Major

Der ewige Adam: Scott hat bei US Open wieder mal ein Major auf dem Schläger

15. Jun. 2025 von Michael F. Basche in Köln, Deutschland

(Foto: Getty)

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Forever young: Als Adam Scott zum letzten Mal nicht bei einem Major dabei war, hatte Tiger Woods erst sechs Grand-Slam-Titel und Scottie Scheffler war vier Jahre alt – die Kollegen von „Golf Digest“ haben netterweise mal einen kleinen Überblick zusammengestellt:

 

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Trotz der permanenten Präsenz hat es für den Australier aus Adelaide bis aufs Masters 2013 nie für einen Majortitel gereicht, ein paar Mal war er nah dran, und unvergessen ist Scotts Kollaps bei der Open Championship 2012. Im Royal Lytham & St Annes Golf Club ging er als Führender in den Finalsonntag, leistete sich dann Doppelbogeys auf den letzten vier Löchern und verhalf damit Ernie Els zur zweiten Claret Jug. Dabei war der Südafrikaner mit sechs Schlägen Rückstand auf die letzte Runde gegangen.

Im Oakmont Country Club bestreitet „The Big Queenslander“ im Alter von 44 Jahren das 96. Major seiner Karriere und liegt nach der gestrigen 67, die mit einem Bogey begann, nur einen Schlag hinter Spitzenreiter Sam Burns. Scott schaffte bislang auf dem „Oakmonster“ als einziger das Kunststück, keine Runde über Par zu beenden (70, 70, 67) und kann heute auf dieses Momentum bauen.

 

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„Ich war seit fünf oder sechs Jahren nicht mehr in dieser Position, und es fühlt sich auch eher surreal an“, sagte Scott gestern. „Aber es ist die Situation, auf die ich immer hinarbeite. Wenn ich das hier erfolgreich zu Ende bringe, wäre es ein Ausrufezeichen in meinem Lebenslauf.“ Er wäre der einzige Spieler der Golfgeschichte, der eine Lücke von zwölf Jahren zwischen zwei Major-Erfolgen hat.

Sam Burns: Vaterfreuden und Major-Perspektiven

Wenn du die US Open anführst, und dann vor dem heutigen US-Vatertag allem deine Rolle als Papa abgefragt wird: So widerfuhr es Sam Burns gestern in der Pressekonferenz nach dem Moving Day, und der 28-Jährige gab brav Antwort über seine Gefühle als Papa von Bear, der 2024 geboren wurde:

 

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Es gibt allerdings noch ein bisschen mehr über Sam Burns zu sagen, der vor allem als Kumpel von Scottie Scheffler und als exzellenter Putter bekannt ist. Das bewies er auch bei der US Open, wo er in der Statistik der wenigsten Putts pro Runde mit an der Spitze liegt. Bei der US Open brillierte der Profi aus Louisiana allerdings zudem mit seinem Eisenspiel und führt das Feld in Sachen „strokes gained: approach“ klar an. Das Ergebnis sind bislang unerreichte zwölf Birdies. Heute steht Sam Burns vor der Krönung seiner bisherigen Karriere als Profi, die 2017 begann und ihm bislang fünf Siege auf der PGA Tour beschert hat. So nah an einem Major-Triumph war er freilich noch nie: Vergangenes Jahr in Pinehurst belegte er den geteilten neunten Platz, die Tendenz ist offenbar steigend.

 

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Tyrrell Hatton: Kopfnuss für den Putter

Wutnickel: Rory McIlroy ist nicht der Einzige, der im Oakmont Country Club sein Temperament und seine Nerven nicht im Griff hat. Auch Tyrrell Hatton ist mal wieder geplatzt. Wenigstens geigt der Engländer diesmal seinem Putter bloß die Meinung und verpasst dem kurzen Stecken eine Art Kopfnuss:

Tyrell Hatton punching his putter and then scolding it was hilarious
byu/Due-Meal-8760 ingolf

Ach, und der 2023er-US-Open-Champion Wyndham Clark hat sein Temperament auch nicht im Griff, das jedoch immerhin hinter den Kulissen:

Wyndham Clark damages Oakmont locker room
byu/el_myco_profesor ingolf

Spielen, wo Papa seinen Schwung sucht

Wenigstens ein Scheffler hat Spaß: Während Vater Scottie mit Coach Randy Smith auf der Driving Range von Oakmont seinen Schwung sucht, hat Filius Bennett in Papas Bag interessantes Spielzeug gefunden – im doppelten Wortsinn. Scheffler-Junior steht ja seit der PGA Championship in Quail Hollow auf eigenen Beinen – mal sehen, wann der Knirps auch erstmals einen Schläger schwingt.

 

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McIlroy spricht – um zu erklären, dass er schweigen darf

Und er redet doch: Trotz seines eher frustrierenden Moving Day mit einer erneuten 74er-Runde brach Rory McIlroy gestern sein Schweigegelübde und nahm sich mal wieder Zeit für einen „Schnack“ mit den Medien – hauptsächlich, um zu erklären, warum er zwischendurch nicht mit der Presse redet. Fazit: Das sei nicht ungewöhnlich, er habe das früher schon gemacht. Und sowieso: „Ich finde, dass es mir verdient habe, zu machen, was ich will.“

 

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Burns-Buddy Barbaree Jr. schafft’s ins Wochenende

Chronistenpflicht: Gestern haben wir über die Spieler berichtet, die am frühen Samstagmorgen noch die zweite Runde beenden mussten und explizit Philip Barbaree Jr. erwähnt, der einen Anderthalb-Meter-Putt zu verwandeln hatte, um es über den Cut ins Wochenende zu schaffen. Hiermit wird vermeldet: mission accomplished. Der 26-jährige Profi aus Louisiana, der als Nummer 1.013 der Weltrangliste nach Oakmont gekommen war, durfte diesen Augenblick besonders genießen. Denn er hatte seine Frau Chloe am Bag.

 

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Und später gab es auch noch einen herzlichen Glückwunsch von Louisiana-Landsmann und US-Open-Spitzenreiter Sam Burns, der sich den Putt seines Kumpels morgens am TV angeschaut habe und gestand, ein Tränchen der Freude für Barbaree vergossen zu haben. Da ist es dann auch egal, dass die 75er-Runde am Moving Day Barbarees Gesamtsaldo auf +12 erhöht hat – am Sonntag bei einer US Open in Oakmont aufteen zu können, wiegt in diesem Fall jedes noch so suboptimale Ergebnis auf.

 

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Abschiedsgeschenke von Phil Mickelson

Farewell: Es war wohl die letzte US Open des Philip Alfred Mickelson, der sechs Majors gewonnen hat, aber bei der „Offenen Amerikanischen“ nur sechs Mal Zweiter geworden ist, die ihm zum Karriere-Grand-Slam fehlt. Am Freitag sah es lange so als, als könne er doch noch ins Wochenende springen, aber die Doppelboyes auf der 15 und auf der 17 machten alle Hoffnungen zunichte. Am Ende des frustrierenden Tages verließ „Lefty“, der morgen seinen 55. Geburtstag begeht, nicht klammheimlich, sondern stilvoll die Anlage des Oakmont Country Club – und hatte für die Polizisten noch ein Abschiedsgeschenk, die ihn während der US-Open-Tage begleitet hatten:

 

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Die Grüns: Früher noch viel schlimmer

Zum Schluss: … noch was zu Oakmonts Grüns, den wahren Dämonen dieses an Schrecknissen nicht armen Platzes. Es war schon die Rede von Stimpmeterwerten bis hin zu 16 Zoll, kaum lesbaren Ondulationen und Slopes und Breaks, die eine Menge Fahnenpositionen nahezu unspielbar machen.  Früher wurden Oakmonts Greenkeeper sogar angehalten, das Gras rund um die jeweilige Fahnenposition noch niedriger zu mähen, damit die Bälle kurz vor Erreichen des Cups noch mal an Fahrt aufnehmen.

 

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