Der Finaltag der PEO 2022

Platzrekord, zwei deutsche US Open-Qualifikationen und einmal mehr ein DP World Tour-Turnier der Superlative

am 05. Jun 2022 um 20:54 Uhr von Claudia Salowski

Der Finaltag der PEO 2022

Insgesamt 90 Loch bin ich mitgelaufen an den vier Turniertagen der Porsche European Open 2022. Laut meiner Health-App waren das in Summe 67.156 Schritte - wobei man ein paar wenige abziehen müsste, die ich abends ins Hotelzimmer, ins Bad und ins Bett und dann morgens wieder retour zurückgelegt habe. Dennoch ein ganz ordentliches Pensum, und jeder einzelne Schritt hat sich mehr als gelohnt.

In meinem Vorbericht am Mittwochabend schrieb ich ja bereits, dass ich jedem und jeder Golfer*in nur empfehlen kann, sich ein solch großes Turnier mal live vor Ort anzuschauen, und alle Insta-Golfblogger*innen, die ich in den letzten Tagen getroffen habe und die zum ersten Mal da waren, haben das bestätigt. Ich habe den Termin 2023 (1.-4.6.) schon jetzt im Kalender markiert, ab jetzt beginnt der Countdown für die PEO 2023!

Blicken wir noch mal kurz auf den heutigen Tag zurück, denn einiges ist heute noch passiert:

  1. Kalle Samooja hat sich mit einer 64 (ich habe läuten hören, das sei Platzrekord!) in der Finalrunde einfach mal an allen vorbei auf den ersten Platz geschossen und die PEO 2022 mit zwei Schlägen Vorsprung auf Wil Besseling gewonnen, der gestern noch Führende Victor Perez sowie Richard Mansell teilen sich den dritten Platz.
  2. Marcel Schneider hat heute mit einer 67 die zweitbeste Runde des Tages gespielt und sich damit noch auf den geteilten fünften Platz hochgeschoben! 
  3. Damit und mit Yannik Pauls geteiltem 18. Rang steht fest: Beide haben sich für die US Open qualifiziert!
  4. Auch auf dem geteilten 18. Rang landeten Nicolai von Dellingshausen und Marcel Siem, Alexander Knappe wurde geteilter 25., Matti Schmid mit Pech unter anderem auf der 14, an der sich heute einmal mehr einige Spieler die Zähne ausbissen, erreichte im Gesamtergebnis den geteilten 34. Rang, Hurly Long den geteilten 47. und Freddy Schott den geteilten 51.
  5. Damit sind alle deutschen Spieler, die den Cut geschafft haben, in den Top 51! 

Ich nehme das mal zum Anlass, noch einen ganz wichtigen Punkt zu erwähnen, den so mancher in den letzten Tagen nicht auf dem Schirm hatte, vielleicht auch nicht verstanden hat. Als nämlich Hurly Long heute früh startete, passierte das, wovor die vielen Volunteers immer wieder warnen, wenn sie - vor allem an Tee 1 - gebetsmühlenartig wiederholen, die Umstehenden mögen doch bitte noch mal kontrollieren, ob die Handys auch wirklich auf lautlos geschaltet sind. Bei einer Person war es das heute früh um 8:35 Uhr nicht, und als Hurly gerade in der Pre-shot-Routine war, klingelte direkt auf Höhe der Teebox ein Handy. Jetzt kann man sich darüber streiten, ob das der Grund war - Fakt ist jedoch, dass Hurlys Schuss danach weit rechts landete und er noch einen provisorischen Ball nachspielen musste. Glücklicherweise ist das Ganze noch mal gut gegangen, der Ball konnte gefunden werden und Hurly spielte das Loch noch Par. Dennoch muss man, finde ich, an der Stelle mal in aller Deutlichkeit sagen: So etwas kostet nicht nur Nerven, sondern im Zweifelsfall Platzierungen und damit bei solchen Turnieren auch richtig Geld! Denn nur für den Fall, dass das manche nicht auf dem Schirm haben: Damit verdienen Playing Pros ihr Geld, und da geht es um mindestens fünfstellige Beträge Unterschied zwischen einer schlechteren und einer besseren Platzierung!

Ich hatte mir in den letzten Tagen immer mal wieder Notizen zu No-Gos auf dem Platz gemacht bei so einem Turnier, und vielleicht mache ich daraus noch einmal einen separaten Beitrag. Heute erzähle ich aber lieber zum Abschluss noch eine kleine Geschichte über zwei Menschen, die an diesen vier Tagen ihrer Leidenschaft nachgegangen sind - und zwar ohne dafür bezahlt zu werden: Petra und Mathias. Wer auf Green Eagle oder auch in Eichenried schon einmal bei der DP World Tour (oder früher: European Tour) dabei war, kennt Petra ganz sicher. Seit sage und schreibe siebzehn Jahren steht sie bei beiden Turnieren am ersten Abschlag, und zwar an allen Turniertagen und mit Doppelschicht. Sie ist diejenige, die den Leuten erklärt, dass und warum sie ihre Handys auf lautlos schalten sollen, dass sie bitte nicht weiterlaufen sollen, wenn ein Spieler sich zum Abschlag bereit macht, dass sie leise sein sollen und dass sie bitte noch stehenbleiben sollen, wenn ein Spieler noch einen provisorischen Ball nachspielen muss. Petra ist aber auch diejenige, die zwischen den Flights die umstehenden Kinder fragt, ob sie ein Foto mit dem "Quiet please"-Schild machen wollen, und die bei einer Gruppe mit mehreren Kindern kurz verschwindet, um noch weitere Schilder zu holen, damit alle eines bekommen. Petra steht dafür morgens in aller Herrgottsfrüh, wie die Bayerin sagen würde, auf, nimmt wenig Schlaf in Kauf und lässt sich auch von (leider durchaus und gar nicht selten vorkommenden) blöden Sprüchen und sogar Beleidigungen nicht aus der Ruhe bringen. Sie macht das aus Leidenschaft, und ich finde, dafür sollten wir ihr außerordentlich dankbar sein, denn ohne sie und all die anderen Volunteers wären solche Turniere überhaupt nicht möglich! Auf dem Bild neben ihr steht jemand, den ihr, wenn ihr in den letzten vier Tagen dabei wart, auf jeden Fall gehört habt: Mathias ist auch in diesem Jahr Starter an Tee 1 gewesen, und auch Mathias macht das aus Leidenschaft. Und sollte euch die charakteristische Stimme von Mathias irgendwie bekannt vorgekommen sein, dann könnte das daran liegen, dass Mathias auch einen Golf-Podcast betreibt: Shankdotcom. Dort hat er schon Golfprofis wie Benedict Staben und Martina Eberl interviewt, ebenso den Puttguru Horst Rosenkranz und viele andere.

Ohne Volunteers wie Petra oder Starter Mathias wäre ein Turnier wie die Porsche European Open gar nicht möglich! (Alle Fotos: Claudia Salowski)

Ohne Volunteers wie Petra oder Starter Mathias wäre ein Turnier wie die Porsche European Open gar nicht möglich! (Alle Fotos: Claudia Salowski)

Wenn ihr also wie ich den Termin für die PEO 2023 nun in den Kalender eintragt, dann notiert euch doch die Namen der beiden dazu, und wenn ihr dann nächstes Jahr Petra sagen hört: "Bleiben Sie bitte stehen", dann macht das und lächelt und sagt ihr ein Dankeschön, und wenn ihr Mathias' Stimme auch zwischendurch hören wollt, dann klickt euch in seinen Podcast und/oder folgt shankdotcom auf Instagram.

Danke Winsen, danke Green Eagle, danke Porsche European Open - it was a blast!

Claudia Salowski

Claudia Salowski

Golf-Park Winnerod

Hallo, ich bin Claudia Salowski, Beraterin, Trainerin und Coach in der freien Wirtschaft, Autorin diverser Fachbücher sowie Mentaltrainerin im Leistun...

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