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Ryder Cup

Der Ryder Cup auf dem europäischen Festland – eine echte Rarität

07. Sep. 2018 von Jacqueline Sauer in Köln, Deutschland

Ryder Cup auf dem europäischen Festland eine Rarität

Dass der Ryder Cup auf dem europäischen Festland stattfand, war bis jetzt nur einmal der Fall. Mit Paris ändert sich das. (Foto: Getty)

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Bevor der Ryder Cup 2018 in Paris überhaupt begonnen hat, ist bereits klar: Die diesjährige Austragung schreibt Geschichte, findet sie doch auf dem europäischen Festland statt. Das ist zwar kein komplettes Novum, aber doch beinahe - erst einmal zuvor war das in der Geschichte des Cups der Fall. Zunächst verwundert das wenig, immerhin traten bei dem Wettkampf über lange Jahr hinweg nicht wie heute eine Mannschaft aus Gesamteuropa, sondern nur aus Großbritannien gegen das Team aus den USA an - erst 1979 formierte sich erstmals ein Team Europa, wie wir es heute kennen.

Ryder Cup 1997: Spanien schreibt Geschichte

Bis zum ersten Ryder Cup, der nicht in den Vereinigten Staaten oder auf den britischen Inseln stattfand, sollte es allerdings noch stolze 18 Jahre dauern. Als Team Europa also offiziell die Volljährigkeit erreicht hatte, war es soweit: Der Valderrama Golf Club, der damalige Schauplatz des Volvo Masters, beherbergte den Kontinentalvergleich in dem der Spanier Seve Ballesteros das europäische Team auf heimischem Boden zum hart erkämpften Sieg führte. Die damalige Austragung war außerdem die erste, in der ein Festlandeuropäer der Mannschaft als Kapitän vorstand, auf Ballesteros folgten mit Bernhard Langer, José Maria Olazabal und dem diesjährigen Kapitän Thomas Björn bis dato erst drei weitere, die allesamt bereits damals beim Triumph über die Amerikaner Teil des Teams waren.

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Erst 20 Jahre später wird mit Paris nun zum zweiten Mal das europäische Festland Schauplatz des Ryder Cups, nachdem die Franzosen ihre Nachbarländer Deutschland und Spanien ebenso ausgestochen hatten wie Portugal und die Niederlande. Im Le Golf National werden die Fans die Möglichkeit haben, ihre Favoriten unter anderem von der größten Tribüne der Ryder-Cup-Geschichte aus anzufeuern, die dort am 18. Grün errichtet worden ist.

Auch der Platz, auf dem das am Mittwoch vervollständigte Team Europa versuchen wird, nach der Niederlage in Hazeltine den Cup wieder nach Hause zu holen, kann sich sehen lassen. Der „Albatros“-Championship-Kurs nahe der französischen Hauptstadt, auf dem alljährlich die Open de France der European Tour ausgetragen wird, verspricht mit seinem Mix aus Links-Reminiszenzen wie Pott-Bunkern und Risk-and-Reward-Elementen, wie man sie besonders von den wasserlastigen Plätzen in Florida kennt, ein spannendes Matchplay-Event. Pünktlich zum (damals freilich noch nicht absehbaren) Austritt des Vereinigten Königreichs aus der europäischen Union kehrt der Ryder Cup also den britischen Inseln vorerst den Rücken zugunsten von Kontinentaleuropa - wo er vorerst verbleibt.

Ryder Cup 2022: Italien bekommt den Zuschlag

Denn auch 2022 soll das Spektakel nach einem Gastspiel in der Vereinigten Staaten zwei Jahre zuvor auf dem Festland stattfinden - in Italien um genau zu sein. Die Entscheidung fiel 2015 und war für viele ein Schock, denn auch Österreich, Deutschland und Spanien hatten sich um das prestigeträchtige Event beworben, letztendlich allerdings den Kürzeren gegen die italienische Hauptstadt gezogen. Die Preisgelderhöhung für die Italian Open hatte damals den Ausschlag gegeben - ein Schritt, der Keith Pelleys Taktik entgegen kam, setzt der European-Tour-Chef neben diversen innovativen Formaten doch vor allem auf höhere Beträge, um die European Tour gegenüber der PGA Tour wieder konkurrenzfähig zu machen.

Mit Blick auf den Petersdom sollen die Profis im frisch renovierten Marco Simone Golf & Country Club abschlagen, auch wenn bereits Ende 2016 erste Gerüchte darum aufkamen, dass die Finanzierung des Ryder Cups dort auf zunehmend wackligen Beinen steht - eine Situation, bei der die aktuelle wirtschaftliche Situations Italiens vorerst keine Abhilfe verspricht. Eine Änderung der Pläne gibt es allerdings bis dato nicht, auch wenn eine schwache Performance des italienischen Gastgebers kein gutes Licht auf künftige Austragungen in Kontinentaleuropa werfen und damit viele der europäischen Fans vor den Kopf stoßen dürfte.

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