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Ryder Cup

Nach Ryder-Cup-Niederlage – Neue Quali-Kriterien notwendig?

04. Okt. 2016 von Alexander Swan in Köln, Deutschland

Das Team Euopa rund um Kapitän Darren Clarke zog gegen die USA beim Ryder Cup 2016 den Kürzeren. (Foto: Getty)

Das Team Euopa rund um Kapitän Darren Clarke zog gegen die USA beim Ryder Cup 2016 den Kürzeren. (Foto: Getty)

Es wäre der vierte Sieg für Europa in Folge gewesen. Nachdem aber die USA den diesjährigen Ryder Cup gewonnen haben, wird viel über die Gründe für die Niederlage der Europäer diskutiert. Die Golf Post Experten haben sich ebenfalls mit dem Thema auseinandergesetzt. Und sie sind sich einig: Es muss sich etwas an den Qualifikationskriterien für die einzelnen Spieler des europäischen Teams ändern. Nur so könne wirklich zum Zeitpunkt eines Ryder Cup die beste Mannschaft zusammengestellt werden.

Vorschlag: Qualifikationsphase verkürzen

Ein Kritikpunkt von Sky-Moderator Gregor Biernath betrifft die relativ lange Auswahlphase. Schon im September des vergangenen Jahres - also über ein Jahr vor dem Kontinentalvergleich - startete die Qualifikation. Die Spieler der European Tour konnten in offiziellen Turnieren so Punkte sammeln. Bis Ende August 2016 zählten alle bis dahin erreichten Punkte im Race to Dubai, der Saisonwertung. Die ersten Vier wurden so automatisch für den Ryder Cup qualifiziert. Ähnlich sieht es mit der Qualifikation durch den Stand in der Weltrangliste aus. Wer aus europäischer Sicht die meisten Punkte hatte, hatte seinen Startplatz in Hazeltine sicher.

Biernath benennt im Golf Post Talk dabei folgendes Problem: "Was nutzt es, wenn du vor einem Jahr drei Turniere gewonnen hast und dann so viele Punkte zusammen hast, dass du schon qualifiziert bist? Dann aber in den Monaten vor dem Ryder Cup anfängst, nicht mehr ganz so viel zu treffen." Danny Willett habe beispielsweise nach seinem Masterssieg nicht mehr gut gespielt, doch dadurch bereits so viele Punkte gesammelt, dass er beim Ryder Cup dabei war.

Vorbild USA? - Mehr Captain's Picks für Team Europa

Die Europäer könnten es so wie die Amerikaner handhaben. Auch dort gibt es ein Punktesystem, allerdings über einen geringeren Zeitraum. Genau das schwebt auch Gregor Biernath vor. Die Qualifikationsphase könnte beispielsweise erst sechs Monate vor dem Ryder Cup beginnen und nur die wichtigsten Turniere, wie die Majors und die WGCs umfassen. So ließen sich die besten sechs europäischen Golfer ermitteln. Dazu könnte es sechs statt drei Captain's Picks geben. "Dann sucht der Kapitän sich aus, wer in den zwei, drei, vier Wochen vor dem Ryder Cup in einer richtig guten Form ist."

Das trifft bei Golf Post Experte Frank Adamowicz auf großen Zuspruch. Doch der Golflehrer aus St. Leon-Rot sieht noch ein weiteres Problem. Die Kriterien, wer zum Ryder Cup darf und wer nicht, müssten offener werden. Russell Knox könne nach den aktuellen Regeln beispielsweise gar nicht ins europäische Team gelangen. Der Schotte ist nämlich kein European-Tour-Member. Dies ist aber Voraussetzung, um ins Team Europa zu kommen. "Das macht irgendwie alles gar keinen Sinn", so Adamowicz. Man müsse eben auch europäische Profis beachten, die nicht auf der European Tour zuhause sind.


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