Panorama

US Masters 2018: Matt Parziale – Ein Feuerwehrmann im Teilnehmerfeld

31. Mrz. 2018 von Rajiv Nehring in Augusta, Georgia, USA

Matt Parziale - der Feuerwehrmann, der beim Masters in Augusta mitspielt. (Foto: Twitter.com / Landmarkgolf)

Matt Parziale - der Feuerwehrmann, der beim Masters in Augusta mitspielt. (Foto: Twitter.com / Landmarkgolf)

Das erste Major des Jahres steht mit dem Masters direkt vor der Tür. Vieles dreht sich nur darum, ob Tiger Woods es wohl schaffen wird sich mit einem Sieg wieder zurück unter die besten Spieler der Welt zu kämpfen und so vielleicht sogar doch noch eine Chance hat Jack Nicklaus mit seinen 18 Majorsiegen einzuholen. Doch für eine kleine aber doch interessante Schlagzeile sorgt auch die Teilnahme des Feuerwehrmanns Matt Parziale. Der 31-Jährige aus Brockton, einer kleinen Stadt in Massachusetts mit knapp unter 100.000 Einwohnern, hat sich über den Gewinn der US Mid-Amateur Championship, der Landesmeisterschaft für alle über 25-Jährigen, für das Masters , für die US Open und das US Amateur in Pebble Beach qualifiziert.

Das beste Weihnachtsgeschenk der Welt: Eine Einladung zum Masters

Eine Einladung zum Masters als Zuschauer wäre für die meisten Golfer schon das beste Geschenk, das einem jemals gemacht werden kann. Doch dann auch noch den Rasen des Augusta National Golf Club in Georgia betreten zu dürfen und neben PGA- und European-Tour-Größen aus aller Welt aufteen zu dürfen, ist für den normalen Golfverrückten schon kaum vorstellbar.


Das beste Weihnachtsgeschenk kam für Matt Parziale per Post, nämlich die offizielle Einladung zum Masters 2018. Kaum vorstellbar ist wahrscheinlich der Moment, an dem er den Brief öffnete, wobei ihm natürlich schon vorher bewusst war, dass er durch den Gewinn der Mid-Amateur Championship qualifiziert war.

Nach dem Sieg ein wenig Schlaf und dann direkt zum Dienst

Nach dem Triumph bei der US Mid-Amateur in Atalanta flog Parziale zurück nachhause und kam gegen 2 Uhr Nachts an. Nach 5 Stunden Schlaf hieß es dann wieder: Auf in den Dienst. Das Brockton Fire Departement ist das 7. meist beschäftigte des Landes. Parziale gehört der "Ladder Company 1" an, die in erster Linie zwei Aufgaben hat - Belüftungsmaßnahmen und Suche nach vermissten Personen übernimmt. Die Hoffnung, dass der Feueralarm ausbliebe, ist in Brockton also quasi verloren. "Ich hoffte es wäre so," sagt Parziale als ihn Golf Digest zum ausbleiben eines Feuers befragte. "Doch wir haben niemals dieses Glück."

Feuerwehrmann war nicht die erste Berufswahl für die sich der 31-Jährige entschieden hat. Eigentlich wollte Matt Parziale Golf-Profi werden und das war er dann auch schließlich, doch die Jahre nach dem College waren nicht einfach. Er schlug sich auf Mini-Touren herum, bei denen es schwer Geld zu verdienen, es machte ihm zwar Spaß sich mit den anderen Spielern zu messen, jedoch lässt es sich ohne Verdienst nur schwer leben. Also beschloss er wieder zurück nach Brockton zu kommen, holte sich seinen Amateurstatus zurück und begann das zu machen, was sein Vater bereits über 36-Jahre tut - er begann ein Feuerwehrmann zu werden. Der USGA verriet er: "Ich kannte schon bevor ich [bei der Feuerwehr] anfing ein paar der Leute dort. Ich habe es immer genossen mit ihnen zu sein. Das ich es geschafft habe nun einer von ihnen zu sein, ist wie ein Traum der in Erfüllung geht."

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"Ein besserer Mensch als ein Golfer"

Sein bester Freund Greg Chalas sagt über Parziale: "Matt ist ein besserer Mensch als ein Golfer und er ist der beste Midgolfer (Amateur über 25 Jahre) des Landes." Er fügte noch hinzu, dass er etwas für die Gemeinschaft machen wolle, aber als Teil davon hat er sein Leben so aufgebaut, dass es ihm möglich sei auch Turniere zu spielen. Und das klappt anscheinend richtig gut.

Seine Verlobte und er mussten jedoch kürzlich die geplante Hochzeit verschieben, da Parziale durch seinen Sieg in Atalanta sich auch für die US Amateur in Pebble Beach qualifiziert hat und der angedachte Termin genau in den Zeitraum des Turnieres fiel. Gut, wenn man eine verständnisvolle Frau hat - so wurde dann schließlich ein Termin gefunden mit dem alle zufrieden sind.

Man darf also gespannt auf den Auftritt des Feuerwehrmanns im Augusta National sein, eine Erfahrung die er, egal wie die Runden verlaufen, sein Leben lang nicht vergessen wird. Wäre er Profi geworden, hätte er die Möglichkeit bei einem Major mitzuspielen wohlmöglich nie bekommen, wenn man überlegt wie viele Berufsgolfer es gibt, die nicht den Hauch einer Chance zur Qualifikation beim Masters haben. Mit dem Gewinn der Mid-Amateur Championship ist er gleich bei zweien von vieren mit von der Partie.


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