Back Nine

Billy Horschel: Strickers Schweigen als Motivation für den Sieg in Wentworth

13. Sep. 2021 von Michael F. Basche in Köln, Deutschland

Billy Horschel gewann dank etwas Zusatzmotivation die BMW PGA Championship. (Foto: Getty)

Billy Horschel gewann dank etwas Zusatzmotivation die BMW PGA Championship. (Foto: Getty)

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Wut im Bauch: Ganz so schlimm war’s wohl nicht, aber dennoch hatte Billy Horschel bei der BMW PGA Championship eine besondere Motivation, die ihn beflügelte und zum zweiten amerikanischen Sieg beim Flaggschiff-Turnier der European Tour nach Arnold Palmer 1975 trieb. Den 34-Jährigen aus Florida hatte mächtig gefuchst, dass US-Teamchef Steve Stricker ihn bei der Vergabe der „Captain’s Picks“ für die 43. Auflage des Kontinentalwettbewerbs kommende Woche in Whistling Straits nicht mal eines Anrufs für wert erachtet hatte, um die Nichtberücksichtigung zu erklären. „Ich ziemlich enttäuscht, dass es keinen Kontakt gab“, sagte Horschel, der in der Ryder-Cup-Punktewertung nur auf Platz 17 lag, aber seine Lochspiel-Qualitäten durch den Gewinn des diesjährigen WGC – Dell Match Play unter Beweis gestellt hatte, wo er im Finale gar den von Stricker „gepickten“ Scottie Scheffler bezwang, und sich im im Wentworth Club in bestechender Form präsentierte. „Ich habe nicht erwartet, dass ein solcher Anruf mich ins Team befördert hätte“, räumte er ein. „Aber es wäre nett gewesen, mir zumindest zu sagen, dass ich nicht berücksichtig werde. Und genau dieser Umstand war ein bisschen Extra-Ansporn, es allen doch zu beweisen.“ Der FedEx-Champion von 2014 erlebte gerade eine Art Déjà-vu. Vor sieben Jahren gewann er auf dem Weg zum Jackpot die BMW Championship und die Tour Championship – allerdings erst nachdem der damalige Skipper Tom Watson seine Wahl getroffen hatte, um dann in Gleneagles gegen Paul McGinleys europäisches Dutzend mit 11,5:16,5 ziemlich unterzugehen.

Likes für Stricker-Bashing: Reed korrigiert sich

Twitter-Theater: Der Stachel sitzt tief bei Patrick Reed, von Skipper Steve Stricker nicht mit einer der sechs Wildcards fürs US-Ryder-Cup-Team bedacht worden zu sein. So tief, dass der ausgebootete „Captain America“ jede entsprechende Unmutsbekundung seiner Fans in den sozialen Medien mit Likes bedachte, selbst solche, in denen Stricker als „Feigling“ bezeichnet oder anderweitig beschimpft wurde – was umgehend vom Portal „No Laying Up“ aufgegriffen und verbreitet wurde. Nun hat Claire Rogers von „Golf.com“ festgestellt, dass Reed seine Likes bis auf wenige Ausnahmen wieder entfernt hat, in denen von reiner Enttäuschung die Rede ist.

So ganz will es sich der 31-Jährige offenbar doch nicht mit Stricker und der PGA of America verderben – er hofft immerhin auf eine Nachnominierung für Whistling Straits, wo sich Teile des Teams zu einer ersten Trainingseinheit getroffen haben, falls Brooks Koepka wegen seiner Handgelenksverletzung doch ausfallen sollen.

„No Laying Up“ freilich hat Reed blockiert, die Kritiker sind fürderhin als Follower ausgeschlossen und können seine Tweets oder Likes nicht mehr lesen.

Europa beinahe mit „Spiderman“ zum Ryder Cup

Sonder-Quali: Europas Ryder-Cup-Kapitän Padraig Harrington hat gestern Abend seine drei „Picks“ erwartungsgemäß an Sergio Garcia und Ian Poulter sowie an den von Lee Westwood aus der Punkteliste verdrängten Shane Lowry vergeben. Beinahe freilich hätte der Ire für Whistling Straits nur noch zwei Wildcards und stattdessen „Spiderman“ im Team gehabt. Beim Pro-Am zur BMW PGA Championship spielte der dreifache Majorsieger mit Schauspieler Tom Holland, der seit neuestem in den Marvel-Verfilmungen den Superhelden verkörpert und zumindest auf dem Golfplatz eine ähnlich große Klappe hat wie als Spiderman. Jedenfalls erwog Holland bei seinem zweiten Schlag, das Grün per „Driver off the Deck“ anzugreifen und beratschlagte sich diesbezüglich mit Flightpartner Harrington. Der offerierte dem 25-jährigen Engländer schließlich: „Wenn Du es aufs Grün schaffst, ,picke’ ich Dich für mein Team.“ Holland, der einen veritablen Schwung hat, gab sein Bestes, traf den Ball auch sehr gut, schaffte es indes nicht ins Ziel. Und so „muss“ Harrington nächste Woche beim 43. Ryder Cup doch ohne „Avenger“ auskommen.

Mickelson „flopt“ über Steph Curry

Er hat’s wieder getan: Phil Mickelson lieferte dieser Tage eine erneute Kostprobe seiner Fähigkeiten als „Wedge-Wizzard“. Bei einer Veranstaltung von Ausrüster Callaway lupfte „Lefty“ den Ball über Basketball-Superstar Steph Curry von den Golden State Warriors, der vor kurzem bei „The Match III“ mit Peyton Manning noch Gegner von Mickelson und Charles Barkley war. „Du bist etwas größer als meine normalen ,Testpersonen’. Ich gehe einfach etwas steiler in den Boden und hoffe das Beste“, grinste Mickelson, und der 1,92 Meter lange Curry wusste nicht so recht, ob er das Lächeln erwidern sollte. Mulmig war’s ihm definitiv: Als Mickelson seinen Flop Shot durchzog, wandte der Basketballer das Gesicht ab und wusste hernach auch nicht mehr genau, ob er das Ganze mit geschlossenen Augen durchstanden hatte.

Verirrter Ball: Laporta trifft ausgerechnet Schwungtrainer

Kurioser Zufall: Wenn einer seinen Golfschläger derart schräg schwingt, dass der Ball dann den Schwungtrainer trifft – wie soll man so was nennen? Fügung? Geschlossener Kreislauf? Jedenfalls ist genau das Francesco Laporta in der Finalrunde der BMW PGA Championship passiert. Auf der Par-4-13 feuerte der Italiener, der als Spitzenreiter in den Sonntag gegangen war, einen abseitigen Drive raus und traf ausgerechnet Coach Pietro Consenza am Kopf. Der zog sich dabei eine stark blutenden Platzwunde zu und musste medizinisch behandelt sowie bandagiert werden. Dennoch beharrte Consenza darauf, Laportas Runde bis zum Ende zu verfolgen, der nach einer 70 (-2) schließlich mit vier Schlägen Rückstand auf Sieger Billy Horschel geteilter Achter wurde.

Laporta trifft seinen Schwungtrainer am Kopf, dessen Platzwunde behandelt werden musste. (Foto: Getty)

Laporta trifft seinen Schwungtrainer am Kopf, dessen Platzwunde behandelt werden musste. (Foto: Getty)

John Daly und der traditionelle „First Pitch“

Noch’n schräger Ball: John Daly wurde vergangene Woche die Ehre zuteil, das Baseballspiel der St. Louis Cardinals gegen die LA Dodgers mit dem zeremoniellen „First Pitch“ zu eröffnen. Doch Daly, der anlässlich der Ascension Charity Classic der PGA Tour Champion in der Gegend war, entschloss sich zu einer unkonventionellen Eröffnung: „Ich werfe den Ball so weit, wie ich kann“, kündigte „Big John“ an; er wollte die Kugel offenbar weit über den Fänger und ebenso über die Absperrungen auf die Tribüne befördern, auf dass ein glücklicher Fänger sich über den Ball freue. Freilich, der Longhitter offenbarte einen schwachen Arm, und der Versuch endete kläglich:

Triumphaler Heimatempfang für Leona Maguire

Parade: Die irische Proette Leona Maguire war die Heldin des europäischen Solheim-Cup-Teams und steuerte 4,5 Punkte zum Triumph von Toledo über die USA bei – der beste Einstand, den je ein Rookie beim Kontinentalwettbewerb der Damen abgeliefert hat. Dementsprechend wurde die 26-Jährige bei ihrer Heimkehr nach Cavan im gleichnamigen County gefeiert. Die Fans standen Spalier, als Maguire im offenen Auto durch die Straßen gefahren wurde und auch mit Umstehende per Bierchen anstieß. Sláinte!

Mit Golfcart betrunken und nackt in Polizei-Kordon

Wie in einem schlechter Film: Die 28-jährige Jessica Elisabeth Smith hat sich in Dunedin/Florida mit Polizisten angelegt, die bei der Verfolgung eines flüchtigen Bewaffneten eine Absperrung gebildet hatten. Das klingt in diesen absurden Zeiten, wo Ordnungshüter und Retter angepöbelt werden, noch nicht sonderlich aufregend. Doch Smith saß betrunken in einem Golfcart und war nackt. Soweit die Fakten. Der Polizeibericht fokussiert sich weiters darauf, den 18-jährigen Verdächtigen namens Myles Abbott, der sich während des Polizeieinsatzes selbst ins Bein schoss, sowie zwei andere Teenager mit einer SWAT-Einheit festgesetzt zu haben und es im Fall von Jessica Smith bei einem Bußgeld wegen Widerstands gegen polizeiliche Anweisungen zu belassen, obwohl ihr Verhalten am „Tatort“ mehrere Beamte in Gefahr gebracht habe. Diese hatten nämlich ihre Deckung gegen Abbott verlassen müssen, um Smith zur Räson zu bringen.

Der lange Weg zum erfolgreichen Trickshot

Zum Schluss: „The Making of“ eines Trickshots. Schon ziemlich oft haben wir an dieser Stelle neben der Bewunderung fürs Ergebnis gleichermaßen die Frage geäußert, wieviele Versuche wohl dafür nötig waren. Dieses Video gibt Anhaltspunkte für die Antwort – wobei der Trick selbst auch nicht schlecht ist:


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Ein Beitrag geteilt von We Love Golf (@golflover2461)

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