglieder-Duo.

Die Superstars sollten dabei unter anderem auf einen Gast aus Jack Nicklaus‘ quasi benachbartem und nicht minder vornehmem The Bear‘s Club namens Rory McIlroy treffen, was aber wegen dessen Absage ausfiel. „Rors“ wiederum hat selbstverständlich in seinem nordirischen Holywood Golf Club ebenso noch einen Spind wie Landsmann McDowell daheim in Royal Portrush.

Und apropos Stenson oder Rose: Bei der anstehenden Nedbank Golf Challenge sind die beiden mit den Heimatklubs Barsebäck Golf & Country Club (Schweden) bzw. Golf at Goodwood (England) gemeldet.

Martin Kaymer nennt keinen Heimatclub

Alles ziemlich verwirrend. Da lobt man sich das Hubbelrather Gewächs Max Kieffer, der am Wochenende wie gewohnt für den Golf & Country Club Fleesensee antritt. Oder Jungstar Matteo Manassero, der konstant den mondänen italienischen Agnelli-Club Royal Park I Roveri repräsentiert. Martin Kaymer hingegen wird auch beim Turnier im südafrikanischen Zocker-Eldorado Sun City ohne Club-Zugehörigkeit geführt. Der Titelverteidiger ist nach seinen Anfängen im GC Mettmann und im GC Bergisch Land in Wuppertal allerdings längst Mitglied im sehr introvertierten Whisper Rock Golf Club von Scottsdale/Arizona.

Übrigens: Als Tiger Woods 2011 von Isleworth nach Jupiter Island umzog, haben sie ihm beim örtlichen Golf Club keineswegs den roten Teppich ausgerollt. „Bei uns wird man nur per Einladung aufgenommen und die Warteliste ist lang“, sagte Mitglieder-Managerin Debbie Squires damals. Außerdem wolle man keinen Glamour im Club, das ziehe nur Rummel und Presse an und störe die distinguierte Abgeschiedenheit. Tja, zu viel Promi-Faktor kann manchmal auch hinderlich sein.


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