Back Nine

World Cup of Golf: Ausgebootet und im „Regen“ stehen gelassen

21. Nov. 2016 von Michael F. Basche in Usedom, Deutschland

Danny Willett (l.) und Lee Westwood wollten eigentlich gemeinsam für England beim World Cup of Golf an den Start gehen.

Danny Willett (l.) und Lee Westwood wollten eigentlich gemeinsam für England beim World Cup of Golf an den Start gehen. (Foto: Getty)

Katzenjammer: Lee Westwood ist sauer. Eigentlich sollte der ehemalige Weltranglistenerste an der Seite von Danny Willett die englischen Farben beim World Cup of Golf am Wochenende in Australien vertreten und hatte auch schon den Flug nach Melbourne gebucht. Doch der Masters-Sieger sagte ebenso ab wie kurz darauf sein Nachrücker als Top-Golfer, Justin Rose. Also fiel das Recht der Partnerwahl auf den drittbesten Engländer in der Weltrangliste. Chris Wood wählte seinen Kumpel Andy Sullivan als Mitstreiter – und „Westy“ war ausgebootet. „Das ist total frustrierend,“ sagte Westwood, „vor allem, wenn es in letzter Minute passiert. Immerhin habe ich meine ganze Planung fürs Saisonende auf den World Cup ausgerichtet.“

Major-Golfplatz als Trumps Kaderschmiede

Klausurtagung: Am 20. Januar wird Donald Trump als 45. Präsident der USA vereidigt, bis dahin muss die neue amerikanische Regierungsmannschaft stehen. Als „Kaderschmiede“ für das künftige Kabinett hat sich der designierte Nachfolger von Barack Obama ausgerechnet seinen Golfplatz in Bedminster/New Jersey ausgesucht, den Schauplatz der US Women‘s Open 2017 und PGA Championship 2022, und empfing übers Wochenende dort mit seinem Vize Mike Pence etliche Kandidaten für Ministerämter.

Unterdessen hat sich die Wahl zum „First Golfer“ der USA auch schon fürs Bag ausgezahlt: Japans Premierminister Shinzo Abe kam Anfang vergangener Woche zum Shakehands mit dem künftigen US-Präsidenten und überreichte als Gastgeschenk einen 3.755 Dollar (3527 Euro) teuren Honma-Driver, Modell „Beres S-05“, mit goldenem Schlägerkopf – das passt ja zu Trump – und 9,5 Grad Loft. Allerdings dürfen Staatsoberhäupter solche Präsente in der Regel nicht zum persönlichen Gebrauch behalten. „The Donald“ revanchierte sich übrigens vergleichsweise bescheiden mit einem Golfshirt …

Henrik Stenson und der Claret Jug auf dem Jet-Ski

Bewegte Geschichte: Der Claret Jug hat in seiner Historie schon eine Menge erlebt, er bekam Beulen, ging verloren, wurde mit allerhand zumeist alkoholischen Flüssigkeiten befüllt, aber auf einem Jet-Ski war die British-Open-Trophäe garantiert noch nie unterwegs – bis der amtierende „Champion Golfer of the Year“ und seit gestern zweifache Race-to-Dubai-Sieger Henrik Stenson sich neulich den „Silberling“ für CNN bei einem Trip auf dem Lake Nona im heimischen Orlando/Florida umschnallte. Mit solchen Babytragen dürfte der dreifache Vater Stenson ohnehin eine Menge Erfahrung haben.

Vertikale Grooves gegen Hook und Slice

Kuriosum?: Das Start-up „Vertical Grooves Golf“ aus Boston hat einen ungewöhnlichen Driver auf den Markt gebracht, den „Vertical Groove Driver“, der – nomen es omen – statt der üblichen horizontalen Rillen 17 vertikale „Riefen“ auf der Schlagfläche hat. Damit soll der Sidespin des Balls reduziert und folglich die Hook- oder Slice-Tendenz gemindert werden. Ein klarer Fall für die Testabteilung.

Patrick Reed doch auf der European Tour

Extrawurst: Patrick Reed bleibt doch Mitglied der European Tour. Der US-Pro hatte nach seinem Verzicht auf die Turkish Airlines Open seine Tourkarte verloren, weil Reed es nebst Majors und WGC-Turnieren nicht auf die fünf „Standard“-Starts gebracht hatte. Aber Tour-Chef Keith Pelley „begnadigte“ den 26-jährigen Texaner wegen seines Sieges bei der WGC – Cadillac Championship 2014: „Er gehört zu den aufregendsten Talenten unseres Sports, und die Fans dürfen sich darauf freuen, ihn auch kommende Saison ,in action‘ zu erleben.“

US-Pro John Peterson als Klippenspringer

Mann ohne Nerven: 2014 sorgte US-Pro John Peterson für Schlagzeilen, als er bei der Zurich Classic of New Orleans einen Alligator mit der Bunkerharke zurück in den See scheuchte, neulich dann zeigte sich der 27-Jährige beim feucht-fröhlichen Party-Ausflug mit Kumpels als wagemutiger Klippenspringer, wenngleich die Eintauchphase eher suboptimal ausfiel:

This is probably the reason I can't feel the left side of my body today. #day3

Ein von John Peterson (@jpetepga) gepostetes Video am

Golftour über Trump-Plätze kursiert im Netz

Fake-Angebot? Nicht nur der Clan des designierten US-Präsidenten Donald Trump versucht, den politischen Erfolg geschäftlich auszunutzen, auch anderswo treibt der Wahlsieg seltsame Blüten. So bietet Tim Ireland, Mitglied der PGA of Australia und angeblich Reisespezialist, unter „Ultimate Golf Challenge“ eine 21-tägige Tour u. a. mit zwölf Runden Golf auf Trump-Plätzen sowie einem Besuch des Weißen Hauses und als Krönung „Drinks with US President Donald Trump“ an, das Ganze für schlappe 16.275 Dollar. Im Trump-Lager weiß man natürlich von nichts und will jetzt rechtlich gegen die Sache vorgehen.

Golf-Ehepaar hat das Alter als Ergebnisziel

Ehrgeizig: Man soll sich ja bekanntlich Ziele setzen beim Golf. Sandi und Dan Wood haben sich im Golfherbst ihres Lebens vor allem eines vorgenommen: Möglichst oft ihr Alter oder weniger zu scoren. Sandi Wood ist 76, sie hat mittlerweile acht entsprechende oder bessere Umläufe in der Bilanz. Ehemann Dan ist 70 und „schießt“ regelmäßig maximal sein Alter, seit er den 67. Geburtstag feierte. Wood ist allerdings auch PGA Professional, spielte vor knapp 20 Jahren 52 Turniere auf der Senior Tour und war immerhin geteilter Siebter bei der US Senior Open 1998.

Bryan-Brothers in schwindelnder Höhe

Zum Schluss: Trotz des sportlichen Erfolgs von PGA-Tour-Neumitglied Wesley Bryan bleiben er und Bruder George ihren Anfängen treu. Beim jüngsten Coup schlagen die Trickshot-Stars vom Dach des berühmten Hotels „MGM Grand“ in Las Vegas in 152 Metern Höhe auf ein Grün der TopGolf-Anlage im US-Spielerparadies ab:


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