Back Nine

Spieth verfehlt Grand-Slam-Plan: „In Whistling Straits geht‘s weiter“

21. Jul. 2015 von Michael F. Basche in Usedom, Deutschland

Jordan Spieth verpasste zwar die Chance auf den Grand Slam, denkt aber bereits ans nächste Major.

Jordan Spieth verpasste zwar die Chance auf den Grand Slam, denkt aber bereits ans nächste Major. (Foto: Getty)

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Er war so nahe dran: Eine 68 hatte sich Jordan Spieth auf seinem Spielplan als Ziel für die Finalrunde der 144. Open Championship notiert, damit wäre der Texaner zumindest im Stechen um den Claret Jug dabei gewesen, und wer weiß… Aber er verfehlte seinen Plan um einen Schlag und muss sich nun bei Tiger Woods, Jack Nicklaus und Arnold Palmer einreihen, die 2002, 1972 und 1960 auf der Jagd nach Ben Hogans 1953er-„Triple-Crown“ und letztlich nach dem modernen Grand Slam ebenfalls an der British Open gescheitert waren. Spieth nahm es nach der ersten Enttäuschung („Das tut weh“) sportlich: „Wenn die Ziele so klein sind, wird auch der Grat zwischen Erfolg und Misserfolg sehr, sehr schmal. Jetzt geht's halt in Whistling Straits weiter, die PGA Championship ist das nächste Ziel.“

Verloren hat Amerikas „Golden Boy“ die Open vor allem am achten Loch, als er ausgerechnet mit dem Putter patzte und sich ein Doppelbogey leistete. Dazu kam das Bogey am Road Hole. Dass er den Putt aus dem „Valley of Sin“ nicht mehr zum Birdie verwandeln konnte, machte das Ende der Grand-Slam-Träume allenfalls perfekt.

Beobachter notierten übrigens, dass in diesem Moment sogar der Kurs von Sponsor „Under Armour“ an der New Yorker Wall Street von 89,50 US-Dollar unter 89 Dollar sackte. Als Spieth das Masters gewann, war der Kurs um 1,36 Dollar gestiegen, beim US-Open-Sieg sogar um 1,62 Dollar.

Jordan Niebrugge gewinnt Amateur-Medaille

Schade: Paul Dunne war als Mitführender ins Open-Finale gestartet, musste indes bereits zum Auftakt zwei Bogeys einstecken. Schließlich reichte es für den 22-jährigen Iren mit der 78 als geteilter 30. (-6) nicht mal zur Silbermedaille des besten Amateurs. Die gewann Jordan Niebrugge als geteilter Sechster nach einer 70er-Runde. Der Amerikaner (-11), Landsmann Ollie Schniederjans und der Engländer Ashley Chesters (beide T12 mit -9) erzielten die niedrigsten Amateur-Ergebnisse der Open-Geschichte.

Adam Scott und Dustin Johnson brechen wieder ein

Zwei große Verlierer: Schon 2012 hatte Adam Scott einen klaren Vorsprung verspielt und den fast greifbaren Claret Jug an Ernie Els verloren. Jetzt in St. Andrews war der Australier nach sechs Birdies zwischenzeitlich geteilter Führender, dann machte er mit Bogeys auf der 14, 15 und 17 sowie einem Doppelbogey auf der 18 alles zunichte und endete als geteilter Zehnter. Schlimmer noch erwischte es Dustin Johnson, der nach zwei Runden geführt hatte: Er wurde mit einer 75er-Schlussrunde geteilter 49.

Nur neun Birdies auf dem Road Hole

Spielverderber: Nicht nur Jordan Spieth biss sich am Road Hole die Zähne aus. Einmal mehr bestätigte die 17 des Old Course mit dem gefürchteten Bunker ihren Ruf als schwierigstes Loch der Open-Rota. Insgesamt wurden hier nur neun Birdies und 203 Pars gespielt, dafür aber 217 Bogeys und 43 noch schlechtere Ergebnisse. Der Durchschnittsscore für die fünf Turniertage lag bei 4,69 Schlägen.

Greg Norman badet

Nackedei: Während in St. Andrews 19 ehemalige Open-Sieger den Bedingungen auf dem Old Course trotzten, genoss Greg Norman das Kontrastprogramm. Der „Champion Golfer“ von 1986 und 1993 veröffentlichte ein Foto vom hüllenlosen Badespaß in einem See.

Weltverband erweitert Doping-Tests

Fortschritt: Der Golf-Weltverband IGF wird seine Doping-Tests signifikant erhöhen und erweitern und auch Bluttests einführen. Wie IGF-Chef Peter Dawson in St. Andrews mitteilte, beginnt das entsprechende Programm 13 Wochen vor dem Comeback des Golfsports bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro. „Wir können uns keine Selbstgefälligkeit erlauben“, sagte Dawson, nachdem IOC-Präsident Dr. Thomas Bach die Golf-Organisatoren ermahnt hatte, sich dem Kodex der Welt-Antidoping-Behörde WADA anzuschließen.

Trump legt sich mit der LPGA an

Harsche Worte: Donald Trump hat auf das Statement der LPGA reagiert, man hätte angesichts seiner rassistischen Äußerungen gerne die für Ende Juli angesetzten Women‘s British Open von Turnberry abgezogen, wenn das zeitlich noch möglich gewesen wäre. Man könne das Turnier statt im „prachtvollen Turnberry, das mir gehört“ gerne woanders austragen, schrieb Trump an LPGA-Commissioner Mike Whan und bot wegen dessen „boshafter Stellungnahme“ eine Vertragsauflösung an. Derweil wurde bekannt, dass der Trump International Golf Club in Puerto Rico, der Trump nicht gehört, aber von einer seiner Unternehmungen betrieben wird, Insolvenz angemeldet hat.

Siege für Mejow und Keskari

Nachtrag: Der Berliner Philipp Mejow hat die Gut Bissenmoor Classic in Bad Bramstedt gewonnen und damit wieder die Führung auf der Pro Golf Tour 2015 übernommen. Bereits in der Vorwoche hatte sich der Frankfurter Martin Keskari den Sieg bei der Praforst Pro Golf Tour Fulda gesichert.

Golftasche aus Lego

Do it yourself: So, und wer nach all der Aufregung in St. Andrews immer noch nicht genug vom Golf hat (also wir alle!), der lernt hier, wie man sich ein Golfbag samt Inhalt aus Lego-Steinen baut:

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