Panorama

Alex Cejka im Interview: „Es ist schön, zu Hause zu sein“

06. Sep. 2012 von Dr. Lorenz Gräf in Crans-Montana, Schweiz

Alex Cejka bei der AT&T Pebble Beach National Pro-Am 2012.

Golf Post: Wie wichtig ist die europäische Tour für Sie?
Cejka: Ich bin hier aufgewachsen. Es ist schön, sozusagen wieder nach Hause zu kommen. Ich will hier ein paar schöne Turniere spielen. Warum sollte ich zu Hause auf der Couch liegen, wenn ich hier noch die Möglichkeit habe drei bis vier Wochen zu spielen?

Ist gerne in Europa unterwegs: Alex Cejka. (Foto: Getty)

Was ist Ihr Statement zum deutschen Profigolf? Finden Sie die Entwicklung gut?
Cejka: Ja, es sind ein paar  gute Jungs auf der Challenge Tour. Außerdem muss ich sagen, dass Martin Kaymer einen riesen Sprung gemacht hat in den letzten Jahren. Er spielt auch dieses Jahr super und sehr konstant. Natürlich war der Sieg in Paris (von Marcel Siem, Anmerkung d. Red.) gigantisch. Die deutschen Golfer werden besser, wir müssen aber weiter hart arbeiten!

Haben Sie eine Idee, was der letzte Kick wäre, damit es noch mehr Golfer aus Deutschland auf die Tour schaffen?
Cejka: Das ist schwer zu sagen. Man darf aber auch nicht vergessen, dass wir schon einige gute Amateure in unseren Reihen haben. Wir müssen diese nur noch spezieller fördern, damit Martin Kaymer nicht länger der Einzige bleibt, der es geschafft hat, sich von einem guten Amateur in einen starken Profi zu verwandeln.

Haben Sie guten Kontakt zu Martin Kaymer?
Cejka: Ja, sehr guten Kontakt.

Wie häufig sprechen Sie mit ihm?
Cejka: Wir sprechen alle zwei Wochen miteinander.

Haben Sie ihm Mut gemacht während seiner kleinen Formkrise?
Cejka: Was heißt Formkrise? Wenn man schlecht spielt und trotzdem 800.000 Euro verdient, ist das relativ. Er war Nummer zwei der Welt und ist nun natürlich etwas abgerutscht. Sicherlich hat er phasenweise unter seinen Möglichkeiten gespielt, aber das ist Sport.

Trainieren Sie manchmal zusammen in den USA?
Cejka: Wir spielen die Proberunden zusammen, wenn wir die deutschen Turniere spielen.

Und wie ist es sonst so als Profigolfer in den USA? Ist man eher alleine und Einzelkämpfer?
Cejka: Nein, das würde ich nicht sagen. Es ist vielleicht ein bisschen anders als hier. Aber ich habe in den USA meine Freunde und komme mit der Situation sehr gut zurecht.

Haben Sie Fans in Deutschland?
Cejka: Ja, das glaube ich doch schon (lacht). Deshalb komme ich auch immer gerne nach Deutschland um meine Fans zu erleben. In ganz Europa, nicht nur in Deutschland, gibt es Fans, die mich unterstützen. Auch in Holland und Italien sind es noch einige. Natürlich bin ich deswegen immer gerne in Europa.

Das Gespräch führte Dr. Lorenz Gräf.


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