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Ryder Cup

Ryder-Cup-Duell der beiden Tiger: „Das wäre ein Riesenspaß“

27. Sep. 2012 von Michael F. Basche in Köln, Deutschland

Tiger Woods versteht sich nicht mit jedem, aber mit McIlroy, das passt. (Foto: Getty)

Die Bühne für den 39. Ryder Cup ist bereitet, und die globale Golfgemeinde wartet vor allem auf ein Duell – nein auf DAS Duell: Der „Celtic Tiger“ gegen den bekanntesten Tiger der Welt, Rory McIlroy gegen Tiger Woods, die Nummer eins gegen die Nummer zwei im Golf.

Landauf, landab wünscht man sich das möglichst noch bei den Singles am Schlusstag des Wettbewerbs, ein Duell Mann gegen Mann, Loch um Loch; und am liebsten soll letztlich dieser Zweikampf über Sieg oder Niederlage im kontinentalen Kräftemessen entscheiden. So hätten sie es gern auf den Tribünen und vor den Fernsehschirmen; aus solchen Zutaten entstehen Helden-Epen.

Greg Norman sieht Woods eingeschüchtert

Wie das meistens so ist, geht es in der Kulisse aufgeregter zu, als bei den Protagonisten selbst. Den Vogel schoss unlängst Altmeister Greg Norman ab, als er angesichts der jüngsten McIlroy‘schen Erfolge befand, dieser habe mittlerweile eine einschüchternde Wirkung auf Tiger Woods. Der junge Nordire gewann mit der diesjährigen PGA Championship sein zweites Major nach den US Open 2011, dazu drei weitere Top-Events.

Woods hingegen war in der laufenden Saison drei Mal erfolgreich, holte seit den US Open 2008 kein Major und wurde von McIlroy auch als jüngster zweifachen Majorsieger abgelöst. Für den „Weißen Hai“ Norman zusätzliche Indizien, dass Tiger Woods‘ große Zeit ohnehin abgelaufen sei.

Seither ist „Intimidation“ (Einschüchterung) in aller Munde; Google liefert in Verbindung mit den Namen beider Spieler mal flugs 209.000 Einträge.

Die Kombattanten ihrerseits nehmen's gelassen und sogar mit Humor. „Wenn ich Angst haben soll, dann muss es an der Frisur liegen“, vermutet Woods in Anspielung auf McIlroy's Lockenpracht und die lichten Stellen im eigenen Haupthaar. Neuerdings begrüßt der 36-jährige Amerikaner den 13 Jahre jüngeren „Celtic Tiger“ eh nur noch als „Intimidator“, aber: „Ich spiele gerne mit Rory. Er ist ein toller Bursche.“ Tiger Woods hat nur für wenige seiner Kollegen solch warme Worte übrig.

Ohne Frage gilt McIlroy bei Medien und Fans als Europas hoffentliche Antwort auf die „größte Nummer in unserem Sport“ (McIlroy über Woods), nachdem es mit Sergio Garcia vor Jahren diesbezüglich nicht so recht klappen wollte. Statt den Tiger ernsthaft zu fordern, kamen vom Spanier eher markige Sprüche, bevor er für längere Zeit in der Versenkung verschwand.

McIlroy geht nüchtern mit dem Ballyhoo um

Rory McIlroy macht es offenkundig besser. Er meldet seine Ansprüche per Scorekarte an und bringt das Ballyhoo ansonsten ganz nüchtern auf den Punkt: „Tiger hat 14 Majors und 74 Mal auf der PGA-Tour gewonnen. Warum sollte sich so jemand von einem 23-jährigen mit ein paar Erfolgen einschüchtern lassen?“

Bei der Tour Championship auf den Ryder Cup angesprochen, äußerten sich beide Tiger unisono sehr angetan von der Möglichkeit eines direkten Aufeinandertreffens. „Das würde bestimmt aufregend“, sagte McIlroy. Und Woods fand: „Es wäre ein Riesenspaß.“ Indes, die Chance ist eher gering. Immerhin nominieren die Kapitäne ihre Paarungen und die Reihenfolge der Spieler ohne Kenntnis der gegnerischen Aufstellung. Aber wie heißt es so schön: Unverhofft kommt oft.


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