British Open

Francesco Molinari gewinnt gigantisches Open-Championship-Finale

22. Jul. 2018 von Robin Bulitz in Carnoustie, Schottland

British Open Championship 2017 Ergebnisse Finale Sieger Francesco Molinari

Der Italiener Francesco Molinari gewinnt die Open Championship 2018 in einem dramatischen Finale. (Foto: Getty)

Die Voraussetzungen für ein mehr als spannendes Finale waren mit einem Trio an der Spitze vor der Finalrunde schon gegeben, doch was sich dann schließlich auf den letzten 18 Loch der Open Championship 2018 abspielte, war an Spannung und Dramatik kaum mehr zu überbieten. Zuerst verabschiedete sich der Amerikaner Kevin Kisner aus der geteilten Führung ehe ihm sein Landsmann und Titelverteidiger Jordan Spieth auf der Back Nine folgte.

Währenddessen brachten sich der Italiener Francesco Molinari und der Führende nach drei Runden, Xander Schauffele, in Position, um ihren ersten Majortitel zu gewinnen. Zwischenzeitlich trat sogar das ein, worauf alle hofften: Tiger Woods übernahm Mitte der Runde die Führung bei der Open Championship 2018 ohne sie jedoch halten und verwerten zu können. Am Ende wurde es ein Showdown zwischen Schauffele und Molinari, den der Italiener mit einem Birdie an Loch 18 im Fernduell für sich entschied.

Francesco Molinari gewinnt die Open Championship 2018

Dabei hatte Molinari seinen Sieg fast schon vorhergesagt und sich haargenau an seine Spielstrategie gehalten. So kündigte er nach der dritten Runde an, im Finale der British Open 2018 solide Pars spielen zu wollen und er hielt Wort. Ohne einen einzigen Schlagverlust und mit zwei Birdies reichte die 69er Runde zum Sieg.


Molinari setzt sich damit erstmals in seiner Karriere auf den Major-Thron und bringt den Claret Jug zudem erstmals nach Italien und damit auch zurück in europäische Hände. Überhaupt ist Molinari der erste Europäer seit Sergio Garcia beim US Masters 2017, der ein Major für sich entscheiden kann. Ein gutes Zeichen vor dem Ende September in Paris stattfindenden Ryder Cup.

Molinari krönt damit zudem die mit Abstand beste Phase seiner Karriere, in der er in den letzten zwei Monaten nunmehr drei Turniere gewann. In dieser Verfassung dürfte er dann auch prädestiniert dafür sein, den Amerikanern beim bevorstehenden Kontinentalvergleich das Fürchten zu lehren. Molinari nimmt für seinen Sieg in Carnoustie knapp 1,5 Millionen Euro Preisgeld mit nach Hause und darf den Claret Jug nun für ein Jahr lang sein Eigen nennen.

Er zeigte sich im Anschluss an seine Finalrunde gerührt und begeistert, ob der Atmosphäre in Carnoustie. „Was für eine Woche. Es ist natürlich unglaublich, hier zu stehen. Ich dank meiner Familie, meiner Frau, meinen Coaches, den Greenkeepern, der R&A, den Volunteers und den Zuschauern, die hier für die beste Atmosphäre im Golf sorgen."

Jordan Spieth bricht bei British Open 2018 ein

Der als Führender in die Finalrunde gestartete Jordan Spieth galt vor der Finalrunde der Open Championship 2018 als klarer Favorit und die Experten glaubten fest an eine Titelverteidigung. Was sich dann jedoch auf den letzten 18 Loch im Carnoustie Golf Links abspielte, hatte so niemand erwartet. Spieth schaffte es nicht auch nur ein einziges Birdie zu notieren und brach mit fünf Schlägen über Par komplett ein.

Eine Situation, die für den jungen, dreifachen Majorsieger gar nicht so ungewohnt ist, hat er schließlich schon das US Masters 2016 auf ähnlich dramatische Weise "verloren". Ähnlich wie Spieth erging es auch den anderen beiden Führenden nach dem dritten Tag der Open Championship 2018. Kevin Kisner und Xander Schauffele konnten zwar Birdies notieren, doch auch ihre beiden 74er Runden waren viel zu wenig am Finaltag.

Den beiden bleibt am Ende lediglich der Trost des geteilten zweiten Ranges, was gleichbedeutend ist mit dem besten Majorergebnis für Schauffele und Kisner. Besonders für Schauffele ist es bitter. Er spielte bis Loch 17 um den Sieg mit und fast zeitgleich mit dem Birdie-Putt von Molinari an Loch 18 konnte Schauffele nur das Bogey spielen. Damit war er aus, der Traum und auch die deutschen Fans, die es mit dem Mitglied der PGA of Germany hielten, wurden spät enttäuscht.

Tiger Woods sorgt bei British Open 2018 für ein grandioses Comeback

Es hätte eines der größten Comebacks der Sportgeschichte werden können. Tiger Woods startete nach seiner famosen 66er Runde am Moving Day voll konzentriert in das Finale der Open Championship 2018 und erarbeitete sich direkt am ersten Loch eine realistische Birdiechance. Diese konnte Woods zwar noch nicht nutzen, aber an Loch 4 und 6 war es dann so weit.


Der von zahlreichen Rücken-OPs zurückgeworfene Woods spielte sich zuerst in die geteilte Führung und als Jordan Spieth und Xander Schauffele strauchelten, übernahm der ehemalige Dominator gar die alleinige Führung. Zu diesem Zeitpunkt eruptierte der Carnoustie Golf Links und die Zuschauer konnten sich kaum mehr im Zaum halten. Ein Knistern lag in der Luft, wie es schon lange nicht mehr zu spüren war und viele dachten, dass die Sensation tatsächlich möglich sei.

Die Hoffnungen sollten sich jedoch mit einem Schlag in Luft auflösen als der 42-Jährige an Loch 11 das Doppelbogey notieren musste. Das unmittelbar folgende Bogey sorgte für geplatzte Träume und auch bei Woods konnte man erkennen, dass er nicht mehr an den Sieg glaubte. Dennoch sorgte er mit einem Ergebnis von für Schlägen unter Par und einem geteilten sechsten Rang für ein großartiges Comeback und zeigte, dass er wieder da ist, wenn auch noch nicht wie in alten Zeiten.

Bernhard Langer zeigt starke Leistung bei Open Championship 2018

Bernhard Langer zeigte auch am Finaltag der Open Championship 2018 wieder eine starke Vorstellung und notierte eine even-Par-Runde, obwohl die Bedingungen weit schwieriger waren als an den Tagen zuvor. Viele Konkurrenten spielten hingegen deutlich über Par. So ist die Leistung des 60-Jährigen, der das Tunrnier bei einem Gesamtscore von einem Schlag unter Par auf dem 24. Platz beendete, sehr hoch einzuschätzen. In der kommenden Woche tritt der Bayer zur Titelverteidigung bei der Senior Open Championship auf dem Old Course in St. Andrews an.


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