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World Golf Championship: Ist Justin Thomas noch zu stoppen?

05. Aug. 2018 von Alexandra Caspers in Akron, Ohio (USA)

Justin Thomas spielt sich bei der World Golf Championship einen Vorsprung heraus. (Foto: Getty)

Justin Thomas spielt sich bei der World Golf Championship einen Vorsprung heraus. (Foto: Getty)

Justin Thomas weiß, wie man sich einen Moving Day zu nutze macht. Bei der World Golf Championship, die dieses Jahr zum letzten mal im Firestone Country Club stattfindet, löste er sich am Samstag aus dem Führungstrio und schaffte drei Schläge zwischen sich und seine Verfolger. Da ist jemand definitiv heiß drauf, seinen Titel bei der PGA Championship in der nächsten Woche zu verteidigen. Aber die geballte britische Power, die in der Gestalt von Rory McIlroy und Ian Poulter auf eine Chance im Finale lauert, ist nicht auf die leichte Schulter zu nehmen, aber das lässt sich wohl über die meisten in diesem Feld sagen. Trotzdem steht Tiger Woods eine Herkulesaufgabe bevor, wenn er den Abstand zu Thomas im Finale schließen will.

Justin Thomas zurück in Topform

Die Scores erreichten am Samstag nicht ganz die Tiefen, die an den ersten beiden Tagen drin waren. So reichte Justin Thomas eine 67er Runde, nachdem er zuvor 65-64 gespielt hatte, um ein Zeichen zu setzen und sich vom Rest des Feldes abzusetzen. Drei Bogeys schlichen sich auf seine Scorekarte, aber Highlights wie ein zauberhafter Annäherungsschlag an Loch 6 und ein Chip-in an Loch 12 beförderten ihn an die Spitze des Feldes.

Woher der 25-Jährige seine Energie nimmt? Möglicherweise von der Besprechung mit seinem Team in dieser Woche, in der sie unter die Lupe nahmen, was in den letzten Monaten nicht ganz richtig gelaufen ist, wie die PGA Tour berichtet, vielleicht aber auch von der Anwesenheit seiner Großvaters, selbst ehemaliger PGA Professional, bei dem Turnier. "Er ist einfach großartig. Ich liebe es, Zeit mit meiner Großmutter und meinem Großvater zu verbringen. Sie bringen mich zum Lachen, wenn ich ihnen einfach nur zuhöre. Es ist sehr cool, dass sie hier sind und es wäre etwas ganz, ganz besonderes, hier zu gewinnen."

@JustinThomas34 in control. ? #LiveUnderPar

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Der Traum vom Sieg bei der World Golf Championship

Rory McIlroy würde da aber gerne noch ein Wörtchen mitreden. Er blieb vollkommen bogeyfrei am Moving Day der World Golf Championship und lochte drei gezielte Birdies, um wie Justin Thomas eine 67er Runde ins Clubhaus zu bringen. Eine größere Kontrolle vom Tee aus ermöglichte ihm, sein Spiel so aufzubauen, dass er Schlagverluste vermeiden konnte. "Ich habe es satt, Zweiter zu werden", drückte McIlroy seinen Frust über die ausbleibenden Siege aus. 2014 gewann er das WGC - Bridgestone Invitational schon einmal, diese Woche muss er erst noch an Justin Thomas vorbei.

Das nimmt sich auch Ian Poulter zum Ziel, der seine Augen auf einen Sieg im Firestone Country Club setzt um der Vervollständigung seines WGC-Grand Slams etwas näher zu kommen. "Drei aus vier währen fantastisch. Ich brauche etwas von der Inspiration von Donnerstag, muss sauber spielen, Fehler vermeiden und einfach etwas Spaß haben", sagte er nach seiner durchwachsenen 70er Runde. "Ich bin in einer tollen Position. Mein Golfspiel macht mir Spaß. Es ist schön, mal an diesem Ende des Leaderboards zu sein." Poulter lag nach den ersten beiden Runden in geteilter Führung, ebenso wie sein Landsmann Tommy Fleetwood, der sich allerdings mit einer 74er Runde und einem "Tag zum Vergessen", wie es pgatour.com nannte, aus dem direkten Rennen um den Sieg schoss und sieben Schläge hinter Thomas liegt.

Tiger Woods abgeschlagen bei WGC - Bridgestone Invitational

Auch Tiger Woods hatte nach den ersten beiden Runden Aussichten, den Führenden die Hölle heiß zu machen, nach seinem 73er Moving Day und elf Schlägen Rückstand wäre das aber ein unwahrscheinliches Unterfangen für die Finalrunde. "Ich habe scheiße gespielt", sagte Woods klipp und klar nach seiner Runde. "Ich habe mich heute nicht gefühlt, als hätte ich die Kontrolle über meinen Golfball."


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