US Open

US-„Regen“-Open: Spieler hadern mit Zeitmanagement der USGA

17. Jun. 2016 von Michael F. Basche in Usedom, Deutschland

Mehrfach wurde der erste Turniertag der US Open 2016 wegen Regens unterbrochen. (Foto: Getty)

Mehrfach wurde der erste Turniertag der US Open 2016 wegen Regens unterbrochen. (Foto: Getty)

Regen drückt auf die Stimmung, auch bei einer US Open: Vor allem die erste Gewitterunterbrechung des gestrigen Auftakttags im Oakmont Country Club sorgte bei den Spieler für einigen Unmut, besonders in Richtung US-Verband USGA. Als das Horn erstmals ertönte, wurden die Akteure auf dem Platz nicht abgeholt, sondern mussten Schutz vor der Witterung suchen, wo immer sich dieser fand. Zudem hatten sie keine Gelegenheit sich aufzuwärmen, als der Spielbetrieb nach 79 Minuten fortgesetzt wurde. „Wir sind bei einer US Open, da sollte man ein paar Bälle schlagen können“, sagte Masters-Champion Danny Willett und meckerte via Twitter: „Das ist nicht gut für den alten Körper.“ Es sei „blamabel gewesen“, meinte Shane Lowry, „wir mussten über eine Stunde stehen“.

Schuld war letztlich das Regenradar der USGA, das eine Dauer von 45 bis 60 Minuten für den Durchzug des Gewitters anzeigte. „Es schien uns verantwortbar, die Spieler nicht zurück zur Range zu bringen“, sagte der zuständige USGA-Direktor Jeff Hall. „Wir wollten dadurch auch nicht weitere 90 Minuten verlieren.“ Generell sei es USGA-Standard, die Spieler bei Unterbrechungen von maximal einer Stunde in Position zu belassen: „Das haben wir um 19 Minuten verpasst.“ Auf der PGA Tour sind es die Spieler allerdings gewöhnt, bei Pausen von mindestens 45 Minuten abgeholt zu werden und Zeit zum erneuten Aufwärmen zu erhalten.

Dreier-Flights auch am „Moving Day“

Montagsvermeidung: Wie geht‘s weiter in Oakmont, nachdem nur neun Spieler die erste Runde dieser 116. US Open beendet haben und 78 noch gar nicht gestartet sind? Nach Planung der USGA wird heute der Auftakt zu Ende gespielt, die zweite Runde auf den Samstag Morgen und Vormittag ausgedehnt, der „Moving Day“ nach dem Cut für die 60 Besten und Schlaggleichen in Dreier-Flights sowie von Tee 1 und 10 durchgezogen und am Samstag auch beendet. Der Sonntag, Vatertag in den USA, soll ausschließlich dem Finale vorbehalten sein, eine Erweiterung auf Montag unbedingt vermieden werden. Das ist nämlich traditionell der Tag für ein eventuelles 18-Loch-Play-off.

Scheffler wollte nicht früh aufstehen

„No-Names“ vorne: Als Spitzenreiter auf dem Platz bestimmte der Texaner Andrew Landry (28) die Schlagzeilen des abgebrochenen ersten US-Open-Tags. Ein wenig ins Abseits geriet dabei der „Führende im Clubhaus“, Scottie Scheffler. Der 19-Jährige von der University of Texas, US-Junior-Champion 2013 und einer von elf Amateuren im Feld, absolvierte die Runde mit eins unter Par (69 Schläge). Und gab dabei mit seiner Schwester als Caddie mächtig Gas, denn „ich wollte die Runde unbedingt zu Ende bringen und nicht morgen erst fertig spielen. Dann hätten wir nämlich um 4 Uhr aufstehen müssen“.

74,73 Schläge auf dem nassen „Oakmonster“

Auch im Regen ein zäher Brocken: Scottie Schefflers 69 ist übrigens aller Ehren wert, denn auch durchnässt ist das „Oakmonster“ ein beachtlicher Gegner und seine Grüns sind immer noch blitzschnell. Aktuell liegt der Schlagdurchschnitt auf dem Par-70-Parcours bei 74,73. Natürlich ist das wenig aussagekräftig, da lediglich neun Spieler den ersten Umlauf zu Ende gebracht haben. Aber zum Vergleich: 2007 lag der Durchschnittsscore des Gesamtturniers bei 75,72.

Clever: Fitzpatrick vermeidet Grün

Tückische Grüns in Oakmont? Nicht für Englands Youngster Matthew Fitzpatrick. Der British- und Nordea-Masters-Sieger zeigt an Loch zwei, wie man am besten mit den Puttflächen umgeht – man vermeidet sie einfach!

Eishockey-Pokal besucht Golf-„Pott“

Trophäenschau: Pittsburgh ist aktuell eine silberlastige Ecke. Es geht in Pennsylvania gerade nicht nur um den US-Open-„Pott“, sondern die Pittsburgh Penguins mit ihrem Superstar Sidney Crosby haben unlängst auch die nordamerikanische Eishockeymeisterschaft NHL gewonnen. Klar, dass der „Stanley Cup“ da seinem Golfpendant einen Besuch abstattet.

Bubba im Favoritenkreis

Kandidatenkarussell: So recht hatte ihn vor dieser 116. US Open niemand oben auf dem Zettel, sein gelegentlich wildes Spiel schien wenig geeignet für Oakmont. Dabei war Bubba Watson 2007 schon geteilter Fünfter, und wenn das Geläuf weich bleibt, gehört er mit bislang 79 Prozent getroffenen Grüns „in regulation“ und 1,57 Putts im Schnitt für seine absolvierten 14 Löcher unbedingt zu den Titelaspiranten. Als bisher einzigem gelang dem Linkshänder übrigens ein Birdie auf der in Runde eins 236 Meter langen Par-3-Acht, dank eines Neun-Meter-Putts.

Werbevideo von Spieth passt zum Auftakt

Vorahnung? Pünktlich zum ersten Tag der US Open ist ein neues Werbevideo von Jordan Spieth für Coca-Cola erschienen. Irgendjemand war wohl Hellseher, denn es passt inhaltlich perfekt zum regnerischen Auftakt in Oakmont:

Der Masters-Sieger: Danny… wer?

Unbekannter Champion: Während Augusta-Triumphator Danny Willett mit Rory McIlroy und Rickie Fowler auf der Runde war, hat „Golf Digest“ eine nicht repräsentative Umfrage nach dem aktuellen Masters-Sieger abgehalten. Von 35 Befragten nannten oder erkannten nur elf den Engländer, viele hatten gar keinen Schimmer, manche nannten Jordan Spieth oder McIlroy, einer immerhin noch „diesen britischen Typen, oder?“. Dabei hatte Willett vor der US Open noch berichtet, dass er sich seit dem „Green-Jacket“-Gewinn mehr unter Beobachtung fühle.

„Professor“ DeChambeau und das „Stimpmeter“

Stimpmeter, die Zweite: Gestern haben wir‘s erklärt, und Oakmont zieht nach. Ken Brown von „Fox“ zeigt dem „Golf-Professor“ Bryson DeChambeau das originale „Stimpmeter“, und der studierte Physiker hat prompt allerhand wissenschaftliche Anmerkungen parat:


Feedback